FRANKFURT (awp international) - Der Kurs des Euro hat sich am Freitag nach den Kursturbulenzen des Vortages bisher nur wenig bewegt. Die Gemeinschaftswährung wird am Mittag zu 1,1203 US-Dollar gehandelt und damit nur geringfügig unter dem Niveau vom Vorabend. Zeitenweise notierte der Euro unter der 1,12 US-Dollar-Marke.

Zum Franken machte die Gemeinschaftswährung am Freitagvormittag etwas Boden gut und kostet derzeit 1,0373 nach noch 1,0351 Franken am frühen Morgen. Der Dollar wird zu 0,9262 Franken gehandelt, etwas höher als im Morgenhandel und in etwa auf dem Niveau vom Vorabend.

Der Krieg in der Ukraine bleibt auch zum Wochenschluss Thema an den Finanzmärkten. An Tag zwei des russischen Angriffs ist die Armee bis in die Hauptstadt Kiew vorgedrungen. Mit Blick auf die Strafmassnahmen des Westens gegen Russland haben die Europäische Union und die USA umfangreiche Sanktionen auf den Weg gebracht, zu dem viel diskutierten Ausschluss Russlands aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift ist es aber noch nicht gekommen. Der hätte Experten zufolge auch weitreichende Folgen für viele Banken in der EU.

An den Finanzmärkten schöpften die Anleger nach den Kursverwerfungen am Donnerstag nun wieder etwas Hoffnung. So verzeichneten die europäischen Aktienmärkte deutliche Gewinne. Angesicht der zuletzt stark gestiegenen geopolitischen Risiken hoffen die Anleger darauf, dass die US-Notenbank bei den anstehenden Zinserhöhungen zur Bekämpfung der hohen Inflation Vorsicht walten lässt, um das Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden.

Konjunkturdaten bewegten den Euro kaum. So hat sich in Italien die Verbraucherstimmung im Februar überraschend eingetrübt. In der Eurozone hat sich das Wachstum der Geldmenge erneut abgeschwächt. Erhöhte Inflationssorgen liessen sich daraus nicht ableiten und so spiele die Entwicklung der EZB in die Karten, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Die Europäische Zentralbank wolle nur zögerlich von ihrer expansiven Geldpolitik abrücken. In diesem Zusammenhang verwies der Experte auch auf die Unsicherheiten wegen des Ukraine-Kriegs, die wohl auch in die Überlegungen der EZB einfliessen dürften.

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