Schaffhausen (awp) - Der Industriekonzern Georg Fischer hat im ersten Semester 2023 einen Umsatz und Reingewinn leicht unter Vorjahreshöhe erreicht. Das Umfeld war laut dem Unternehmen anspruchsvoll. Die Uponor-Transaktion soll derweil weiterhin im vierten Quartal abgeschlossen werden.

Konkret erzielte Georg Fischer (GF) im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz von 1,96 Milliarden Franken (-0,5%), entsprechend einem organischen Plus gegenüber der Vorjahresperiode von 7,5 Prozent. Der Bestelleingang sank derweil und lag noch bei 1,93 Milliarden (VJ 2,21 Mrd).

Wie das Unternehmen am Donnerstag schrieb, spürte es einerseits "erhebliche" negative Währungseffekte, andererseits die geopolitischen Spannungen. Das Umfeld sei entsprechend "anspruchsvoll" gewesen. Der Umsatz mit nachhaltigen Produkten und Lösungen, die durch langfristige Megatrends wie Urbanisierung, Energieeffizienz und eine hohe Nachfrage nach sauberem Trinkwasser gestützt würden, trügen jedoch auch weiterhin zur guten Entwicklung des Unternehmens bei.

Verbesserung bei EBIT-Marge

Im Gegensatz zum Umsatz verbesserte sich der operative Gewinn (EBIT) leicht um 2,8 Prozent auf 184 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 0,3 Prozentpunkte auf 9,4 Prozent. Die Marge liege damit - trotz starker negativer Währungseffekte - innerhalb des strategischen Korridors bis 2025, betonte GF. Der Reingewinn sank jedoch um 1,6 Prozent auf 123 Millionen.

Die Schätzungen der Analysten wurden bei organischem Wachstum und Umsatz zwar übertroffen, bei EBIT und Reingewinn hingegen verfehlt.

Mit Blick nach vorne rechnet GF für das Gesamtjahr weiter mit Wachstum und einer operativen Profitabilität im Korridor der Strategie bis 2025 (EBIT-Marge 9-11%), nachdem eine solche im ersten Halbjahr ja bereits erreicht wurde. Das Umfeld werde zwar weiterhin volatil bleiben, allerdings sei die Situation je nach Marktsegment unterschiedlich, hiess es.

Insgesamt geht das Management davon aus, "von einer starken Positionierung in resilienten Marktsegmenten" zu profitieren. Insbesondere die Nachhaltigkeitsbedürfnisse der Kunden böten langfristig gute Opportunitäten für GF.

Uponor-Transaktion soll weiter im Q4 abgeschlossen werden

Neben den Zahlen steht GF aktuell wegen eines Übernahmeangebots für die finnische Uponor im Fokus. Am Berichtstag hiess es dazu, dass die Transaktion weiterhin im vierten Quartal abgeschlossen werden soll. GF spricht von einem "transformativen Schritt", der den Weg zu einem globalen Marktführer für den Transport von Wasser und flüssigen Medien ebnet.

Gestartet wurde das Angebot im Juni, zuvor hatte auch Konkurrent Aliaxis für die Finnen geboten, das Angebot dann jedoch zurückgezogen. Mehrere grosse Uponor-Aktionäre haben sich bereits verpflichtet, anzunehmen.

Am Vortag hatte GF bereits vermeldet, dass die US-Kartellbehörde keine Einwände für die Übernahme geäussert hat. Damit steht nur noch die wettbewerbsrechtliche Genehmigung in Europa aus.

kw/gab