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BMW Group Bericht 2022

An unsere Stakeholder

Zusammengefasster Lagebericht

Konzernabschluss

Bilanzeid und Vermerke des Prüfers

Vergütungsbericht

Weitere Informationen

Bericht des Aufsichtsrats

Norbert Reithofer

Vorsitzender des Aufsichtsrats

B E R I C H T D E S

A U F S I C H TS R ATS

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE,

wir blicken zurück auf ein herausforderndes, aber dennoch erfolgreiches Jahr für die

BMW Group. Der Krieg in der Ukraine bewegt uns alle als menschliche Tragödie. Wirtschaft- lich hat er ­massive Auswirkungen nach sich gezogen und die Lieferketten stark beein­ trächtigt. Hinzu kamen wiederholte Lockdowns in China und fortdauernde Engpässe bei der Halbleiterversorgung­. Trotz dieser schwierigen geopolitischen und gesamtwirtschaft- lichen Rahmen­bedingungen hat sich die BMW Group im Wettbewerbsumfeld gut behauptet. Rund 2,4 ­Millionen verkaufte Fahrzeuge und der erfolgreiche Hochlauf bei den vollelek­ trischen Fahrzeugen zeigen: Ein attraktives Produktportfolio ist die beste Antwort auf ein herausforderndes Umfeld.

Mit der Vorstellung unseres Visionsfahrzeugs BMW i Vision Dee auf der Consumer

­Electronics Show in Las Vegas sind wir stark in das Jahr 2023 gestartet. Dee steht für

Digital­ ­Emotional Experience, eine neue Form der Interaktion zwischen Mensch und

­Fahrzeug, bei der reale Fahrfreude und virtuelle Welt nahtlos verschmelzen. Mit diesem Fahrzeug zeigen wir: BMW ist auch bei der Digitalisierung bereits in der Zukunft ange­ kommen!

Für 2023 haben wir uns vorgenommen, den Kurs des profitablen Wachstums fortzusetzen und den Hochlauf der Elektromobilität weiter voranzutreiben. Wir sind überzeugt: Die

Zukunft­ der BMW Group ist elektrisch, digital und zirkulär - und sie hat bereits begonnen!   

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Schwerpunkte der Tätigkeit des Aufsichtsrats im vergangenen Geschäftsjahr

Der Aufsichtsrat hat die ihm obliegenden Aufgaben im Geschäftsjahr 2022 mit großer Sorgfalt wahrgenommen:

Auf der Grundlage von ausführlichen Berichten des Vorstands haben wir die Geschäfts­ führung laufend und gründlich überwacht und den Vorstand bei der Leitung und der

strategischen­Weiterentwicklung des Unternehmens beratend begleitet. Unser besonderer Fokus lag dabei auf der fortschreitenden Elektrifizierung des Produktportfolios und auf der Umsetzung der Unternehmensstrategie in den Bereichen Digitalisierung und Nachhal- tigkeit. Die Lage des Unternehmens haben wir im Aufsichtsratsplenum mit dem Vorstand in jeder der fünf Sitzungen (darunter zwei zweitägige Sitzungen) ausführlich erörtert und uns dabei besonders mit den aus der globalen Unsicherheit entstehenden Risiken und dem Risikomanagement ­befasst. Über Angelegenheiten von besonderer Bedeutung hat der Vorstand den Aufsichtsrat auch außerhalb der Sitzungen informiert. Zu wichtigen

aktuellen­ Themen habe ich mich zwischen den Sitzungen mit dem Vorstandsvorsitzenden regelmäßig direkt ausgetauscht. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses stand mit dem Finanzvorstand und mit Vertretern des Abschlussprüfers auch außerhalb der Sitzungen im direkten Kontakt. Personalangelegenheiten und aufsichtsratsinterne Themen haben wir regelmäßig ohne den Vorstand behandelt.

Ein offener und konstruktiver Dialog kennzeichnete im Aufsichtsrat und in seinen Aus- schüssen sowohl den Austausch unter den Aufsichtsratsmitgliedern als auch die Diskus- sionen zwischen den Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Vorstands. Anhand vorab

verteilter­ ­ausführlicher Unterlagen konnten sich die Mitglieder auf die in den Sitzungen behandelten Themen angemessen vorbereiten. Zusätzlich fanden vor den Aufsichts­ ratssitzungen regelmäßig getrennte Vorbesprechungen der Anteilseigner- und Arbeit­ nehmervertreter statt.

