BONN/BERLIN (dpa-AFX) - Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, wäre beim Ausbau des deutschen Stromnetzes gern schneller vorangekommen. "Es ist schon richtig, dass wir bei einer Reihe von Leitungen nicht im Zeitplan liegen", sagte Homann dem Radiosender Bayern 2. "Das betrifft insbesondere Leitungen, die schon 2009 sozusagen in Gang gebracht worden sind in der Planung. Da gibt es Rückstände." In anderen Bereichen seien sie jedoch "durchaus im Plan". "Aber insgesamt gilt sicherlich, dass der Netzausbau nicht so schnell vorankommt, wie wir uns das wünschen würden."

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier stellt am Dienstag in Bonn zusammen mit der Bundesnetzagentur einen Aktionsplan für einen schnelleren Ausbau der Stromnetze vor. Es ist der Auftakt einer dreitägigen Reise des CDU-Politikers mit Stationen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Er besucht Kraftwerke, Leitungen und Erdkabel-Baustellen und führt Bürgerdialoge.

Windstrom wird vor allem an den Küsten produziert, er muss in die großen Industriezentren im Süden und Südwesten transportiert werden. Dafür werden neue Stromleitungen gebraucht, es geht um Tausende Kilometer. Die zentralen neuen Stromautobahnen Südlink und Südostlink, die Milliarden kosten, sollen bis 2025 fertig sein.

Homann sagte mit Blick auf Altmaiers Reise: "Das ist natürlich ein tolles Signal für den Netzausbau und hilft uns auch als Genehmigungsbehörde sicherlich sehr. Insofern fühle ich mich durch die Berliner Politik bestens unterstützt."/cco/hoe/DP/jha