Die Wirtschaftsbeziehung zwischen China und Deutschland verändert sich - und zwar nicht zu Deutschlands Gunsten, wie Gilles Moec, Chef-Ökonom bei Axa Investment Managers, warnt. Deutschland brauche dringen einen Strategiewechsel. "Abgesehen von den aktuellen politischen Problemen in Berlin, die ein strategisches Umdenken schwierig machen, wissen wir auch, dass Deutschland eindeutig von der umfassenden Globalisierung profitiert hat".

Strategiewechsel seien nie einfach, wenn das aktuelle Konzept offensichtlich erfolgreich war. Jedoch liefen nun chinesische Produkte den deutschen den Rang ab. Die einst schier unendliche Binnennachfrage in China habe nachgelassen und chinesische Produkte seien eine direkte Konkurrenz für deutsche. Dazu drohe eine noch protektionistischere US-Regierung im Falle eines Wahlsiegs von Donald Trump.

Der Experte betont die aufkommende chinesischen Konkurrenz "für bislang fast wettbewerbsfreie Produkte deutscher Hersteller". Zumal sich die Position deutscher Marken in diesem Segment in China selbst verschlechtert und die Autoindustrie für die deutsche Wirtschaft eine überproportional hohe Bedeutung habe.

"Es ist wenig sinnvoll, sich auf China als einen Schlüsselmarkt für Exporte zu konzentrieren, wenn die dortigen Wachstumsaussichten für die kommenden Jahre signifikant schwächer sind als in den letzten zwei Jahrzehnten", mahnt der Chef-Ökonom und weist auf andere Märkte hin: "Im Gegensatz dazu sind die Aussichten für die USA als ein wichtiger Absatzmarkt für deutsche Produkte gut."

DJG/mod/gos

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February 28, 2024 04:30 ET (09:30 GMT)