FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste am Freitagmittag aus. Belastend wirken weiter die am Vortag veröffentlichten stärker als erwartet gestiegenen US-Verbraucherpreise für September. Sie sorgten für eine scharfe Beendigung des jüngsten Trends fallender Renditen. Die US-Zehnjahresrendite machte einen Sprung um 14 Basispunkte auf 4,71 Prozent, hat sich seitdem aber wieder etwas nach unten entwickelt. Der DAX gibt 1 Prozent ab auf 15.274 Zähler, der Euro-Stoxx-50 um 1 Prozent auf 4.156 Punkte.

Die neuen Konjunkturdaten aus China können die Märkte ebenfalls nicht inspirieren. Dort gingen Importe und Exporte zwar beide zurück, jedoch die Exporte geringer als erwartet, die Importe stärker. Dazu fielen auch die chinesischen Erzeugerpreise einen Tick stärker als erwartet. "In der Summe zeigt sich damit langsam ein Bild, wo sich die Weltkonjunktur erholt, aber China zum Bremsklotz wird", kommentiert ein Händler. Dies sei das komplette Gegenteil der bisherigen Einschätzung Chinas als Lokomotive der Weltkonjunktur.


   Berichtssaison kommt in Gang 

Zugleich kommt die Berichtssaison zunehmend in Gang. In den USA wird diese am Mittag "offiziell" mit der Veröffentlichung der Drittquartalszahlen von JP Morgan, Wells Fargo und der Citigroup eingeleitet. Händler erwarten bis dahin bei Europas Bank-Aktien eine vorsichtige Haltung. Aktuell notiert der Branchen-Index 0,4 Prozent im Minus.

Sartorius brechen um 11,7 Prozent ein: Zu schwachen Drittquartalszahlen kommt auch eine gesenkte Prognose für 2023. Der Umsatz wird im Jahr 17 Prozent tiefer als im Vorjahr gesehen. Die Citigroup spricht dazu von Margenschwäche in allen Sparten. Besonders auffallend sei der Bereich Lab Products and Services (LPS) - hier seien die Umsätze 16 Prozent unter der Konsensschätzung ausgefallen. Nach der gestutzten Prognose erwarten die Analysten geringere Markterwartungen, so zum Beispiel 10 Prozent weniger Gewinn (EBITDA). Merck KGaA (-4,4%) werden davon in Mitleidenschaft gezogen.

Morphosys springen dagegen um 5,8 Prozent, hier hat sich Morgan Stanley positiv geäußert. Bei Baustoffhersteller Holcim geht es 0,4 Prozent höher, nachdem Goldman Sachs die Verkaufsempfehlung gestrichen hat.

Klar besser als der Autosektor entwickeln sich Porsche AG mit Aufschlägen von 0,7 Prozent. Im Handel wird auf starke Absatzzahlen verwiesen. Dieser kletterte bis Ende September um ein Zehntel auf 242.722 Fahrzeuge, und das trotz des Gegenwinds aus China. Hier sackten die Verkaufszahlen um 12 Prozent auf 60.748 Fahrzeuge ab.


   Qualität der Tomtom-Zahlen überzeugt nicht 

Tomtom fallen nach Zahlen um 7,9 Prozent. Diese sind zwar auf den ersten Blick im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, allerdings überzeugt die Qualität nicht. So verweist ING auf die Schwäche im Bereich Technology. Auch seien EBIT und EBITDA durch Einmalfaktoren gestützt worden.

Für Energiekonzern Oersted geht es in Dänemark um 8,4 Prozent tiefer. Hier wurden Strompreiserhöhungen in den USA für einige Offshore-Windparks abgelehnt.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.157,62        -1,0%        -40,61      +9,6% 
Stoxx-50                3.944,58        -0,7%        -28,52      +8,0% 
DAX                    15.276,96        -1,0%       -148,07      +9,7% 
MDAX                   25.075,01        -0,9%       -215,95      -0,2% 
TecDAX                  2.970,22        -2,1%        -64,95      +1,7% 
SDAX                   12.680,27        -0,8%       -106,07      +6,3% 
FTSE                    7.600,15        -0,6%        -44,63      +2,6% 
CAC                     7.039,87        -0,9%        -64,66      +8,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,72                      -0,07      +0,15 
US-Zehnjahresrendite        4,63                      -0,07      +0,75 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 8:11 Uhr  Do, 17:05   % YTD 
EUR/USD                   1,0523        -0,1%        1,0543     1,0553   -1,7% 
EUR/JPY                   157,47        -0,2%        157,82     158,02  +12,2% 
EUR/CHF                   0,9552        -0,1%        0,9565     0,9564   -3,5% 
EUR/GBP                   0,8637        -0,1%        0,8645     0,8639   -2,4% 
USD/JPY                   149,65        -0,1%        149,70     149,74  +14,1% 
GBP/USD                   1,2184        +0,1%        1,2194     1,2215   +0,7% 
USD/CNH (Offshore)        7,3111        +0,0%        7,3068     7,3089   +5,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                26.774,08        +0,1%     26.794,30  26.689,78  +61,3% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  86,24        82,91         +4,0%      +3,33  +10,8% 
Brent/ICE                  89,14        86,00         +3,7%      +3,14   +9,1% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.886,98     1.869,07         +1,0%     +17,91   +3,5% 
Silber (Spot)              22,11        21,88         +1,1%      +0,24   -7,7% 
Platin (Spot)             868,85       873,00         -0,5%      -4,15  -18,7% 
Kupfer-Future               3,60         3,59         +0,2%      +0,01   -5,6% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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October 13, 2023 06:29 ET (10:29 GMT)