Im Bericht zur Lage des Unternehmens hat uns der Vorstand in jeder Sitzung über die aktuelle Geschäftsentwicklung der BMW Group informiert. Regelmäßiges Thema war dabei die Absatzentwicklung, differenziert nach Marken, Segmenten und Marktregionen sowie im Wettbewerbsvergleich und mit besonderem Fokus auf den Elektrofahrzeugen. Ein Über- blick zu wesentlichen Finanzkennzahlen und zur Liquiditätssituation der BMW Group war ebenfalls fester Bestandteil dieser Berichte. Angesichts der weitreichenden Folgen des Kriegs in der Ukraine, einschließlich der Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit in Russland, und der coronabedingten wiederholten Lockdowns in China wurden wir regel-

mäßig über die ­aktuellen Entwicklungen, die Risiken für den Geschäftsverlauf und die Maßnahmen des Risikomanagements informiert. Auch der aktuelle Stand bei der Versor- gung mit Halbleitern wurde in jeder Sitzung besprochen.

Ein weiterer wichtiger Fokus der Aufsichtsratsarbeit lag auf der Unternehmensstrategie. Der Vorstand hat uns diese ausführlich mit Schwerpunkt auf der automobilen Transfor­ mation in den Bereichen Elektrifizierung, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft erläutert und dabei die Bedeutung der NEUEN KLASSE als signifikanter Weitsprung in den Pro­ dukteigenschaften hervorgehoben. Besonders ausgeführt wurde die Strategie im Bereich Einkauf. Die zunehmenden Herausforderungen im Management der Lieferketten und die Weiterentwicklung in Richtung Technologie-Cluster standen dabei im Mittelpunkt. Beson- ders eingegangen wurde auf die Plattform Catena-X, die als unternehmensübergreifen- des Netzwerk durch standardisierten Informations- und Datenaustausch die Versorgungs­ sicherheit und das CO2-Management in der Lieferkette verbessern soll. Auch die Wettbewerbssituation­ sowie ein Ausblick zum automatisierten Fahren waren Teil des Be- richts. Im Rahmen der Ausführungen zur Nachhaltigkeit bekräftigte der Vorstand die ambitio­nierten CO2-Ziele der BMW Group bis zum Jahr 2030.

Über aktuelle Themen und Projekte aus der Strategiearbeit und den Umsetzungsstatus der Strategie, auch im Hinblick auf ökologische Nachhaltigkeit, hat uns der Vorstand in

jeder­ Sitzung informiert. Hierzu gehörten auch aktuelle Ereignisse im Unternehmen wie die ­Eröffnung des vollständig auf Elektromobilität ausgerichteten Werks Lydia in China, der Start der Produktion von Brennstoffzellensystemen im eigenen Kompetenzzentrum für ­Wasserstoff in München, die Markteinführung des vollelektrischen BMW iX1 sowie die Gründung der Initiative "Circular Republic" in Kooperation mit der UnternehmerTUM GmbH zu allen Aspekten der Kreislaufwirtschaft.

Auch über weitere aktuelle Themen unterrichtete uns der Vorstand, wie die erfolgreiche Vorstellung der neuen BMW 7er-Reihe in Palm Springs, die Aktivitäten rund um die ­Jubiläen des Werks (100 Jahre) und des BMW Hochhauses (50 Jahre) in München, die Vorstellung des Spectre, des ersten vollelektrischen Rolls-Royce Modells, sowie die acht IQS Quality Awards für fünf Fahrzeugmodelle und drei Werke der BMW Group.

Wir haben uns wiederholt mit für das Unternehmen wichtigen Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Regulierungsvorhaben, insbesondere der CO2-Flottenregulierung der EU unter dem Schlagwort "Fit for 55" und der Abgasnorm Euro 7, befasst.

