Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Der US-Ölkonzern Chevron hat im zweiten Quartal die Markterwartungen übertroffen. Wie der Konzern vorab mitteilte lag der bereinigte Gewinn bei 3,08 US-Dollar je Aktie und damit über dem von Factset ermittelten Konsens von 2,97 Dollar je Anteilsschein. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum war dies jedoch ein Rückgang um 47 Prozent. Im ersten Quartal hatte der Konzern noch einen Gewinn von 3,55 Dollar je Aktie erzielt. Chevron wird am Freitag die vollständigen Zahlen für das zweite Quartal vorlegen.

Wie der Konzern weiter mitteilte, wird CEO Mike Wirth länger das Unternehmen führen. Das Board of Directors habe auf das festgelegte Ruhestandsalter verzichtet und ermögliche Wirth damit, länger CEO zu bleiben.

Das Wall Street Journal hatte im Februar berichtet, dass das Chevron-Board diesen Schritt in Betracht zieht. Einige Direktoren hätten gesagt, das Unternehmen habe keinen internen Kandidaten für die Nachfolge von Wirth, der Ende 2025 das festgelegte Rentenalter von 65 Jahren erreichen würde, und dass zusätzliche Zeit ihm die Möglichkeit geben würde, einen Nachfolger aufzubauen, so mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Chevron teilte weiter mit, dass CFO Pierre Breber nach 35 Jahren im Unternehmen in den Ruhestand geht. Nachfolger ab März 2024 soll Chief Technology Officer Eimear Bonner werden. Chief Executive Wirth dankte Breber für seinen Beitrag und begrüßte Bonner, die seit 24 Jahren bei Chevron tätig ist, mit den Worten, sie könne "auf Chevrons starkem Fundament aufbauen und weiteren Wert für die Aktionäre schaffen".

Chevron gab zudem bekannt, dass das Unternehmen im Permian Basin, einer Schieferregion in Westtexas und im Südosten New Mexicos, eine Rekordproduktion erzielt hat, die 11 Prozent über dem zweiten Quartal des Vorjahres lag. Der Konzern produzierte laut Mitteilung 772.000 Barrel Öläquivalent pro Tag und fügte hinzu, dass es seine Prognosen für das Gesamtjahr einhalten wird.

Die vierteljährlichen Ausschüttungen an die Aktionäre in Höhe von 7,2 Milliarden Dollar stellen laut Chevron ebenfalls einen Rekord dar. Diese beinhalten 4,4 Milliarden Dollar an Aktienrückkäufen und 2,8 Milliarden an Dividenden.

Chevron geht davon aus, die Übernahme des Schieferbohrers PDC Energy im Augusta abzuschließen.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) Juni 
 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (1. Veröffentlichung) Juli 
          PROGNOSE: 54,0 
          zuvor:    54,4 
 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) Juli 
          PROGNOSE: 46,7 
          zuvor:    46,3 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


 
INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.563,25  -0,0% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.545,00  +0,0% 
Nikkei-225                32.717,00  +1,3% 
Hang-Seng-Index           18.795,30  -1,5% 
Kospi                      2.628,93  +0,7% 
Shanghai-Composite         3.168,86  +0,0% 
S&P/ASX 200                7.316,20  +0,0% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Zum Start in die neue Woche lässt sich an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz ausmachen. Während überraschend starke Geschäftszahlen heimischer Unternehmen die japanische Börse zulegen lassen, bremsen Konjunktursorgen die chinesischen Handelsplätze. Aktien des mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfenden Immobiliensektors führen die Verlierer in Hongkong an. Country Garden fallen um 5,8 Prozent und Longfor Group um 10 Prozent. In Schanghai halten sich die Kurse besser; Anleger setzen hier auf neue Wirtschaftsstimuli nach der anstehenden Sitzung des Politbüros. In Tokio stützt die Hoffnung, dass die japanische Notenbank bei ihrer Zinssitzung in dieser Woche ihre lockere Geldpolitik bekräftigt. Daneben kommen die Geschäftszahlen des Autoherstellers Mitsubishi Motors (+5,6%) gut an. Auch die Aktien anderer Branchenvertreter sind gefragt: Subaru verbessern sich um 2,5 Prozent, Honda um 1,7 Prozent und Toyota um 1,3 Prozent. Im südkoreanischen Seoul hat der Kospi nach anfänglichen Verlusten ins Plus gedreht. Unter den Einzelwerten verteuern sich Posco um fast 10 Prozent, nachdem der Stahlkonzern überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt hat.

US-NACHBÖRSE

Mit einem Kurssprung von 63 Prozent hat die Stammaktie von AMC Entertainment am Freitag im nachbörslichen Handel auf ein Gerichtsurteil reagiert, mit dem ein geplanter Tausch von Vorzugs- in Stammaktien und ein Aktiensplit im Verhältnis 1:10 verhindert worden sind. Der Kurs der Vorzüge sackte dagegen um 14,5 Prozent ab.

