Morges (awp) - Das Energieunternehmen Romande Energie hat im ersten Halbjahr 2023 nach einem Verlust in der Vorjahresperiode wieder einen hohen Gewinn geschrieben und ist deutlich profitabler geworden. Grund dafür sind in erster Linie die höheren Preise, die das Unternehmen 2023 verlangen konnte.

Der Umsatz von Romande Energie nahm im ersten Semester 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 40 Prozent auf 486,8 Millionen Franken zu. Der Anstieg sei vor allem auf den Nachholeffekt zurückzuführen, weil das Unternehmen die Preiserhöhungen in den beiden Vorjahren noch nicht habe an die Kunden weitergeben können, teilte Romande Energie am Donnerstag mit. Zudem hätten alle drei Geschäftsbereiche - Netze, Services und Energy Solutions - ihren Umsatz verbessert, heisst es.

Das Betriebsergebnis verdreifachte sich auf 71,9 Millionen Franken. Dabei wirkte sich jedoch der Verkauf eines Grundstücks mit rund 10 Millionen positiv aus. Infolge des höheren Betriebsgewinns verdoppelte sich die EBIT-Marge auf 15 Prozent nach 7 Prozent im Vorjahr, bereinigt um den Verkauf des Grundstücks lag diese bei 13 Prozent.

Unter dem Strich schrieb das Unternehmen wieder einen Gewinn von 140,7 Millionen. In der Vorjahresperiode hatte noch ein Verlust von 46 Millionen in den Büchern gestanden. Dies sei nicht zuletzt dank dem Beitrag der Alpiq-Beteiligung geschafft worden, die 77 Millionen beitrug. Romande Energie hält knapp 30 Prozent an der EOS Holding, die wiederum einen Drittel an Alpiq hält. Die Liquidität bezeichnet das Management mit flüssigen Mitteln in Höhe von 135 Millionen als stabil.

Prognose bestätigt

Für das Gesamtjahr 2023 rechnet der Stromversorger weiterhin mit einer Steigerung des Umsatzes und des EBIT gegenüber dem Vorjahr. Dies sei auf den automatischen Effekt der höheren Tarife im Jahr 2023 zurückzuführen. Das Rentabilitätsniveau werde im Jahr 2024 jedoch wieder zurückgehen.

Das Unternehmen bleibt jedoch vorsichtig hinsichtlich seiner Prognosen: Die auf dem Strommarkt herrschende Ungewissheit, sowohl hinsichtlich der Preise als auch der Materialversorgung, könnten sich jedoch "erheblich auf das Jahresergebnis und die Investitionen der Gruppe Romande Energie auswirken", heisst es. Hinzu kämen die potenziellen Auswirkungen wirtschaftlicher und geopolitischer Ereignisse.

tv/kw