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Der Aufsichtsrat hat auch die Entwicklung wesentlicher strategischer Kooperationen aufmerksam verfolgt. Besonders im Fokus stand dabei der Markt China mit dem Joint

Venture­ BMW Brilliance Automotive, an dem die BMW Group mit Wirkung zum 11. Februar 2022 ihren Anteil auf 75 % erhöhen konnte, und der Kooperation mit Great Wall Motors zur Produktion eines vollelektrischen MINI. Der Vorstand hat uns in jeder Sitzung über den aktuellen Stand dieser Projekte informiert. Darüber hinaus wurden wir über die strate­ gische Fokussierung bei YOUR NOW durch den Verkauf von SHARE NOW sowie über die Stärkung des ­Produktangebots der BMW Group im Luxussegment durch den Erwerb der Marke ALPINA unterrichtet.

Die Entwicklung des Eigenkapitals der BMW Group und Überlegungen des Vorstands zur möglichen Durchführung eines Aktienrückkaufs standen ebenfalls auf unserer Agenda. Auf der Grundlage der Erläuterungen des Vorstands haben wir dem Beschlussvorschlag an die Hauptversammlung zugestimmt, eine Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien zu erteilen. Zudem hat der Aufsichtsrat für bestimmte Fälle des Rückkaufs eigener Aktien ­einen Zustimmungsvorbehalt für den Aufsichtsrat festgelegt und die Zuständigkeit für die Entscheidung über eine solche Zustimmung auf den Prüfungsausschuss übertragen.

Die Vorstandsvergütung für das Geschäftsjahr 2022 hat der Aufsichtsrat in der Zielaus- prägung, der Maximalvergütung und der voraussichtlichen Höhe unter Berücksichtigung der Unternehmensentwicklung überprüft. Dabei wurde die Entwicklung der Vergütung der oberen Führungskräfte und der inländischen Mitarbeiter in der mehrjährigen Entwicklung berücksichtigt. Auf der Grundlage von Marktvergleichen eines externen unabhängigen Ver- gütungsberaters und mündlicher Beratung sind wir zu der Einschätzung gelangt, dass die an die Vorstandsmitglieder gezahlte Vergütung für das Geschäftsjahr 2021 sowie die Zielvergütung für 2022 angemessen sind. Nach gründlicher Vorbereitung durch den Per­ sonalausschuss haben wir im Dezember 2022 die Zielsetzungen für die variable Vergütung der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2023 verabschiedet, die wir aus der Unter- nehmensplanung für 2023, der längerfristigen Unternehmensplanung und der Unterneh- mensstrategie abgeleitet haben. Detaillierte Informationen zur Vorstandsvergütung für das Geschäftsjahr 2022 finden Sie in unserem Vergütungsbericht.

Zudem standen Schwerpunktthemen aus den verschiedenen Vorstandsressorts auf unserer Agenda. Ausführlich befassten wir uns mit der für bestimmte Regionen geplanten Neuausrichtung des Vertriebs der BMW Group auf ein Agenturmodell. Dabei wurden uns die damit verfolgten Ziele, die Umsetzungsschritte und die Ausplanung für die euro- päischen Märkte erläutert. Der Markt Europa war auch Gegenstand eines vertieften Vertriebsberichts.

Im ausführlichen Risikobericht wurden uns die Strukturen des Risikomanagementsystems und die Kernelemente der Risikostrategie im Konzern dargelegt. Darüber hinaus wurden im Zusammenhang mit aktuellen Fokusthemen für die Bereiche Entwicklung, Einkauf, Pro- duktion und Vertrieb verschiedene Szenarien sowie Maßnahmen zur Risikominimierung erörtert. Im Hinblick auf das Geschäftsfeld Finanzdienstleistungen hat uns der Vorstand Strategie, Geschäftsentwicklung, geschäftsspezifische Risiken und aktuelle Projekte vorge­ stellt. Auch wichtige Themen aus dem Konzernfinanzwesen standen auf unserer Agenda.

Wir haben uns mit den Strategien des Personalwesens und der Attraktivität der BMW Group als Arbeitgeber beschäftigt. Der Vorstand hat uns außerdem über den aktuellen Stand der Diversitätskonzepte im Unternehmen sowie der Zielerreichung bei der Erhöhung der Frauenanteile auf den verschiedenen Ebenen informiert.