Der finanziell angeschlagene Kinobetreiber AMC wollte mit Hilfe der Kapitalmaßnahmen neues Geld beschaffen, um eine drohende Insolvenz abzuwenden. Einige Anleger hatten dagegen geklagt, weil sie eine Verwässerung ihrer Aktienbestände fürchteten. AMC gehört zu den sogenannten Meme-Aktien, deren Kurse infolge von Absprachen in den sozialen Medien in kurzer Zeit heftige Kurssprünge verzeichnen.

WALL STREET


 
INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                35.227,69        +0,0%          2,51          +6,3% 
S&P-500              4.536,34        +0,0%          1,47         +18,2% 
Nasdaq-Comp.        14.032,81        -0,2%        -30,50         +34,1% 
Nasdaq-100          15.425,67        -0,3%        -40,41         +41,0% 
 
 
                     Freitag   Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien)   894 Mio   819 Mio 
Gewinner             1.466     1.231 
Verlierer            1.462     1.694 
Unverändert            113       107 

Kaum verändert - Die US-Aktienindizes bewegten sich mehr oder weniger seitwärts. Im Blick stand die Neugewichtung im Nasdaq-100, die zur Eröffnung am Montag in Kraft tritt. Nvidia (-2,7%) und Microsoft (-0,9%) sind am stärksten von der Neuausrichtung des Nasdaq betroffen. Die in der Woche anstehen Zahlen bedeutender Unternehmen der US-Technologiebranche und der Zinsentscheid der US-Notenbank dürften für viele Anleger ein Grund zur Zurückhaltung gewesen sein. Am Markt wird mehrheitlich erwartet, dass die Fed den Leitzins dann noch einmal um 25 Basispunkte erhöht, danach zumindest eine längere Pause einlegt und möglicherweise ab März kommenden Jahres die Zinsen allmählich wieder senkt. American Express (-3,9%) hat zwar das fünfte Quartal in Folge einen Rekordumsatz und einen Rekordgewinn je Aktie erzielt, doch bleibt das Unternehmen wegen Schuldenproblemen der Karteninhaber vorsichtig. Schlumberger (-2,2%) hat im zweiten Quartal die Gewinnprognose übertroffen, doch die Einnahmen blieben etwas unter den Prognosen. CSX reagierten mit einem Minus von 3,7 Prozent auf die Quartalszahlen der Eisenbahngesellschaft.

US-ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,86         -0,3          4,86           43,9 
5 Jahre                  4,10         -1,2          4,11            9,8 
7 Jahre                  3,97         -1,7          3,98           -0,2 
10 Jahre                 3,84         -1,4          3,85           -4,2 
30 Jahre                 3,91         -0,6          3,91           -6,3 
 

Am Anleihemarkt drückte die erwartete bevorstehende Zinswende etwas auf die Renditen.

DEVISEN


 
DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Fr, 11:09   % YTD 
EUR/USD           1,1122        -0,1%     1,1131     1,1143   +3,9% 
EUR/JPY           157,30        -0,3%     157,77     156,21  +12,1% 
EUR/GBP           0,8641        -0,2%     0,8659     0,8644   -2,4% 
GBP/USD           1,2871        +0,1%     1,2854     1,2891   +6,4% 
USD/JPY           141,46        -0,2%     141,74     140,19   +7,9% 
USD/KRW         1.279,94        -0,5%   1.286,65   1.284,05   +1,4% 
USD/CNY           7,1942        +0,1%     7,1878     7,1699   +4,3% 
USD/CNH           7,1984        +0,1%     7,1885     7,1712   +3,9% 
USD/HKD           7,8173        -0,0%     7,8174     7,8144   +0,1% 
AUD/USD           0,6732        -0,0%     0,6734     0,6778   -1,2% 
NZD/USD           0,6169        -0,0%     0,6171     0,6227   -2,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        29.805,31        -0,5%  29.942,14  29.847,52  +79,6% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar legte leicht zu und korrigiert damit seine jüngste Schwäche. Zugleich war am Morgen der Yen deutlich unter Druck geraten. Auslöser dürfte laut Marktteilnehmern ein Bloomberg-Bericht sein, wonach die japanische Notenbank derzeit keine dringende Notwendigkeit sieht, sich mit den Nebenwirkungen ihres Programms zur Steuerung der Renditekurve zu befassen.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          76,87        77,07      -0,3%      -0,20   -2,5% 
Brent/ICE          80,86        81,07      -0,3%      -0,21   -2,8% 
 

Am Ölmarkt ging es aufwärts. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,9 Prozent auf 77,07 Dollar. Teilnehmer rechnen damit, dass es im Lauf der zweiten Jahreshälfte zu einer Verknappung des Angebots kommt. Die Erwartung, dass die Zentralbanken das Ende ihrer Zinserhöhungszyklen erreicht haben und dass sich die Wirtschaft als widerstandsfähiger erweisen könnte als befürchtet, begleite den aktuellen Aufschwung der Preise. Die Angebotskürzungen von Saudi-Arabien und Russland zeigten ebenfalls Wirkung.

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July 24, 2023 01:32 ET (05:32 GMT)