Zürich (awp) - Für die Aktien des angeschlagenen Biotech-Unternehmens Idorsia geht es zur Wochenmitte im frühen Handel erst einmal aufwärts. Grund für die Ausschläge ist ein weitere Zulassung. In den USA hat die Gesundheitsbehörde FDA den Blutdrucksenker Aprocitentan zugelassen.

Nach einem zweistelligen Plus im Eröffnungs-Handel notieren die Idorsia-Aktien in einem kaum veränderten Gesamtmarkt um 09.30 Uhr noch 4,6 Prozent höher auf 2,354 Franken. Ihre bisherige Handelsspanne in diesem Jahr haben die Aktien bei 1,294 Franken im Tief bis 3,70 Franken im Hoch. Zum Vergleich: Im Januar 2023 hatten die Papiere zeitweise sogar mehr als 17 Franken gekostet.

Das Biotechunternehmen hat am Mittwoch grünes Licht für sein Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln erhalten. Analysten werten die US-Zulassung in ihren ersten Kommentaren als positiv.

Generell fragen sich die Experten, wie Idorsia angesichts seiner klammen Kasse nun mit dem Mittel verfahren wird. Der Fokus dürfte darauf liegen, ob Idorsia das nun risikoärmere Produkt verkaufen kann und damit seine Finanzierungs-Probleme weiter angehen könne, heisst es etwa bei JPMorgan. Nach der erst gerade abgeschlossenen Vereinbarung mit Viatris sei Idorsia wohl bis Ende 2024 ausreichend finanziert, so der Analyst weiter.

Etwas zurückhaltender ist der Analyst von Baader Helvea. "Trotz der FDA-Zulassung - die europäische Entscheidung wird für das zweite Quartal 2024 erwartet - ist der kommerzielle Erfolg von Aprocitentan unseres Erachtens noch nicht sicher." Er werde von einer nahtlosen (kommerziellen) Umsetzung abhängen. Aber auch er geht davon aus, dass Idorsia sich nun auf die Suche nach einen neuen, kapitalkräftigen Partner für die weltweite Vermarktung des Mittels machen wird.

Der Vontobel-Analyst wiederum zeigt sich etwas verwundert darüber, dass Idorsia laut Mitteilung eine Markteinführung für das zweite Halbjahr anpeilt. Gleichzeitig heisse es in dem Communiqué, dass die Ressourcen, die erforderlich seien, um die gesamte verschreibende Ärzteschaft zu erreichen, beträchtlich sein könnten. Man werde daher die Strategie für die Markteinführung des Mittels in den kommenden Monaten sorgfältig ausarbeiten. Es werde daher spannend sein zu hören, warum die Markteinführung erst im zweiten Halbjahr beginne.

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