LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern BASF legt am Freitag (10.30 Uhr) in Ludwigshafen seine Geschäftszahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2019 vor. Der seit fast zwei Jahren amtierende Unternehmenschef Martin Brudermüller krempelt den Konzern um. Ende 2018 setzte er etwa ein Sparprogramm auf, um das Unternehmen durch schlankere Strukturen und einfachere Abläufe profitabler zu machen. Dazu gehören auch Stellenstreichungen.

Schlechte Nachrichten gab es für BASF bezüglich der geplanten Ostsee-Pipeline Nord Stream 2. Die Mehrheitsbeteiligung Wintershall Dea ist an der umstrittenen Leitung, die Gas direkt von Russland nach Deutschland transportieren soll, finanziell beteiligt. Das Projekt ist den USA ein Dorn im Auge. Deshalb drohen den Firmen, die an der Pipeline mitbauen, Sanktionen. Dadurch liegt der Bau derzeit auf Eis.

Zudem steht BASF wegen des Unkrautvernichters Dicamba in den Schlagzeilen. Ein Geschworenengericht in den USA verurteilte BASF sowie den Chemieriesen Bayer zu einer millionenschweren Strafzahlung. Beide Konzerne kündigten Berufung an. Sorgen dürfte BASF auch die Ausbreitung des Coronavirus bereiten. Dauere die Situation länger an, könne es zu Auswirkungen kommen, die über das erste Quartal hinaus strahlten, betonte der Branchenverband VCI.

Für das Gesamtjahr rechnet der BASF-Vorstand beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit einem Rückgang von bis zu 30 Prozent. Auch der Erlös soll leicht schrumpfen. 2018 setzte das Unternehmen insgesamt 62,7 Milliarden Euro um - ein Plus von gut zwei Prozent. Allerdings schrumpfte der Nachsteuergewinn um mehr als ein Fünftel auf 4,7 Milliarden Euro./mne/wo/DP/zb