NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben nach den Vortagesverlusten am Mittwoch uneinheitlich geschlossen. Während der Dow Jones-Index Abschläge verzeichnete, wurde die Nasdaq von Microsoft gestützt.

Im Fokus der Anleger stand weiterhin die Berichtssaison. Die mit Spannung erwarteten Quartalszahlen von Microsoft und der Google-Mutter Alphabet sind besser als erwartet ausgefallen, jedoch schwelte am Markt weiter die Furcht vor einer Bankenkrise.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,7 Prozent niedriger bei 33.302 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,4 Prozent nach unten. Der Nasdaq-Composite notierte indessen 0,5 Prozent höher. Dabei gab es insgesamt 949 (Dienstag: 496) Kursgewinner und 2.055 (2.538) -verlierer. Unverändert schlossen 87 (82) Titel.

Am Vortag hatten einige enttäuschende Zahlenausweise die Anleger beunruhigt und Konjunktursorgen angefacht. Vor allem die Zahlen der First Republic Bank schürten Nervosität. Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank hatten Kunden massiv Einlagen bei anderen Regionalbanken abgezogen. Davon blieb auch First Republic nicht verschont, wie der Quartalsbericht der Bank zeigte. Die Aktie verlor daraufhin am Dienstag fast die Hälfte ihres Werts und büßte nun weitere 29,8 Prozent ein. Medienberichten zufolge sind weitere Unterstützungsmaßnahmen für die Bank in Vorbereitung. Analysten bezweifeln derweil die Überlebensfähigkeit des Instituts.

Die Zahlen der First Republic hätten den Sorgen um das Finanzsystem neue Nahrung gegeben, meinte Russ Mould, Investment Director bei AJ Bell. Und auch wenn die großen US-Banken in dieser Bilanzsaison mit starken Zahlen geglänzt hätten, dürften die kleineren Geldhäuser kritisch beäugt werden.

Doch auch hier gab es vereinzelte Lichtblicke: Die Aktien der Regionalbank PacWest legten 7,5 Prozent zu. Anders als First Republic verbuchte PacWest im ersten Quartal einen Zuwachs bei den Einlagen.


   Microsoft fest - Activision Blizzard knicken ein 

Microsoft gewannen 7,2 Prozent. Alphabet gaben 0,1 Prozent nach. Die Geschäftszahlen der beiden Unternehmen, deren Schicksale durch die miteinander konkurrierenden KI-Suchangebote zunehmend verknüpft seien, hätten eine gewisse Widerstandskraft bewiesen, kommentierte AJ Bell-Analyst Mould.

Nach den Zahlen von Microsoft und Alphabet scheinen die Anleger hinsichtlich der Quartalsausweise anderer Technologieunternehmen optimistischer zu sein. Die Aktie der Facebook-Mutter Meta, die nach Börsenschluss über den Verlauf des ersten Quartals berichten wird, schloss 0,9 Prozent fester. Daneben stehen nach der Schlussglocke noch Zahlen von Ebay und Qualcomm an.

Derweil blockiert die britische Wettbewerbsbehörde die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft. Während sich die Microsoft-Aktie davon unbeeindruckt zeigte, stürzte der Kurs von Activison um 11,5 Prozent ab. Die guten Quartalszahlen des Videospieleherstellers boten der Aktie keine Stütze.

Boeing gewannen 0,4 Prozent, nachdem der Flugzeugbauer seinen Verlust im ersten Quartal deutlich verringert und seine Jahresziele bekräftigt hat.

An Konjunkturdaten wurde nur der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter veröffentlicht. Der im März verzeichnete Anstieg übertraf die Erwartungen deutlich. Die eigentlichen Highlights der Woche stehen jedoch mit dem Bruttoinlandsprodukt des ersten Quartals am Donnerstag und dem PCE-Preisindex für März am Freitag an.


   Dollar etwas schwächer - Ölpreise geben nach 

Am Devisenmarkt gab der Dollar etwas nach; der Dollarindex verlor 0,4 Prozent. Belastend wirkte der Streit um die Schuldenobergrenze der USA. Finanzministerin Janet Yellen habe davor gewarnt, dass das Scheitern des Kongresses, die Schuldenobergrenze der Regierung anzuheben, katastrophale Folgen für die US-Wirtschaft haben würde, betonte MUFG-Währungsexperte Derek Halpenny. "Die Frage der Schuldenobergrenze ist eindeutig ein negatives Risiko für den Dollar", urteilt Halpenny. Das Thema verstärke die wirtschaftlichen Abwärtsrisiken.

Anleihen als vermeintlicher sicherer Hafen waren nach dem kräftigen Kursanstieg der vergangenen Tage nicht gefragt. Die zuletzt deutlich gesunkenen Renditen stiegen etwas an. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich um 3,4 Basispunkte auf 3,43 Prozent.

Die Ölpreise gaben nach. Am Ölmarkt gewinnen Konjunktursorgen die Oberhand, so ein Marktteilnehmer. Die Preise für die Sorten WTI und Brent fielen um bis zu 3,9 Prozent. Die US-Rohöllagerbestände haben sich indessen stärker als erwartet verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 5,054 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Analysten hatten nur einen Rückgang um 0,7 Millionen Barrel prognostiziert.

Der Goldpreis notierte leichter, belastet von den wieder etwas gestiegenen Marktzinsen. Der Preis für die Feinunze des Edelmetalls fiel um 0,5 Prozent.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.301,67        -0,7%       -229,16          +0,5% 
S&P-500              4.055,94        -0,4%        -15,69          +5,6% 
Nasdaq-Comp.        11.854,35        +0,5%         55,19         +13,3% 
Nasdaq-100          12.806,49        +0,6%         81,38         +17,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,93         -4,3          3,97          -49,2 
5 Jahre                  3,50         +4,7          3,45          -50,3 
7 Jahre                  3,46         +3,3          3,43          -51,2 
10 Jahre                 3,43         +3,4          3,40          -44,6 
30 Jahre                 3,70         +4,0          3,66          -27,0 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 8:19 Uhr  Di, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1035        +0,5%        1,0990         1,0984   +3,1% 
EUR/JPY                147,46        +0,5%        146,93         147,22   +5,1% 
EUR/CHF                0,9837        +0,5%        0,9791         0,9794   -0,6% 
EUR/GBP                0,8855        +0,1%        0,8842         0,8853   +0,1% 
USD/JPY                133,64        -0,1%        133,71         134,03   +1,9% 
GBP/USD                1,2463        +0,4%        1,2427         1,2407   +3,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,9445        +0,1%        6,9319         6,9415   +0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             27.662,39        -2,1%     28.400,03      27.430,82  +66,6% 
 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               74,27        77,07         -3,6%          -2,80   -7,4% 
Brent/ICE               77,65        80,77         -3,9%          -3,12   -8,5% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               38,72        39,83         -2,8%          -1,11  -48,9% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.987,68     1.997,48         -0,5%          -9,80   +9,0% 
Silber (Spot)           24,86        25,03         -0,7%          -0,17   +3,7% 
Platin (Spot)        1.090,18     1.090,85         -0,1%          -0,68   +2,1% 
Kupfer-Future            3,84         3,85         -0,2%          -0,01   +0,6% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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April 26, 2023 16:10 ET (20:10 GMT)