ZÜRICH (Dow Jones)--Mit einem leichten Plus hat der schweizerische Aktienmarkt am Dienstag den Handel beendet. Mit Spannung wurde weiter auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch gewartet. Eine erneute Erhöhung um 25 Basispunkte ist am Markt eingepreist, ob damit aber der Zinsgipfel bereits erreicht ist, bleibt unsicher. Der Markt rechne zwar teilweise mit ersten Zinssenkungen im Frühjahr 2024, doch auch eine weitere Anhebung durch die Fed sei nicht auszuschließen, hieß es. Daneben wird am Donnerstag auch eine weitere Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet.

Erneut gab es aus Europa schwache Konjunkturdaten. Nachdem am Vortag die europäischen Einkaufsmanagerindizes schwach ausgefallen waren, sendete nun der Ifo-Geschäftsklimaindex klare Rezessionssignale. Im Fokus steht daher der geldpolitische Ausblick der EZB. Noch wird ein weiterer Zinsschritt im September an den Märkten mit hoher Wahrscheinlichkeit eingepreist.

Der SMI verbesserte sich um 0,5 Prozent auf 11.231 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und 3 -verlierer gegenüber, unverändert schloss 1 Aktie. Umgesetzt wurden 18,23 (zuvor: 14,03) Millionen Aktien.

Bei den Einzelwerten dominierte weiter die Berichtssaison. Trotz deutlich gesunkenem Umsatz und EBIT wurde bei Logitech (+12,3%) das Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2023/24 positiv beurteilt. Die niedrigen Erwartungen wurden übererfüllt, beim Umsatz um 7 und beim EBIT um 56 Prozent gegenüber dem AWP-Konsens. Die Nachfrage von Privat- und Unternehmenskunden bleibe zurückhaltend, zumindest seien die Lagerbestände wieder auf einem normalen Niveau angekommen, hieß es von Stifel.

Für die Aktien von Lindt & Sprüngli ging es um 0,4 Prozent nach oben. Der Schweizer Schokoladenhersteller hat die Erwartungen mit einem starken organischen Wachstum und Margendruck in der ersten Jahreshälfte übertroffen, merkten die Stifel-Analysten an. Positiv sei auch, dass alle Regionen, einschließlich einiger schwieriger Märkte wie Deutschland und Großbritannien, sehr stark gewachsen seien.

Der SIG-Konzern meldete für das zweite Quartal einen Anstieg des Nettoergebnisses und des Umsatzes, wobei höhere Preise die Kosteninflation ausgleichen konnten, und bestätigte seine Wachstumserwartungen für 2023. Für die Aktie ging es dennoch um 3,5 Prozent nach unten.

Die Zahlen von Kühne & Nagel (+3,8%) zum zweiten Quartal kamen gut an. Als überraschend stark hoben die Citi-Analysten die Gewinne hervor. Das adjustierte EBIT habe die schwächeren Erwartungen deutlich mit 523 Millionen Franken überboten. Analysten hatten nur mit unter 470 Millionen Franken gerechnet. Die Citi sieht vor allem das erfolgreiche Seefracht-Geschäft als Grund, dazu eine gute Kostenkontrolle.

Für die Sulzer-Aktie ging es um 3,8 Prozent aufwärts. Der Industriekonzern erhöhte den Ausblick für das Gesamtjahr und verwies zur Begründung auf die anhaltend robuste Nachfrage und die gute Positionierung auf den Wachstumsmärkten.

Die UBS (+0,8%) hat eine Altlast der von ihr übernommenen Credit Suisse im Zusammenhang mit dem kollabierten Hedgefonds Archegos beseitigt. Wie die Bank mitteilte, hat sie eine Einigung mit den Bankenaufsehern aus den USA, Großbritannien und der Schweiz erzielt. Die Credit Suisse zahlt Geldbußen von insgesamt 388 Millionen US-Dollar, für die sie im zweiten Quartal eine zusätzliche Rückstellung ausweisen wird.

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July 25, 2023 11:44 ET (15:44 GMT)