Auch mit Status, Reifegrad und Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems im Unternehmen haben wir uns gründlich befasst. Der Chief Compliance Officer stellte uns in seinem Jahresbericht wesentliche Entwicklungsschritte des BMW Group Compliance- Management-Systems vor und erläuterte einzelne Projekte, zu denen insbesondere die ­Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes gehörte.

Nach der im Zuge der COVID-19-Pandemie im Dezember 2021 erteilten Zustimmung zur

­virtuellen Ausplanung der ordentlichen Hauptversammlung 2022 stimmte der Aufsichtsrat im März 2022 dem vom Vorstand vorgeschlagenen detaillierten Konzept zu. Im Dezember 2022 hat der Aufsichtsrat, insbesondere im Hinblick auf die höhere Planungssicherheit und den geringeren Ressourcenverbrauch, auch für die ordentliche Hauptversammlung 2023 einer virtuellen Durchführung zugestimmt. Dabei wird die Ausübung der Aktionärsrechte an das Format einer Präsenzversammlung angeglichen.

Mit Investorenvertretern führe ich regelmäßig Gespräche über aufsichtsratsspezifische Themen. Im abgelaufenen Jahr waren Corporate-Governance-Fragen wie Besetzungsziele des Aufsichtsrats, der Vergütungsbericht und die Ausgestaltung der Hauptversammlung Gegenstand der Gespräche. Die Aufsichtsratstätigkeit in Bezug auf die Unternehmens­ strategie, insbesondere im Hinblick auf die Nachhaltigkeitszielsetzungen, bildete einen weiteren Schwerpunkt.

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Ausführlich hat sich der Aufsichtsrat mit der längerfristigen Planung zur Geschäfts­ entwicklung beschäftigt. Mit Fokus auf der Transformation zu nachhaltiger Mobilität hat der Vorstand die Planung für die verschiedenen Segmente und die ambitionierten lang­ fristigen Ziele dargestellt. Die zentralen Zielsetzungen eines profitablen Wachstums in allen Segmenten sowie des Wachstums bei den vollelektrischen Modellen wurden bekräftigt. Auch die Finanzplanung sowie eine Szenarienbetrachtung zu Chancen und Risiken für das Segment Automobile waren Teil der Berichterstattung. Nach gründlicher Prüfung hat der Aufsichtsrat der Planung des Vorstands zugestimmt.

Die Planung für die Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2023 hat uns der Vorstand im Dezember vorgestellt. Nach eingehender Erörterung, auch der besonderen Heraus­ forderungen angesichts der unsicheren und volatilen Gesamtlage, mit dem Vorstand haben wir dazu ebenfalls unsere Zustimmung gegeben.

Auf der Grundlage der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex haben wir unsere Corporate Governance weiterentwickelt und insbesondere das Kompetenzprofil des Aufsichtsrats überarbeitet. Die daraus abgeleitete Qualifikationsmatrix mit den indivi- dualisierten Kompetenzfeldern der Aufsichtsratsmitglieder finden Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite der BMW Group. Nach einer Selbstüberprüfung sind wir zu dem Ergebnis gelangt, dass der Aufsichtsrat in seiner Zusammensetzung zum

31. Dezember 2022 die Zielsetzungen aus dem Diversitätskonzept und dem Kompetenz- profil voll erfüllt.

Aufgrund der großen Bedeutung von Nachhaltigkeitsthemen haben wir die Aufgaben des Prüfungsausschusses und des Präsidiums in dieser Hinsicht in unserer Geschäftsordnung präzisiert.

In der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex vom Dezem- ber 2022 haben Vorstand und Aufsichtsrat bestätigt, den Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 ohne Ausnahme entsprochen zu haben. Die Empfeh­ lungen der Neufassung des Kodex vom 28. April 2022 werden wir ebenfalls vollständig befolgen.

Die Aufsichtsratsmitglieder haben sich 2022 mit Unterstützung des Unternehmens zu ver- schiedenen Themen fortgebildet: Im März haben wir mit Vertretern des Abschlussprüfers, der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), aktuelle und künftig anwendbare Rahmenwerke für die nichtfinanzielle Berichterstattung und die Aus- wirkungen der EU-Taxonomie vertieft. Bei unserer zweitägigen Sitzung im Juli haben wir uns im Werk Dingolfing, dem größten Werkstandort der BMW Group in Europa, unter ande- rem einen Einblick in die digitale, KI-gestützte Fabrikplanung ("BMW iFACTORY") verschafft. Dabei ­wurden uns die Kernpunkte des Konzepts "Lean, Green, Digital" für eine nachhaltige und digitale Produktion erläutert.

