FRANKFURT (Dow Jones)--Der Preis für europäisches Gas ist am Dienstag auf den tiefsten Stand seit Juni 2022 gefallen. Am virtuellen Handelspunkt TTF gibt der Preis um rund 6 Prozent nach auf 102,00 Euro je Megawattstunde.

Am Montag hatten sich die EU-Energieminister auf einen Preisdeckel für Gas im Großhandel verständigt, der unter hohen Auflagen greifen soll. Der Deckel soll ab Mitte Februar automatisch aktiviert werden, wenn der Preis an der europäischen Gasbörse TTF in den Niederlanden drei Arbeitstage lang bei über 180 Euro liegt. Darüber hinaus muss der Gaspreis während dieser drei Tage mindestens 35 Euro über dem Preis für Flüssiggas (LNG) auf dem Weltmarkt liegen. Die EU-Staaten wollen damit gegen die derzeit hohen Strom- und Gaspreise vorgehen.

Dies hat auch Auswirkungen auf die Versorger. So erwartet der französische Energiekonzern Engie aufgrund des Preisdeckels Gewinneinbußen. Für 2022 prognostiziert er eine Belastung des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 700 bis 900 Millionen Euro und des bereinigten Nettogewinns von 800 Millionen bis 1 Milliarde Euro. Im kommenden Jahr rechnet Engie mit einer EBIT-Belastung von 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro und einer Nettogewinnbelastung von 1,1 bis 1,4 Milliarden Euro.

Die Aktie gibt in Paris 5,3 Prozent nach.

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DJG/err/smh

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December 20, 2022 04:34 ET (09:34 GMT)