"Es ist bereits absehbar, dass auch weitere Maßnahmen nötig sein werden, wie bei fast jeder Fluggesellschaft auf dieser Welt", sagte ein Sprecher der Fluglinie am Donnerstag zur Nachrichtenagentur Reuters. Der Umfang sei abhängig von der Dauer der Krise. Details nannte er nicht. Derzeit werde geprüft, welche Maßnahmen konkret notwendig seien. "Wir begrüßen es ausdrücklich, dass die Bundesregierung ein umfangreiches Hilfspaket auf den Weg gebracht hat beziehungsweise noch auf den Weg bringen wird", sagte der Sprecher. Mit den zuständigen Politikern sei man bereits in Kontakt, räumte er ein.

Die Regierung in Wien hat für in der Coronavirus-Krise strauchelnde Firmen ein 38 Milliarden Euro schweres Hilfspaket geschnürt. Neben einem Soforthilfepaket in der Höhe von vier Milliarden Euro seien 15 Milliarden Euro an Notfallhilfen für Branchen vorgesehen, die "besonders hart" getroffen werden. Neun Milliarden Euro gebe es für Garantien und Haftungen zur Kreditabsicherung, zehn Milliarden Euro für Steuerstundungen.

Die österreichische Fluglinie hatte am 19. März ihren regulären Flugbetrieb eingestellt und als eines der ersten Unternehmen in Österreich Kurzarbeit angemeldet. Der Großteil der 7000 Mitarbeiter ist seit dem 20. März bis 14. April in Kurzarbeit. Das neue staatlich geförderte Arbeitszeitmodell soll verhindern, dass die Unternehmen ihren Mitarbeitern kündigen, wenn die Erlöse wegen der Coronakrise wegbrechen.

Eine Verlängerung der Kurzarbeit ist bei Austrian Airlines absehbar: Die temporäre Einstellung des Flugbetriebs wurde um weitere zwei Wochen bis zum 3. Mai verlängert. "Wann der reguläre Flugbetrieb wieder aufgenommen werden kann, bleibt offen und hängt mehr von den Rahmenbedingungen als von uns selbst ab", sagte Austrian-Vorstandsmitglied Andreas Otto am Donnerstag. Das Unternehmen halte sich aber für einen langsamen Neustart bereit.

In Deutschland verhandelt die Konzernmutter Lufthansa laut Insidern mit der Regierung nicht nur über Notkredite, sondern auch über eine Staatsbeteiligung. Es gehe um einige Milliarden Euro, sagten mehrere Personen mit Kenntnis des Vorgangs der Nachrichtenagentur Reuters. Staatliche Mehrheitsbeteiligungen hatten sowohl Lufthansa-Chef Carsten Spohr als auch AUA-Chef Alexis von Hoensbroech ausgeschlossen.