BMW gibt schwächeren Absatz-Ausblick - Margenziel bestätigt

BMW blickt wegen des schwierigeren Wirtschaftsumfelds vorsichtiger als bisher auf das Gesamtjahr. Zusätzlich zu den anhaltenden Versorgungsengpässen etwa bei Halbleitern erwartet der Münchener Premiumauto-Hersteller zunehmenden wirtschaftlichen Gegenwind, sagte CEO Oliver Zipse. "Inflation und Zinssteigerungen, die das makroökonomische Umfeld auch in den kommenden Monaten prägen, wirken sich auf die Nachfrage aus", so der DAX-Konzern. Entsprechend sei gegen Jahresende mit einer Normalisierung des überdurchschnittlich hohen Auftragsbestands - insbesondere in Europa - zu rechnen. In der Summe rechnet BMW 2022 nun mit Auslieferungen leicht, also um 1 bis 5 Prozent, unter Vorjahr. Bisher sollte noch das Vorjahresniveau erreicht werden. Den Margenausblick bekräftigte der Konzern.

ANALYSE/BMW macht die Warnblinker an

Die meisten Automobilhersteller haben sich in dieser Berichtssaison an ihre bisherigen Pläne gehalten, um die Anleger zu beruhigen, die sich wegen der schwächelnden Nachfrage Sorgen machen. Nicht so BMW. Die Bayerische Motoren Werke AG, wie das Unternehmen mit Sitz in München offiziell heißt, brach am Mittwoch mit ihrer Gewohnheit, den Markt nicht zu überraschen und senkte ihre Prognose für den freien Cashflow im Gesamtjahr auf "mindestens 10 Milliarden Euro". Zuvor war der Konzern von mindestens 12 Milliarden Euro ausgegangen. Vielleicht noch beunruhigender ist, dass der Konzern auch mitteilte, dass der Auftragseingang niedriger war als vor einem Jahr und dass sich der Auftragsbestand gegen Ende des Jahres normalisieren wird, insbesondere in Europa.

ZF verdient weniger - Ausblick unter Vorbehalt bestätigt

ZF Friedrichshafen hat im ersten Halbjahr zwar mehr umgesetzt, wegen höherer Kosten aber operativ weniger verdient. Am Ausblick für 2022 hält der Konzern fest, verwies aber darauf, dass zusätzlich zu anhaltend negativen Einflüssen wie Inflation oder eingeschränkte Verfügbarkeit von Halbleitern auch Belastungen durch mögliche Gaslieferstopps in Deutschland und Europa entstehen könnten. Insofern stehe die Prognose unter Vorbehalt, so ZF. In den ersten sechs Monaten steigerte der Konzern den Umsatz um ein Zehntel auf 21,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen verzeichnete ein bereinigtes EBIT von 851 Millionen nach noch 1,0 Milliarde Euro im Vorjahreszeitraum.

Ifo: Deutsche Autohersteller beurteilen Lage leicht schlechter

Die Geschäftslage der deutschen Autohersteller hat sich nach einer Umfrage des Ifo-Instituts im Juli leicht verschlechtert. Der Wert fiel auf 20,5 Punkte nach 22,4 im Juni. "Die Möglichkeiten der Pkw-Hersteller steigende Materialkosten an den Verbraucher weiterzugeben, scheinen eine Grenze erreicht zu haben", sagte Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. Die Preiserwartungen fielen auf 38,6 Punkte nach 73,1 im Juni.

Ferrari erhöht nach gutem Quartal die Jahresprognose

Der Sportwagenhersteller Ferrari NV hat seine Jahresziele angehoben, nachdem Gewinn und Umsatz im zweiten Quartal gestiegen sind. Der Nettogewinn kletterte im Quartal auf 249 Millionen Euro, verglichen mit 206 Millionen Euro im Vorjahr, wie die Italiener mitteilten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg von 386 Millionen auf 446 Millionen Euro, während das Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 274 Millionen auf 323 Millionen Euro zunahm. Der Quartalsumsatz stieg auf 1,29 Milliarden von 1,04 Milliarden Euro.

Volvo-Absatz sinkt wegen Lieferengpässen im Juli um 21,5 Prozent

Der schwedische Autohersteller Volvo Car hat wegen der Lockdowns in China im Juli 21,5 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft. Die mit den Ausgangssperrungen in Shanghai verbundenen Lieferengpässe hätten vor allem die Auslieferungen von Elektroautos und Plug-in-Hybriden beeinträchtigt, teilte das Unternehmen mit. Volvo Car - mehrheitlich im Besitz der chinesischen Zhejiang Geely Holding Group - setzte im Juli 44.664 Autos ab nach 56.883 im gleichen Monat des Vorjahres.

Toyota Motor büßt 18 Prozent Gewinn ein - Konsens verfehlt

Umsatzverluste und steigende Materialkosten haben den Nettogewinn des Autoherstellers Toyota Motor im ersten Quartal seines neuen Geschäftsjahres (per Ende Juni) um 18 Prozent gedrückt. Unter dem Strich fiel der Überschuss von 897,83 Milliarden auf 736,82 Milliarden Yen (5,63 Milliarden Euro). Damit wurde die Konsensschätzung von Quick verfehlt, bei der Analysten von 756,80 Milliarden Yen ausgegangen waren. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7,0 Prozent auf 8,491 Billionen Yen.

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August 05, 2022 10:00 ET (14:00 GMT)