FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen zeigen sich am Dienstagnachmittag wenig bewegt. Das Geschäft verläuft impulsarm, im Blick stehen weitere Reden von US-Notenbankern im Tagesverlauf. Nach Handelsende in Europa findet eine Anhörung von US-Notenbankchef Powell vor einem Unterausschuss des Repräsentantenhauses zur Corona-Krise statt.

Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 15.593 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,1 Prozent auf 4.109 nach. Am Devisenmarkt verteidigt der Dollar seine jüngsten Gewinne weitgehend, der Euro handelt um die Marke von 1,19 Dollar.

In einer vorbereiteten Stellungnahme für die heutige Anhörung stellt Powell fest, dass die US-Notenbank in den nächsten Monaten mit verstärktem Jobwachstum und einem Nachlassen des Inflationsdrucks rechne. In der Anhörung wird es um die Erkenntnisse gehen, die die Fed im Zuge der Krise gewonnen hat. Zu deren Beginn hatte die Notenbank einige außerordentliche Kreditprogramme auf den Weg gebracht.


   Neue Klage gegen Bayer 

Für Bayer geht es deutlich um 1,7 Prozent nach unten. In den USA ist wieder eine Klage wegen eines Krebsleidens nach Verwendung von Glyphosat eingereicht worden. "Damit drückt die Entwicklung weiter auf die Stimmung, weil ein Ende nicht in Sicht ist", so ein Marktteilnehmer.

Für Drägerwerk geht es dagegen um 4,3 Prozent nach oben. Der Medizintechnikkonzern hat die Prognosen angehoben und rechnet unter anderem nun mit einer operativen Gewinnmarge von 8 bis 11 statt 5 bis 8 Prozent.

BMW will im Wettbewerb mit Volkswagen, Mercedes und Tesla konkurrenzfähiger werden und dazu bis 2025 die Produktionskosten pro Fahrzeug um 25 Prozent senken - gemessen am Niveau von 2019. Im Handel werden die Pläne als nicht sonderlich überraschend bezeichnet. BMW geben 0,4 Prozent nach, während der Stoxx-Subindex der Autoaktien mit einem 0,7 Prozent ganz am Ende rangiert.

Aston Martin büßen 1,8 Prozent ein. Der Gewinn wird in diesem Jahr durch Kosten für ein Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit nicht erfolgten Kundenzahlungen geschmälert. Das Verfahren richtet sich gegen das Schweizer Händlernetzwerk, dem der britische Luxusautohersteller vorwirft, Kundenanzahlungen für Autos nicht an ihn weitergeleitet zu haben.


   Grandvision-Übernahme droht zu scheitern 

Essilorluxottica geben um 0,7 Prozent nach. Der Brillenhersteller prüft seine Optionen im Zusammenhang mit der Übernahme des niederländischen Optikers Grandvision, nachdem ein Schiedsgericht entschieden hat, dass Essilorluxottica die Pläne aufgrund nicht eingehaltener Zusagen von Grandvision ohne Zahlung von Gebühren stoppen kann. Nach der jüngsten Rekordjagd habe der Kurs positive Effekte aus einer Übernahme von Grandvision eingepreist, heißt es von den Analysten von RBC. Grandvision geben deutlich nach um 7,3 Prozent.

Die Analysten von Equita halten die Transaktion aus strategischen Gesichtspunkten heute noch für ebenso sinnvoll wie schon 2019. Daher dürfte Essilorluxottica an der Übernahme festhalten, auch mit Blick auf den langen und komplexen Genehmigungsprozess, der vor Kurzem abgeschlossen worden sei.

Die Aktien von Online-Apotheken geraten am Nachmittag stärker unter Abgabedruck. Dieser könnte im Zusammenhang stehen mit einem Artikel in der Fachzeitschrift Apotheke Adhoc. Danach soll es bei der geplanten Einführung des E-Rezepts Probleme geben. Die Pilotphase starte am 1. Juli mit lediglich einer Praxis, einer Apotheke und einem einzigen Patienten. Mitte des Monats soll es etwas mehr Vielfalt geben, der weitere Zeitplan stehe dem Vernehmen nach aber auf sehr tönernen Füßen, heißt es. Shop Apotheke geben 5,6 Prozent nach und Zur Rose 4,1 Prozent.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.107,92     -0,11%         -4,41         +15,6% 
Stoxx-50                3.540,60     -0,16%         -5,76         +13,9% 
DAX                    15.586,65     -0,11%        -16,59         +13,6% 
MDAX                   34.163,56     -0,10%        -35,15         +10,9% 
TecDAX                  3.501,51     +0,44%         15,39          +9,0% 
SDAX                   16.009,24     -0,54%        -86,22          +8,4% 
FTSE                    7.075,15     +0,18%         12,86          +9,3% 
CAC                     6.594,86     -0,12%         -7,68         +18,8% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,16                     0,01          -0,40 
US-Zehnjahresrendite        1,49                     0,00          -1,19 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mo, 8:27 Uhr  Fr, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1901     -0,14%        1,1860         1,1858   -2,6% 
EUR/JPY                   131,69     +0,16%        130,53         130,76   +4,4% 
EUR/CHF                   1,0949     +0,09%        1,0948         1,0938   +1,3% 
EUR/GBP                   0,8566     +0,17%        0,8596         0,8590   -4,1% 
USD/JPY                   110,66     +0,32%        109,81         110,26   +7,1% 
GBP/USD                   1,3894     -0,30%        1,3813         1,3805   +1,7% 
USD/CNH (Offshore)        6,4849     +0,29%        6,4773         6,4599   -0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                29.477,76     -6,40%     33.989,26      36.597,01   +1,5% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  73,75      73,66        +0,12%           0,09  +52,0% 
Brent/ICE                  74,95      74,90        +0,07%           0,05  +46,2% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.776,41   1.783,23        -0,38%          -6,82   -6,4% 
Silber (Spot)              25,82      25,98        -0,60%          -0,16   -2,2% 
Platin (Spot)           1.065,03   1.054,55        +0,99%         +10,48   -0,5% 
Kupfer-Future               4,23       4,18        +1,00%          +0,04  +19,8% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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June 22, 2021 10:03 ET (14:03 GMT)