FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ging es am Donnerstag nach oben. Zunächst herrschte Zurückhaltung unter den Investoren, der Rücksetzer am Vormittag wurde allerdings schnell zum Einstieg genutzt und nach der Bestätigung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) ging es für den DAX am Nachmittag aufwärts auf ein neues Rekordhoch bei 17.879 Punkten. Am Ende des Tages, mit schwachen Unternehmenszahlen von Brenntag und Continental, schloss der 0,7 DAX Prozent höher bei 17.843 Punkten.

Die Frage, wann die EZB die Leitzinsen senkt, blieb weiter ungeklärt. Aktuell kristallisiert sich immer mehr der Sommer heraus, und hier der Juni. Doch EZB-Präsidentin Christine Lagarde äußerte sich hierzu nicht genauer. Die Inflationserwartungen wurden gesenkt, kommendes Jahr bereits wird die Inflation am EZB-Ziel von 2 Prozent gesehen. Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa bei der DWS geht weiterhin davon aus, dass die EZB die Leitzinsen erstmals im Juni senken wird, bis Ende des Jahres bereits um insgesamt 75 Basispunkte. Die Datenabhängigkeit werde allerdings auch während der geldpolitischen Normalisierung hoch bleiben.


   Hugo Boss nach Ausblick deutlich billiger 

Am Berichtstag lieferte die Berichtssaison einige Enttäuschungen, was die Aufwärtstendenz am Aktienmarkt allerdings nicht trüben konnte. Das Kursdesaster bei Hugo Boss (-13,8%) lag am Ausblick. Der Modekonzern strebt 2024 Umsätze sowie ein EBIT an, die teils deutlich unter der Markterwartung liegen.

Continental (-1,2%) wiederum erreichte die Gewinnprognose auf operativer Basis nicht. Auf die Gewinne drücken höhere Kosten, unter anderem wegen der Lohnsteigerungen.

Auf wenig Begeisterung stießen auch die Geschäftszahlen von Brenntag (-5,8%). Diese fielen durch die Bank schwächer als erwartet aus, lediglich die Dividende überzeugte. Der Ausblick auf das laufende Jahr bewegte sich im Rahmen der Markterwartungen.

Die Geschäftszahlen der Merck KGaA (-1,0%) lagen im Rahmen der Erwartungen. Nach der im August gesenkten Prognose war das Überraschungspotenzial hier überschaubar. Investoren dürften sich vielmehr auf den Ausblick konzentrieren, der zwar zurückhaltend klingt, sich allerdings im Rahmen der Markterwartungen bewegt.

Die Deutsche Pfandbriefbank (+9,6%) zeigte sich zuversichtlich und kommunizierte, was die Aktionäre hören wollten. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir gut durch diese zugegebenermaßen schwierige Marktphase kommen werden", sagte CEO Kay Wolf und löste damit eine Erholung in der Aktie aus.

Gea verloren 3,2 Prozent, nachdem die Umsätze die Erwartungen verfehlten. GFT Technologies wiederum gaben nach ihrer Zahlenvorlage 8,5 Prozent ab.


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INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   17.842,85  +0,7%     +6,51% 
DAX-Future                            17.877,00  +0,8%     +5,58% 
XDAX                                  17.861,05  +0,8%     +6,52% 
MDAX                                  26.167,61  +0,0%     -3,57% 
TecDAX                                 3.485,02  +1,1%     +4,42% 
SDAX                                  13.957,68  +0,7%     -0,02% 
zuletzt                               +/- Ticks 
Bund-Future                              133,45    +33 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           26         14     0          3.933,0        87,9    91,9 
MDAX          33         16     1            764,1        38,8    30,1 
TecDAX        23          7     0            861,2        21,0    19,9 
SDAX          47         22     1            126,9        11,1     9,8 
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March 07, 2024 11:57 ET (16:57 GMT)