BERLIN (dpa-AFX) - In der deutschen Autoindustrie hat es nach Darstellung von Verbandschef Matthias Wissmann bis zur Aufdeckung des VW -Skandals keinerlei Austausch zum Thema Abgastricks mit der Bundesregierung gegeben. "Manipulationen mittels eines "defeat device" waren mir nicht bekannt", sagte der Präsident des Branchenverbands VDA am Donnerstagabend im Berliner Bundestags-Untersuchungsausschuss. Mit solchen Programmen hatte Volkswagen Emissionswerte von Stickoxiden im Testmodus künstlich gedrückt, während sie im Normalbetrieb auf der Straße bei verminderter Abgasreinigung um ein Vielfaches höher waren. "Sie waren niemals Gegenstand von Gesprächen im VDA (...). Ich habe auch nicht mit der Bundesregierung darüber gesprochen", so Wissmann.

Der frühere Bundesverkehrsminister fügte hinzu, vor dem Bekanntwerden des Abgasbetrugs bei VW in den USA Mitte September 2015 nichts von ähnlichen Manipulationen gewusst zu haben: "Ich selbst war genauso geschockt wie die Allermeisten in der Automobilindustrie. Das kam für mich absolut überraschend und ohne jede Vorwarnung." In die Arbeit der Untersuchungskommission von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), die nach dem Auffliegen der Diesel-Affäre auch zahlreiche weitere Modelle verschiedener Hersteller auf Abgas-Auffälligkeiten prüfte, sei sein Verband nicht eingebunden gewesen./jap/DP/he