Freiburg (awp) - Die Freiburger Kantonalbank (FKB) weist für das vergangene Jahr trotz des schwierigen Umfelds aufgrund der Corona-Pandemie einen leichten Gewinnanstieg aus. Erneut hat das Westschweizer Institut zudem das Hypothekarvolumen deutlich gesteigert.

Unter dem Strich resultierte ein um 1,3 Prozent höherer Jahresgewinn von 133,3 Millionen Franken. Operativ verdiente die FKB im vergangenen Jahr allerdings weniger: Der Geschäftserfolg ging um 2,2 Prozent auf 162,0 Millionen zurück. Neben den Auswirkungen der Krise sei dies auch auf Ausgaben für Digitalisierungsprojekte und "grössere Renovationen in Niederlassungen" zurückzuführen gewesen, schreibt die Kantonalbank in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Kanton, Gemeinde und Pfarreien erhalten im laufenden Jahr nun - einschliesslich der Steuern - einen Beitrag von 69,9 Millionen Franken. Enthalten ist darin auch eine ausserordentliche Zahlung über 8 Millionen Franken Unterstützung kantonaler Massnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie.

Zinserfolg minim höher

Insgesamt erzielte die FKB im vergangenen Jahr einen nur minim höheren Geschäftsertrag von 281,2 Millionen Franken (+0,2%). Im wichtigsten Geschäftsbereich, dem Zinsengeschäft, legte der Nettoerfolg mit einem Plus von 0,3 Prozent nur leicht zu - dies nicht zuletzt wegen einem Anstieg bei den ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen. Diese seien auch im Zusammenhang mit dem Covid-19-Kreditprogramm angefallen, heisst es.

Leicht zulegen konnte die Kantonalbank im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+1,5 Prozent) während sich das Handelsgeschäft klar rückläufig entwickelte (-17%). Die Abnahme war hauptsächlich auf die gesunkenen Devisentransaktionen zurückzuführen, welche ihrerseits durch den Rückgang der touristischen Aktivitäten bedingt seien, so die FKB.

Der Geschäftsaufwand nahm im vergangenen Jahr vor allem wegen einem höheren Personalaufwand mit einem Plus von 1,3 Prozent auf 101,7 Millionen Franken zu. Insgesamt sei er aber unter dem Budget ausgefallen, betont die FKB.

Über 20-Milliarden-Grenze

Die Kundenausleihungen überstiegen mit einem Wachstum von 4,5 Prozent auf 20,2 Milliarden Franken erstmals die "20-Milliarden-Grenze". Der Anstieg sei unter anderem auf die Übergangskredite an Unternehmen im Rahmen des Hilfsprogramms des Bundes zurückzuführen, so die Bank: Mit Covid-19-Krediten über 342 Millionen gehöre die FKB zu den 10 aktivsten Banken im Programm. Auch die Hypothekarforderungen stiegen mit einem Plus von 4,9 Prozent allerdings stark an.

Derweil konnte die Bank wieder einen starken Zufluss von Kundengeldern verbuchen: Über alle Anlageformen legten diese um gut 10 Prozent auf 15,9 Milliarden Franken zu.

Gehaltenes 2021 erwartet

Im laufenden Jahr will die FKB laut ihren Angaben weiter in "innovative Projekte", die Digitalisierung der Abläufe und die Modernisierung der Niederlassungen investieren. Auch wenn die Auswirkungen der Krise andauerten, so erwarte die Bank dennoch, im Jahr 2021 "ähnliche Ergebnisse" zu erzielen.

tp/rw