Der deutsche Automobilhersteller BMW erklärte am Sonntag, dass er nach einem Zeitungsbericht, in dem von Unregelmäßigkeiten berichtet wurde, die gegen Arbeits- und Umweltgesetze verstoßen, Klarheit über die Aktivitäten in einer marokkanischen Kobaltmine sucht.

BMW hat sich mit einer Reihe von Fragen an den lokalen Lieferanten Managem gewandt und zusätzliche Informationen angefordert, sagte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber Reuters.

"Der Sprecher fügte hinzu, dass es im Sommer erste Anschuldigungen gegen Managem gegeben habe, aber die BMW zur Verfügung gestellten Dokumente seien glaubwürdig gewesen. Die Umweltzertifikate von Managem seien auf dem neuesten Stand, sagte er.

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) wird in ihrer Printausgabe vom 13. November berichten, dass ihre Reporter in Zusammenarbeit mit dem NDR und dem WDR schwere Verstöße gegen Umwelt- und Arbeitsschutzbestimmungen in Minen in Marokko aufgedeckt haben, wie die Onlineausgabe der Zeitung vorab berichtet.

In dem Bericht heißt es, dass in Wasserproben überhöhte Arsenwerte gefunden wurden und dass das Unternehmen Managem die internationalen Standards zum Schutz der Arbeiter nicht einhält und gegen kritische Gewerkschaften vorgeht.

Managem befindet sich mehrheitlich im Besitz der marokkanischen Monarchie und betreibt eine Reihe von Minen in mehreren afrikanischen Ländern.

Kobalt wird u.a. für Batterien von Elektroautos benötigt.

Der weitaus größte Teil der weltweiten Kobaltvorkommen befindet sich im Kongo, wo vor allem in kleinen Minen immer noch Kinderarbeit stattfindet.

BMW bezieht kein Kobalt mehr aus dem Kongo, sagte der BMW-Sprecher. Ein Fünftel des Kobaltbedarfs stammt aus Marokko, der Rest aus Australien. (Berichterstattung von Christina Amann, Redaktion: Vera Eckert, Bearbeitung: Hugh Lawson)