Frankfurt (Reuters) - Bayer verkleinert im Zuge seines angekündigten Stellenabbaus auch das Führungsteam im Pharmageschäft.

Die Zuständigkeiten sollen gestrafft und das gesamte kommerzielle Geschäft in allen Märkten in der neu geschaffenen Stelle eines Vorstands für das operative Geschäft gebündelt werden, wie Bayer am Mittwoch mitteilte. Diesen Posten soll zum April Sebastian Guth übernehmen, der derzeit das US-Pharmageschäft verantwortet. Von den Maßnahmen ist etwa die Hälfte des derzeit elfköpfigen Teams betroffen, wie ein Sprecher sagte. Leiter des Pharmageschäfts bleibt Bayer-Vorstandsmitglied Stefan Oelrich.

Bayer-Chef Bill Anderson treibt derzeit bei dem Pharma- und Agrarkonzern die Einführung eines neuen Betriebsmodells voran, mit dem auch ein erheblicher Personalabbau verbunden ist - zulasten vieler Führungskräfte. Die Leverkusener wollen damit Hierarchien abbauen, Bürokratie beseitigen, Strukturen verschlanken und Entscheidungsprozesse beschleunigen. Betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland sind nur noch bis Ende 2026 ausgeschlossen.

Guth hatte Anfang Februar gesagt, im US-Pharmageschäft sei die Zahl der Manager bereits um 40 Prozent reduziert worden. Entscheidungen, die in der Vergangenheit drei bis sechs Monate gedauert hätten, würden nun nahezu unmittelbar gefällt. Der Konzern will im Pharmageschäft unter einer neuen Organisation mit dem Namen "Global Commercialization" große Teile seiner Geschäftseinheit Onkologie, des weltweiten Marketings und der Digital & Commercial Innovation sowie Teile des Bereichs Medical Affairs & Pharmacovigilance bündeln. Es soll ab Juni von Christine Roth geleitet werden, die derzeit die Einheit Onkologie verantwortet.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)