Allschwil (awp) - Actelion bietet einen Überblick über den Stand der Pipeline-Projekte zum Start der neuen Gruppe Idorsia. Damit bereitet Actelion die Investoren nach dem erfolgreichen Abschluss des Übernahme-Angebots von Johnson & Johnson auf die neue Struktur vor, wie es in einer Medienmitteilung vom Montag heisst. Die geschäftlichen Aktivitäten zur Erforschung neuer Medikamente sowie der frühen Entwicklungspipeline wurden im Rahmen der Vereinbarung an Idorsia ausgegliedert.

Laut Medienmitteilung befinden sich derzeit vier Kandidaten in einer Phase-II-Studie und fünf in verschiedenen Phase-I-Programmen. Zu den am weitesten fortgeschrittenen Projekten gehört wohl der Kandidat ACT-132577. Mit ihm habe man in einer Dosisfindungsstudie positive Ergebnisse erzielt.

VERHANDLUNGEN ÜBER PHASE-III-STUDIE

Hierbei handelt es sich laut Mitteilung um einen Produktkandidaten, der zur Behandlung therapieresistenter Hypertonie eingesetzt werde. Angesichts der Ergebnisse werde Idorsia nun das Studiendesign eines Phase-III-Programms mit den Gesundheitsbehörden diskutieren. "Basierend auf den Ergebnissen unseres pharmakologischen Programms und dieser Studie sind wir fest davon überzeugt, nun über alle erforderlichen Informationen zu verfügen, die wir für das Design eines konfirmatorischen Entwicklungsprogramms der Phase 3 bei therapieresistenter Hypertonie benötigen", wird Guy Braunstein, Head of Global Clinical Development bei Actelion, in der Mitteilung zitiert.

Wie es in der Meldung erklärend heisst, handelt es sich bei ACT-132577 um einen dualen ETA/ETB-Rezeptor-Antagonisten mit einem neuen Wirkmechanismus für die Behandlung von Patienten mit therapieresistenter Hypertonie. "Das Peptid ET-1 wie möglicherweise auch die Peptide ET-2 und ET-3 lösen über ihre beiden Rezeptoren ETA und ETB biologische Prozesse aus, welche die Entstehung von Hypertonie begünstigen", heisst es.

UMFANGREICHE VEREINBARUNG MIT JANSSEN BIOTECH

Wichtig bei diesem Kandidaten ist, dass es zwischen Janssen Biotech Inc. (eine indirekte Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson), Actelion und Idorsia mit Blick auf die Entwicklung und Vermarktung von ACT-132577 sowie jeglicher hiervon abgeleiteter Wirkstoffe und Produkte eine Kooperationsvereinbarung gibt. Nach Abschluss der Phase-II-Studie hat Janssen Biotech laut Mitteilung das Recht, der Kooperation mittels eines Milestone-Payments an Idorsia im Betrag von 230 Mio USD beizutreten. Sollte Janssen diese Schritt vollführen, werden die Parteien zwar gemeinsame Entwicklungsrechte betreffend ACT-132577 haben, allerdings werde Janssen Biotech allein die Produktions- und Kommerzialisierungsrechte innehaben. Die Entwicklungskosten werden laut Vereinbarung geteilt.

PIPELINE-PROJEKTE FÜR UNTERSCHIEDLICHE INDIKATIONEN

Aus der Pipeline habe man zudem mit dem Kandidaten Cenerimod in einer Sicherheitsstudie positive Ergebnisse erzielt. Er werde nun in einer Phase-II-Studie zur Behandlung von Systemischem Lupus Erythematodes weiterentwickelt, kündigt das Unternehmen an. Cenerimod bewirkt eine dosisabhängige Reduktion der Lymphozytenzahl und wird in allen Dosisstärken gut vertragen.

Mit dem Produktkandidaten ACT-541568 zur Behandlung von Insomnie läuft seit Juli 2016 eine Phase-II-Studie. Darin wird der neuartige duale Orexin-Rezeptor-Antagonist (DORA), zur Behandlung von Insomnie getestet. Das Programm laufe planmässig, und die Ergebnisse dürften in der zweiten Jahreshälfte 2017 vorliegen.

Auch Clazosentan wird derzeit in einer Phase-II-Studie getestet. Der Endothelin-Rezeptor-Antagonist wird als intravenöse Infusion zur Behandlung von zerebralen Gefässspasmen nach einer aSAH entwickelt.

Insgesamt werde Idorsia über eine diversifizierte und ausgewogene klinische Entwicklungspipeline in verschiedenen Therapiegebieten verfügen. Hierzu zählen Erkrankungen des zentralen Nervensystems, kardiovaskuläre und immunologische Erkrankungen sowie seltene Krankheiten.

hr/rw