Steinach (awp) - Die Hügli-Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr 2016 aufgrund von Schwierigkeiten in Deutschland etwas weniger verdient, belässt die Dividende aber unverändert. Wie bereits früher bekannt gegeben, legte der Umsatz in Franken zwar akquisitionsbedingt zu, war auf organischer Basis aber klar rückläufig. Im laufenden Jahr will der Ostschweizer Nahrungsmittel-Hersteller ein moderates Umsatzwachstum und eine Erhöhung der EBITDA-Marge erzielen.

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT sank in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahr um 6,4% auf 28,6 Mio CHF und die entsprechende Marge auf 7,4% von 8,1%. Beim Konzerngewinn lag das Minus bei 4,6% auf 22,3 Mio CHF, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Die Zahlen lagen damit etwas über der Firmenguidance (EBIT-Marge "gut 7%") und den Schätzungen von Analysten.

Die organische Bruttomarge lag den Angaben zufolge 2016 etwas über Vorjahr, bedingt im Wesentlichen durch Mixverschiebungen. Der Personalaufwand konnte auf vergleichbarer Basis auf Vorjahresbasis gehalten werden, die Anzahl Mitarbeitende stieg aber wegen Zukäufen um 4,2%. Der übrige Betriebsaufwand ist derweil aufgrund von Wachstums-Initiativen und Verbesserungs-Projekten etwa in der Produktion oder der IT gestiegen, so dass EBIT und Gewinn trotz leicht höherem Umsatz rückläufig waren.

Der Umsatz war bereits Ende Januar bekannt gegeben worden. Die Zahl wurde nun mit +1,8% auf 385,2 Mio CHF bestätigt, organisch resultierte dabei ein Minus von 2,6%. Begründet wurde der Umsatzrückgang mit einer tieferen Absatzmenge sowie mit makroökonomischen Unsicherheiten, einem verschärften Wettbewerb und Verschiebungen in den Vertriebsstrukturen.

DEUTSCHLAND BELASTET, ÜBRIGE SEGMENTE IM PLUS

"Unerwartet stark" veränderte sich die Ertragskraft im grössten Ländersegment Deutschland, verursacht durch den Umsatzrückgang in Lokalwährung von 5,7%. Da die Betriebskosten zudem leicht über Vorjahr zu liegen kamen, sank der EBIT um gut ein Viertel auf 12,6 Mio CHF und die Marge auf 5,6% von 7,3%.

Im Ländersegment Schweiz/Übriges Westeuropa (org. +1,2%) sei neben der positiven Entwicklung der in 2015 akquirierten Granovita Spanien eine erfreuliche Umsatzsteigerung in Italien zu erwähnen. Die grösste Gesellschaft in der Schweiz habe das Umsatzniveau wegen der anhaltenden Frankenstärke hingegen nur knapp verteidigen können, bei Hügli UK resultierte ebenfalls ein sinkender Umsatz. Da aber die Betriebskosten im Segment unterproportional zugenommen hätten, konnte die EBIT-Marge auf 10,1% von 9,6% verbessert werden.

Besonders zufrieden zeigt sich Hügli mit dem Segment Osteuropa (Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn), das den Umsatz in Lokalwährungen um 7,3% steigern konnte. Die dadurch verbesserte Produktionsauslastung führte laut Mitteilung zu einer EBIT-Steigerung um 30% und einer Marge von 9,4%. Bei den Divisionen waren Private Label und Consumer Brands rückläufig und Food Industry im Aufwind. Die grösste Division Food Service konnte den Umsatz knapp halten (-0,2%).

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 17. Mai aufgrund der Zahlen eine unveränderte Dividende von 16,00 CHF pro Inhaberaktie vor, entsprechend einer Ausschüttungsquote von 35%.

UMSATZ IM ERSTEN QUARTAL TIEFER

Der Start ins neue Jahr ergebe für das erste Quartal "erwartungsgemäss" mit 97,9 Mio CHF einen Umsatz unter dem Vorjahreswert (104,6 Mio), heisst es weiter. Der Grund liege bei aperiodischen Umsätzen, welche im Vorjahr im ersten Quartal, dieses Jahr jedoch erst im April oder den nachfolgenden Monaten getätigt würden. Der organische Umsatzrückgang beträgt dabei 3,7%.

Für das Gesamtjahr 2017 rechnet der Konzern mit einem "weiterhin anspruchsvollen Wirtschaftsumfeld". Als zentral sieht Hügli dabei ein "weiterhin konsequentes Kostenmanagement in allen Funktionsbereichen". Damit sollen Ertragskraft und Cashflow erhöht werden. Insgesamt peilt das Unternehmen ein moderates organisches Umsatzwachstum von 0 bis 2% an, verbunden mit einer Erhöhung der EBITDA-Marge über den für 2016 ausgewiesenen Wert (11,1%).

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