Zürich (awp) - Die Aktien der Uhrenkonzerne Swatch Group und Richemont sind am Dienstag in einem schwächer tendierenden Gesamtmarkt mit leicht höheren Notierungen in den Handel gestartet, rutschten in der Folge aber in die Verlustzone ab uns stehen aktuell weit hinten in der SMI-Rangliste. Damit profitieren die Papiere nicht von guten Daten aus der Uhrenexportstatistik Oktober.

Bis 09.35 Uhr büssen Swatch 0,4% auf 365,40 CHF ein und Richemont verbilligen sich um 0,7% auf 87,15 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) büsst im Vergleich dazu 0,17% ein. Damit können die Luxusgüteraktien nicht an die gute Entwicklung zum Wochenauftakt anknüpfen. Aussagen zum Wachstumstrend in der Schweizer Uhrenbranche von Swatch-Chef Nick Hayek hatten am Montag noch Auftrieb verliehen.

Die Uhrenexportstatistik zeigen für den Oktober eine anhaltende Erholung in der Branche an. Experten hatten allerdings ohnehin aufgrund der sehr tiefen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr mit einem deutlichen Wachstum gerechnet. Das starke Wachstum müsse daher etwas relativiert werden, meint denn auch ZKB-Analyst Patrik Schwendimann. Trotzdem seien die Uhrenexporte mit einem Plus von 9,3% um 2% besser ausgefallen als von ihm erwartet.

Vor allem die Absätze nach Festlandchina hätten positiv überrascht, während sich der Besserungstrend in Hongkong bestätigt habe, so Schwendimann weiter. Dank tieferer Vorjahresbasis seien auch in Europa und Japan eine deutlich bessere Entwicklung als zuletzt möglich gewesen.

Mit Blick nach vorne dürften die Wachstumsraten wieder etwas tiefer ausfallen. Die kommenden beiden Monate werden wegen einer höheren Vorjahresbasis und wegen des späteren chinesischen Neujahrs voraussichtlich im tiefen einstelligen Prozentbereich wachsen, heisst es.

Rogerio Fujimori von RBC Capital blickt in die einzelnen Segmente, wo vor allem die Uhren im Bereich von 200-500 CHF und 500-3'000 CHF mit 10%, resp. 20% zulegten. Das seien die stärksten Wachstumsraten, an die er sich seit geraumer Zeit erinnere, so der Analyst. Das seien gute Signale für Omega, Longines und Tissot, die grössten und profitabelsten Swatch-Marken.

Dagegen habe sich der Bereich mit Uhren für weniger als 200 CHF um 3% abgeschwächt, nach einem Rückgang um 18% im September. Die negative Performance des Segments im bisherigen Jahresverlauf sei wohl auch der Apple Watch geschuldet. Fujimori schätzt, dass dieser Bereich aber nur 15% des Gruppenumsatzes bei Swatch ausmacht - zu wenig, um den positiven Trend bei den Prestigemarken zunichte zu machen.

mk/ra