Zürich (Reuters) - Der Schweizer Pharmariese Novartis kann die Anleger mit einem kräftigen Umsatz- und Gewinnzuwachs im Jahr 2023 und einer Dividendenerhöhung nicht überzeugen.

Angesichts von Kosten über und einem Verkaufswachstum knapp im Rahmen der Markterwartungen im Schlussquartal strichen sie am Mittwoch jüngst erzielte Kursgewinne ein. Die Aktien des Indexschwergewichts sackten zeitweise mehr als fünf Prozent ab. Mit Enttäuschung aufgenommen wurde zudem, dass Verkaufserlöse und operativer Gewinn dieses Jahr weniger stark zulegen sollen als zuletzt.

Novartis erzielte im vierten Quartal bei 11,4 Milliarden Dollar Umsatz einen um Sonderfaktoren bereinigten operativen Gewinn von 3,8 Milliarden. Analysten hatten vor allem beim Betriebsgewinn deutlich mehr prognostiziert, im Schnitt etwa 4,1 Milliarden Dollar. "Ungewöhnlich niedrige" Kosten in den vorangegangenen Quartalen könnten einige Analysten zu allzu optimistischen Prognosen veranlasst haben, sagte Finanzchef Harry Kirsch. Die Kosten entwickelten sich nach Plan.

"Es ist diesmal einfach insgesamt etwas weniger, als die Analystenzunft modelliert hatte", erklärte Analyst Michael Kunz von der Luzerner Kantonalbank. Und sein Kollege Stefan Schneider von der Bank Vontobel kommentierte: "Im Vergleich zu den Erwartungen sieht das vierte Quartal 2023 nicht so stark aus, insbesondere bei der Rentabilität."

WACHSTUMSVORGABE WIRD BIS 2028 VERLÄNGERT

Im gesamten Jahr 2023 übertraf Novartis mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg von zehn Prozent auf 45,4 Milliarden Dollar das Wachstumsziel. Wachstumstreiber waren das Herzmedikament Entresto, das Multiple-Sklerose-Mittel Kesimpta, Cosentyx gegen Schuppenflechte und die Brustkrebsarznei Kisqali. Beim bereinigten Betriebsgewinn, der um 18 Prozent auf 16,4 Milliarden Dollar zulegte, erfüllte der Konzern seine Vorgaben. Unter dem Strich stand mit 8,6 Milliarden Dollar auch dank Kosteneinsparungen und Einmal-Steuereffekten um 62 Prozent mehr und die Dividende soll auf um 0,10 auf 3,30 Franken je Aktie angehoben werden.

Im laufenden Jahr will Novartis die Verkaufserlöse um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag steigern. Das bereinigte operative Ergebnis soll stärker um einen hohen einstelligen Prozentbetrag zulegen. Der Konzern passte zudem seine Mittelfristprognose an und rechnet nun bis 2028 mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von durchschnittlich fünf Prozent. Bislang galt die Vorgabe bis 2027. Am Ziel, die bereinigte operative Gewinnmarge bis 2027 auf über 40 Prozent zu steigern, wird festgehalten.

(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)