FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rekordhoch im DAX am Freitag zeichnet sich für die europäischen Aktienmärkte eine etwas leichtere Handelseröffnung zum Wochenstart ab. So wird der DAX am Morgen 0,2 Prozent tiefer bei 17.070 Punkten gesehen, auch der Euro-Stoxx-50 sollte knapp behauptet starten. Die Tendenz gibt die Wall Street vor, an der die Technologiewerte in den letzten beiden Handelsstunden am Freitag nochmals unter Druck gerieten. Dort wurden die Investoren zum einen vor dem langen Wochenende etwas vorsichtiger; am Montag bleibt die Wall Street aufgrund des Feiertages Washington's Birthday geschlossen. Zum anderen zeigten die jüngsten Daten, dass die Inflation in den USA nicht so schnell wieder gehen wird. Dies hatte zur Folge, dass die Renditen der US-Staatsanleihen deutlich nach oben schossen. Zudem verschieben sich die Erwartungen an der Börse zeitlich weiter nach hinten, was die erste Zinssenkung der US-Notenbank betrifft. So ist eine erste Zinssenkung um 25 Basispunkte in den Fed-Fund-Futures nun erst für den Juni komplett eingepreist. Für das gesamte Jahr 2024 werden nun Zinssenkungen von 90 Basispunkten am Terminmarkt eingepreist, verglichen mit 125 Basispunkten Anfang Februar und 158 Basispunkten Ende 2023. Diese Markterwartung findet sich auch in den Aussagen der US-Notenbanker wieder.

Derweil läuft auch diese Woche die Berichtssaison weiter und liefert die Impulse für die Einzelwerte. Gut 10 Prozent der im Stoxx-600 gelisteten Unternehmen legen ihre Zahlen vor. In dieser Gemengelage handelt Gold über 2.000 Dollar, während die Notierungen für Brent etwas leichter in die Woche starten. Ein Blick auf die Charttechnik im DAX zeigt, dass dieser auf dem Weg nach oben jüngst Kurslücken gerissen hatte. Da der Index in der Regel diese Lücken schließt, ist auch dieses Mal damit zu rechnen, was einen Rücksetzer bis in den Bereich bei 16.958 Punkten bedeuten würde.


   Europas Aktien vergleichsweise günstig 

Die Stimmung für europäische Aktien hat sich jüngst deutlich verbessert. Grund für die Hausse an den Aktienmärkten ist für Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, die aktuell gut laufende Berichtssaison für das vierte Quartal 2023, und das obwohl Analysten aktuell von einem Rückgang der Gewinne um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal ausgehen. Die Stimmung hatte sich jedoch in den vergangenen Wochen bereits aufgehellt; Ende Januar war noch ein Rückgang um fast neun Prozent erwartet worden.

Wenn die Energiebranche herausgerechnet werde, betrage der erwartete Gewinn für das Quartal sogar 0,2 Prozent. Von den 143 Unternehmen aus dem Stoxx-600-Index, die ihre Zahlen bereits präsentiert haben, übertraf zudem mehr als die Hälfte die Gewinnerwartung der Analysten, und zwar im Schnitt um 6,7 Prozent. Im Mittel seit 2012 waren es lediglich 5,8 Prozent. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12,9 handelt der Stoxx 600 aktuell zehn Prozent unter dem Mittel der vergangenen zehn Jahre.

Mit Blick auf die Einzelwerte sehen die Analysten der Citi die Aktie von Siemens in ihrem Blue-Sky-Szenario deutlich höher. Im Bereich Software strebten die Münchener langfristig rund 20 Prozent des Umsatzes an, heißt es. Die Analysten erwarten, dass Software ein Kernthema auf dem noch nicht terminierten Kapitalmarkttag 2024 sein wird. Siemens scheine in den Digital Industries (DI) gut positioniert zu sein nach einer Reihe von gut getimten Deals und der jüngsten Cloud-Migration. Bei einem Handel der Aktien um rund 40 Prozent unter Blue-Sky-Bewertung einer Break-up-Analyse mit einem Wert von 300 Euro je Aktie seien jedoch eine Vereinfachung des Portfolios und eine verbesserte Offenlegung immer noch erforderlich, um diesen Wert zu heben.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0789        +0,1%     1,0775         1,0774   -2,3% 
EUR/JPY           161,77        -0,0%     161,77         161,91   +4,0% 
EUR/CHF           0,9501        +0,1%     0,9495         0,9486   +2,4% 
EUR/GBP           0,8545        -0,1%     0,8551         0,8557   -1,5% 
USD/JPY           149,95        -0,1%     150,15         150,28   +6,4% 
GBP/USD           1,2625        +0,2%     1,2602         1,2592   -0,8% 
USD/CNH           7,2112        -0,0%     7,2120         7,2147   +1,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        52.458,01        +0,4%  52.244,56      52.285,68  +20,5% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          78,78        79,19      -0,5%          -0,41   +9,1% 
Brent/ICE          82,91        83,47      -0,7%          -0,56   +7,8% 
GAS                       VT-Settlem.                   +/- EUR 
Dutch TTF         24,295        24,69      -1,6%          -0,40  -23,2% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.022,49     2.013,34      +0,5%          +9,15   -1,9% 
Silber (Spot)      23,16        23,42      -1,1%          -0,26   -2,6% 
Platin (Spot)     910,28       908,30      +0,2%          +1,98   -8,2% 
Kupfer-Future       3,81         3,84      -0,9%          -0,03   -2,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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February 19, 2024 02:24 ET (07:24 GMT)