Im September haben wir uns, angeregt durch den Impulsvortrag eines externen Sprechers zur Zukunft der E-Mobilität aus der Sicht eines Energieunternehmens und Netzbetreibers, mit den Herausforderungen bei der Energieversorgung und dem Ausbau der Ladeinfra- struktur in Deutschland auseinandergesetzt. Zudem konnten die Mitglieder des Aufsichts- rats in der BMW und MINI Driving Academy in Maisach verschiedene Fahrzeuge mit ­unterschiedlichen Antriebsarten selbst testen. Ergänzend wurden uns Architektur, Design, Anzeige- und Bedien­konzept sowie weitere Innovationen in der NEUEN KLASSE präsen- tiert. Mit einem externen, mit dem Automobilsektor vertrauten Kapitalmarktexperten haben wir schließlich im ­Dezember über die Wahrnehmung der BMW Group am Kapitalmarkt diskutiert.

Das Onboarding-Programm für neue Aufsichtsratsmitglieder wurde 2022 fortgeführt. Ver- treter der Fachbereiche des Unternehmens geben neuen Mitgliedern darin einen Einblick in wesentliche Geschäftsbereiche und Planungsprozesse der BMW Group. Außerdem erhal- ten die neuen Aufsichtsratsmitglieder eine Einführung in die laufende Aufsichtsratsarbeit.

Die Wirksamkeit der Arbeit im Aufsichtsrat und in den Ausschüssen haben wir Ende 2022 mithilfe eines Fragebogens überprüft. Die Ergebnisse der Umfrage haben wir in der Sitzung behandelt. Die Zusammenarbeit innerhalb des Aufsichtsrats und mit dem Vor- stand wurde einhellig als konstruktiv und vertrauensvoll beurteilt. Einige Anregungen zur Vertiefung bestimmter Themen und einzelner Aspekte der Strategie des Unternehmens zur Nachhaltigkeit, wie etwa der Wasserstofftechnologie oder der nachhaltigen Energie- erzeugung an einem BMW Standort, werden wir im laufenden Geschäftsjahr aufgreifen.

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Bei seinen Beratungen und Entscheidungen trägt der Aufsichtsrat Sorge, dass Interessen- konflikte vermieden werden. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden weder Interessen­ konflikte angezeigt noch waren solche erkennbar.

Aus der Arbeit des Präsidiums und der Ausschüsse

Der Aufsichtsrat hat ein Präsidium und vier Ausschüsse gebildet. Der Vorsitzende des Prü- fungsausschusses, Herr Dr. Bock, und ich haben jeweils in der folgenden Aufsichtsrats­ sitzung ausführlich über die Arbeit im Präsidium und in den Ausschüssen berichtet. Weitere Informationen zu Aufgaben, Besetzung und Arbeitsweise von Präsidium und Ausschüs- sen finden Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung auf unserer Internetseite.

Das Präsidium hat, soweit nicht ein Ausschuss zuständig war, in seinen vier Sitzungen die Themen der Plenarsitzungen in Zusammenarbeit mit Vorstand und Bereichsleitern inhaltlich vorbereitet und dabei Anregungen für die Berichterstattung im Aufsichtsrat gegeben.

Der Prüfungsausschuss hielt acht Sitzungen ab.

Im Februar und März 2022 standen die Vorbereitung der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats und die Prüfung der Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2021 im Vordergrund. Nach Überprüfung der Unabhängigkeit empfahl der Ausschuss dem Aufsichtsratsplenum, der Hauptversammlung 2022 PwC als Abschlussprüfer vorzuschlagen. Für Ausschluss- oder Befangenheitsgründe oder für eine Gefährdung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers bestanden keine Anhaltspunkte.

