Glarus (awp) - Die Glarner Kantonalbank (GLKB) hat im ersten Halbjahr 2023 einen höheren Gewinn eingefahren. Deutliche Zuwächse gab es vor allem im Handelsgeschäft, während der Erfolg im Zinsgeschäft rückläufig war.

In den Monaten Januar bis Juni stieg der gesamte Betriebsertrag der GLKB um 8,4 Prozent auf 50,2 Millionen Franken, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Dabei entwickelten sich die einzelnen Geschäftspfeiler sehr unterschiedlich.

Trotz steigender Zinsen war der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft rückläufig. Er ging um 14,7 Prozent auf 34,1 Millionen Franken zurück. Während sich die Zinserträge mehr als verdoppelten, schoss der Zinsaufwand auf 42,7 Millionen nach 1,4 Millionen in der Vorjahresperiode nach oben.

Grund seien vor allem höhere Zinsen für Sparerinnen und Sparer gewesen, schreibt die Bank in der Mitteilung weiter. Zudem wurden "vorsorgliche Wertberichtigungen für inhärente Ausfallrisiken" gebildet, während in der Vorjahresperiode noch grössere Auflösungen von Einzelwertberichtigungen zu einer Ergebnisverbesserung geführt hatten.

Handelsgeschäft deutlich gestiegen

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft explodierte regelrecht auf 6,9 Millionen Franken von 0,7 Millionen im Vorjahreszeitraum. Insbesondere gestiegene Zinsdifferenzen zwischen der Schweiz und Europa sowie den USA hätten eine Devisen-Swaps abgesicherte Geldaufnahme in Fremdwährungen attraktiv gemacht und damit massgeblich zu dem Anstieg beigetragen.

Buchhalterisch wurden zudem die Erträge der Geschäfte dem Handelsgeschäft zugerechnet, während der Aufwand beim Zinsergebnis verbucht wurde. Dies habe den Zinsaufwand noch zusätzlich belastet. Diese Konstellation setze sich auch zu Beginn des 3. Quartals fort, heisst es weiter.

Leichte Zuwächse verzeichnete die Bank im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, das Plus lag bei 2,0 Prozent auf 8,3 Millionen Franken. Positiv hätten sich vor allem höhere Kommissionserträge im "bitubi"-Geschäft ausgewirkt, welche verminderte Kundenaktivitäten im Wertschriften- und Anlagegeschäft mehr als kompensieren konnten.

Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung stieg im ersten Halbjahr um 15,6 Prozent auf 15,4 Millionen Franken. Unter dem Strich verblieb ein höherer Reingewinn von 13,0 Millionen Franken, nach 11,6 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Kosten steigen leicht an

Der Geschäftsaufwand stieg leicht um 4,2 Prozent auf 32,1 Millionen Franken. Der Personalaufwand legte dabei um 3,1 Prozent zu. Dagegen stiegen die Sachaufwendungen mit 5,8 Prozent etwas stärker an. Hauptverantwortlich dafür seien die wieder physisch durchgeführte Generalversammlung sowie Investitionen in die IT-Infrastruktur gewesen.

Das Hypothekargeschäft, bei dem die Bank mit ihrem "Hypomat" zu den Vorreitern bei den Online-Hypotheken zählt, wuchs laut GLKB um 1,7 Prozent beziehungsweise 99,5 Millionen Franken. Damit summierten sich die Hypothekarforderungen per Ende Juni 2023 auf 5,8 Milliarden Franken.

Einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr machte die Bank in der Mitteilung nicht. Schwerpunktmässig wolle man ich auf die Umsetzung der neuen Strategie namens "Fokus26" konzentrieren.

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