Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Sommer-Rally am deutschen Aktienmarkt setzt sich voraussichtlich am Mittwoch erst einmal fort. Der DAX wird vorbörslich auf dem höchsten Stand seit dem 10. Juni berechnet und nur noch knapp unter der 14.000er Marke. Erste Indikationen deuten auf ein Plus von 0,4 Prozent hin und einen Stand von gut 13.960 Punkten. Auch im Euro-Stoxx-50 sieht es nach einer verhalten freundlichen Eröffnung aus. "Die jüngste Entspannung bei den Energiepreisen und die Stabilisierung des Euro oberhalb der Parität machen die europäischen Märkte attraktiver", so ein Marktteilnehmer.

Er verweist auch darauf, dass die Eurozone laut einer Umfrage unter Fondsmanagern aus globaler Sicht den am stärksten untergewichteten Aktienmarkt darstellt. Damit könnten schon kleinere Anpassungen in den Gewichten die Kurse laut Händlern weiter nach oben treiben.

Zudem zeigen die nach wie vor extrem dünnen Umsätze, dass wegen der Sommerferien viele Marktteilnehmer die Sommerrally bisher nicht mitgemacht haben. "Keiner ist dabei", überspitzt es ein anderer Marktteilnehmer. "Allerdings geht die Dynamik verloren, auch wegen der zunehmend überkauften Lage", sagt er.

Impulse dürften von den US-Einzelhandelsumsätzen am Nachmittag ausgehen. Nicht überbewerten sollten Marktteilnehmer das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung von Ende Juli, weil seinerzeit der mutmaßliche Inflationshöhepunkt und der Dreh bei den Inflationserwartungen noch nicht absehbar gewesen sei. Das Protokoll wird um 20.00 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht.


   Swiss Life mit soliden Geschäftszahlen - "Abwarten bei Uniper" 

Nur noch ein paar Nachzügler liefert die Berichtssaison. Von "soliden" Geschäftszahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Swiss Life. Zwar hat der Nettogewinn die Erwartungen geringfügig um etwa 1 Prozent verfehlt, wie er sagt. Die anderen Kennziffern lägen aber leicht über den Schätzungen.

Für wenig relevant hält ein Marktteilnehmer die Geschäftszahlen von Uniper. Der Konzern hat im ersten Halbjahr wie erwartet hohe Verluste geschrieben. "Anleger sollten abwarten, wie die Rettung läuft", so der Marktteilnehmer. Daneben sei die Entwicklung des Umfelds mit den Gaspreisen entscheidend.


  Deutsche Bank: Luxusgüterhersteller sind "einen Blick wert" 

Die Hersteller von Luxusgütern sind für Deutsche-Bank-Anlagestratege Ulrich Stephan "einen Blick wert". "In den USA und in Europa läuft das Geschäft auf Hochtouren", sagt er. In Europa habe der Bereich von der Erholung der Tourismus-Branche profitiert: "Im zweiten Quartal gaben Urlauber doppelt so viel für Luxusgüter aus wie 2021", so Stephan.

Mit der Lockerung von Covid-Beschränkungen dürfte sich auch die Nachfrage aus China auf absehbare Zeit erholen. Die vermögenden Haushalte in Europa und in den USA dürften ihren Konsum trotz der hohen Inflation kaum senken. Allerdings sollten Anleger auch bedenken, dass die Bewertung der Branchentitel sehr unterschiedlich sei.


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DEVISEN          zuletzt       +/- %   0:00 Uhr  Di, 17:15 Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,0171       +0,0%     1,0168         1,0176   -10,5% 
EUR/JPY           136,69       +0,1%     136,50         136,73    +4,4% 
EUR/CHF           1,0521       +0,1%     1,0526         1,0515    -6,8% 
EUR/GBP           0,8402       -0,1%     0,8407         0,8407    -0,0% 
USD/JPY           134,44       +0,2%     134,24         134,35   +16,8% 
GBP/USD           1,2107       +0,1%     1,2093         1,2106   -10,5% 
USD/CNH           6,7832       -0,1%     6,7923         6,8018    +6,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        24.381,90       +1,8%  23.949,63      23.770,15   -47,3% 
 
ROHÖL            zuletzt   VT-Settl.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          87,57       86,53      +1,2%           1,04   +22,4% 
Brent/ICE          93,39       92,34      +1,1%           1,05   +25,4% 
GAS                       VT-Schluss                   +/- EUR 
Dutch TTF         223,00      223,00      -1,3%          -2,91  +243,5% 
 
METALLE          zuletzt      Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.778,91    1.775,82      +0,2%          +3,09    -2,8% 
Silber (Spot)      20,22       20,14      +0,4%          +0,08   -13,3% 
Platin (Spot)     939,85      938,35      +0,2%          +1,50    -3,2% 
Kupfer-Future       3,65        3,62      +0,6%          +0,02   -17,7% 
YTD zu Vortag 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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August 17, 2022 02:18 ET (06:18 GMT)