Der Prüfungsausschuss bewertete das Honorarangebot von PwC für die Prüfung des Jah- res- und Konzernabschlusses und des BMW Group Berichts 2022 sowie für die prüferische Durchsicht des Halbjahresberichts 2022 als dem Aufgabenumfang angemessen und er- teilte PwC nach der Wahl durch die Hauptversammlung im Mai 2022 die entsprechenden Aufträge. Der Ausschuss legte zudem ergänzende Prüfungsschwerpunkte fest. Die Er­ bringung von Nichtprüfungsleistungen durch PwC hat der Ausschuss in dem erforderlichen Umfang genehmigt. Über solche Leistungen ließen wir uns regelmäßig berichten. Mit der Qualität der Abschlussprüfung hat sich der Prüfungsausschuss mehrfach in seinen Sitzun- gen gründlich befasst. Er ließ sich insbesondere durch den zuständigen Fachbereich über die Erfahrungen im Konzern mit der Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2021 und die Ergebnisse der in diesem ­Zusammenhang konzernintern durchgeführten Umfrage berichten. Auf der Grundlage dieses Berichts, der Ausführungen des Abschlussprüfers zu qualitäts- sichernden Maßnahmen und seiner eigenen Erfahrungen mit dem Abschlussprüfer ist der Prüfungsausschuss zu der ­Einschätzung gelangt, dass die Prüfung durch PwC ein hohes Qualitätsniveau aufweist.

Die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung der BMW AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2021 haben wir als Bestandteil des BMW Group Berichts ebenfalls geprüft. Auch dazu erläuterten uns die Vertreter von PwC die Ergebnisse ihrer Prüfung. Für das

Geschäftsjahr­2022 haben wir erneut PwC beauftragt, die nichtfinanzielle (Konzern-)Erklä- rung mit dem Maßstab "Limited Assurance" zu prüfen, soweit sie die Teile innerhalb des Lageberichts betrifft, die nicht mit dem Maßstab "Reasonable Assurance" geprüft werden. Der Prüfungsausschuss hat außerdem PwC beauftragt, den Vergütungsbericht für das ­Geschäftsjahr 2022 über die gesetzlich vorgesehene formelle Prüfung hinaus auch inhalt- lich zu prüfen.

Die Quartalsmitteilungen wurden uns im Prüfungsausschuss jeweils vor ihrer Veröffent- lichung durch den Vorstand vorgestellt und diskutiert. An der Erörterung des Halbjahres- finanzberichts Anfang August 2022 nahmen auch Vertreter des Abschlussprüfers teil.

Der Prüfungsausschuss hat sich außerdem mit der Entwicklung des Eigenkapitals der BMW Group und einem vom Vorstand vorgeschlagenen Aktienrückkaufprogramm 2022/2023 befasst. Auf der Grundlage der vom Aufsichtsrat dafür übertragenen Zustän- digkeit hat der Prüfungsausschuss im Juni dem Programm seine Zustimmung erteilt.

Wir haben uns im Prüfungsausschuss mit der Wirksamkeit und Angemessenheit des Inter- nen Kontrollsystems, einschließlich der internen Revision und des Compliance-Management-Systems, sowie des Risikomanagementsystems beschäftigt. Besonderes Augenmerk haben wir auf die aktuelle Risikosituation und die Bewertung von Risikoszenarien gelegt. Die Weiterentwicklung des Internen Kontrollsystems für die nichtfinanzielle Rechnungs­legung

im Hinblick­ auf nachhaltigkeitsbezogene Ziele verfolgen wir regelmäßig. Die wesentlichen ­Ergebnisse der von der Konzernrevision durchgeführten internen Prüfungen und die wei­ tere Prüfungsplanung haben wir uns ebenfalls erläutern lassen. Der Chief Compliance Officer der BMW Group informierte uns über die Weiterentwicklung des Compliance-Management- Systems entlang strategischer Fokusthemen sowie über die Umsetzung operativer Maß- nahmen und die weitere Planung. Auch zum Status des Tax and Customs Control System ließen wir uns vom zuständigen Bereichsleiter Bericht erstatten. Der Chefsyndikus hat uns über wichtige Rechtsstreitigkeiten und Verfahren informiert. Außerdem ließen wir uns über wichtige Themen der Produktqualität berichten.

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BMW - Bayerische Motoren Werke AG published this content on 15 March 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 15 March 2023 07:39:03 UTC.