Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse dürfte dem schwachen Wochenstart am Dienstag den Abwärtstrend vom Vortag zunächst wohl wenig verändert tendieren. Darauf deuten die vorbörslichen Indikationen hin. Da die US-Börsen wegen eines Feiertags geschlossen waren, fehlten richtungsweisende Impulse von der Wall Street, wie es am Markt heisst. Die Anleger seien sehr verunsichert wegen des Gaslieferstopps Russlands. Sie befürchteten, eine Rezession werde in Europa infolge der Energiekrise immer wahrscheinlicher. Es sei nicht zu erwarten, dass Russland die Gaslieferungen so bald wieder aufnehmen werde, sagt ein Händler. Die Gefahr für weitere Rückschläge an den Aktienmärkten sei erheblich.

Für Zurückhaltung am Markt sorgt ausserdem die am Donnerstag bevorstehende Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Es wird mit einem kräftigen Zinsschritt von möglicherweise 75 Basispunkten gerechnet. Zuletzt hätten sich zahlreiche EZB-Ratsmitglieder deutlich ins Zeug gelegt, um den Markt von ihrer Entschlossenheit zu überzeugen, die Inflation einzudämmen. Daher seien die Erwartungen EZB Sitzung am Donnerstag hoch, heisst es n einem Kommentar der Commerzbank. Zunächst aber könnte die Veröffentlichung des ISM-Dienstleistungs-PMI den Markt noch beeinflussen. Dieser gibt über die Stimmung in den Chefetagen der US-Dienstleistungsunternehmen Auskunft.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 8.15 Uhr um 0,06 Prozent tiefer bei 10'812,51 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex zeitweise deutlich nachgegeben, dann aber klar über dem Tagestief noch um 0,66 Prozent schwächer geschlossen.

18 der 20 SMI-Werte werden um 0,1 (bei SGS) bis 0,2 Prozent (bei CS) leichter indiziert. Fester sind Lonza (+0,5%) und Logitech (+0,5%). Zwar hat Lonza über eine Kooperation mit dem britischen Biotechnologieunternehmen Touchlight in der mRNA-Herstellung berichtet. Aber die Kursänderung dürfte eher zufällig sein, meint ein Händler.

Auch bei den SMIM Werten, für die es bei Julius Bär vorbörsliche Kurse gibt, halten sich die Kursänderungen in Grenzen. Bis auf vier werden alle SMIM-Titel tiefer gestellt. Die Abschläge belaufen sich mehrheitlich auf -0,1 Prozent.

Fester sind BKW (+2,4%). Der Stromkonzern hat im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang um 66 Prozent auf 71 Millionen Franken eingefahren. Operativ hat die BKW die Erwartungen aber übertroffen.

Dufry (+1,4%) hat anlässlich des Investorentags über die Übernahme von Autogrill informiert und sich neue Ziele gegeben.

Ebenfalls höher sind Julius Bär (+0,3% auf 47,40 Fr.). JPMorgan hat das Kursziel auf 62 von 61 Franken angehoben und die Kaufempfehlung bestätigt.

pre/jb