Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Abgaben des Vortages zeichnen sich zur Eröffnung am Mittwoch kleinere Aufschläge an Europas Börsen ab. Der DAX wird vorbörslich 0,7 Prozent höher bei 15.880 Punkten erwartet, und im Euro-Stoxx-50 sieht es ebenfalls nach einer freundlichen Eröffnung aus. "Es scheint, als würde die Mehrheit der Anlegerinnen und Anleger das 4-Wochen-Tief vom Dienstag als Kaufgelegenheit sehen", sagt Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. Immerhin sei der Rückgang vom jüngsten Hoch mit knapp 5 Prozent der drittstärkste Rückgang in diesem Jahr. Von anderer Seite hieß es bereits am Dienstag, ein Ausbruch aus der Seitwärtsspanne zwischen 15.500 und 16.300 sei nicht in Sicht: weder auf der Ober- noch auf der Unterseite.

Die chinesischen Verbraucherpreise sind im Juli um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen, der erste Rückgang seit über zwei Jahren. "Ein Grund zur Freunde ist das allerdings nicht, denn die sinkenden Preise deuten vor allem auf eine schwache Nachfrage hin", so Altmann. Ganz anders ist die Lage in den westlichen Ländern: Mit Spannung warten Marktteilnehmer hier auf die US-Inflationsdaten am Donnerstag und hier vor allem darauf, ob sie die Hoffnung untermauern, dass die Preisstabilität bald zurückkehrt.

Kurzfristig stützen auch die wieder rückläufigen Ölpreise die Stimmung. Mit ihnen kommen die Renditen der Anleihen noch etwas zurück und der Euro kann sich deutlich erholen Richtung 1,10 Dollar.

Gespannt sind Marktteilnehmer nun auf die Entwicklung im Bankensektor. Hier sind die Kurse am Dienstag regelrecht eingebrochen, weil Italien eine so genannte Übergewinnsteuer plant. Zudem hat Moody's die Kreditwürdigkeit von zehn regionalen US-Banken gesenkt, die Kreditnoten von sechs größeren Banken werden überprüft. Daneben steht am Morgen weiterhin die Berichtssaison im Blick.


   Verhaltener Brenntag-Ausblick stört nicht - Qiagen etwas gedrückt 

Hier hat der Ölhändler Brenntag durchwachsene Zweitquartalszahlen vorgelegt. Diese sind auf der Ergebnisseite teilweise leicht unter den Prognosen ausgefallen. Das Unternehmen erwartet nun ein EBITA im laufenden Jahr von 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro nach bislang 1,3 bis 1,5 Milliarden, im Handel hatte man sich auf eine Bestätigung eingestellt. Trotzdem legt der Kurs etwas zu: Aus Marktsicht ist die Einengung keine große Sache - die Konsensschätzung für das EBITA liegt laut Baader bei 1,36 Milliarden Euro, also innerhalb der neuen Unternehmensprognosespanne.

Dagegen geraten Qiagen vorbörslich etwas unter Druck. Qiagen hat die Konzernziele für das laufende Jahr gesenkt - Analysten sehen Revisionsbedarf der Marktschätzungen beim Umsatz von bis zu 4 Prozent, und beim Gewinn je Aktie von bis zu 2 Prozent. Andererseits ist die Entwicklung nicht wirklich überraschend, nachdem der Covid-Boom in der Branche zu Ende gegangen ist, wie schon andere Unternehmen wie Sartorius gezeigt haben.

Kaum verändert liegen vorbörslich Hannover Rück im Markt. Die Quartalszahlen des Finanzkonzerns liegen in der Nähe der Erwartungen, den Ausblick hat Hannover Rück bekräftigt.


   Delivery Hero hebt Umsatzerwartung an 

In der zweiten Reihe hat Delivery Hero überraschend die Wachstumserwartungen angehoben. Der Umsatz soll nun um 15 statt um 10 Prozent zunehmen. Vorbörslich geht es kräftig um knapp 3 Prozent nach oben.

Etwas über den Erwartungen liegen auch die Geschäftszahlen von Jenoptik. Hier sticht vor allem die Margenentwicklung heraus: Die EBIT-Marge liegt bei nahezu unveränderten 20,3 Prozent, erwartet worden war ein Rückgang auf 19,6 Prozent.

Im Rahmen der Erwartungen sind die Zweitquartalszahlen von Ströer ausgefallen. Daneben wurde der Ausblick bestätigt. Demnach sollen die Einnahmen vergleichbar moderat wachsen und das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) weitgehend stabil bleiben. Vorbörslich zeigt sich das Papier praktisch unverändert.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:41 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0975        +0,2%     1,0955         1,0951   +2,5% 
EUR/JPY           157,07        +0,0%     157,05         156,86  +11,9% 
EUR/CHF           0,9590        -0,0%     0,9592         0,9592   -3,1% 
EUR/GBP           0,8598        +0,0%     0,8596         0,8606   -2,9% 
USD/JPY           143,12        -0,2%     143,35         143,19   +9,2% 
GBP/USD           1,2765        +0,2%     1,2745         1,2725   +5,5% 
USD/CNH           7,2192        -0,2%     7,2367         7,2391   +4,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        29.718,50        -0,4%  29.846,82      29.556,26  +79,0% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          82,71        82,92      -0,3%          -0,21   +4,9% 
Brent/ICE          85,99        86,17      -0,2%          -0,18   +4,0% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.931,36     1.925,25      +0,3%          +6,11   +5,9% 
Silber (Spot)      22,90        22,78      +0,6%          +0,13   -4,5% 
Platin (Spot)     909,33       905,03      +0,5%          +4,30  -14,9% 
Kupfer-Future       3,80         3,77      +0,8%          +0,03   -0,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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August 09, 2023 02:11 ET (06:11 GMT)