Zürich (awp) - Das Pharmaunternehmen Novartis veröffentlicht am Mittwoch, 30. Januar, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2018. Insgesamt haben 21 Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

2018E
(in Mio USD)       AWP-Konsens     2017A  

Umsatz:                                            
- Gruppe            52'150        49'109  
- Innovative Med.   34'840        32'278    
- Sandoz             9'853        10'060    
- Alcon              7'152         6'771    
Core-EBIT*          13'930        12'850    
Core-Reingewinn*    12'004        11'391    

Core-EPS* (USD)       5,20          4,86   
Dividende (Fr.)       2,90          2,80

*) Kern-Zahlen bereinigt um Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten, 
den Einfluss akquisitionsbedingter Faktoren und andere wesentliche 
Sonderpositionen          

FOKUS: Wenn Novartis über den Geschäftsverlauf im vergangenen Geschäftsjahr berichtet, dürfte das Hauptaugenmerk der Investoren und Analysten vor allem auf den Ausblick gerichtet sein. Immerhin wird im Verlauf des ersten Halbjahres der Spin-Off der Augensparte Alcon erwartet. Hier dürften sich Marktteilnehmer auf genauere Ansagen zum Zeitplan hoffen.

Daneben wird natürlich auch die neue Prognose auf Interesse stossen. Hier gehen die Analystenerwartungen derzeit noch etwas auseinander und reichen von einem Umsatzplus im niedrigen einstelligen Prozentbereich bis hin zu einem Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Spannend wird dabei sein, wie Novartis den Währungseinfluss sieht.

Darüber hinaus dürfte das Management einen Überblick über die zuletzt lancierten Mittel, aber auch die Pipeline geben. Dabei dürfte etwa das Schuppenflechtemittel Cosentyx im Fokus stehen, nachdem die Konkurrenz zuletzt mit ebenfalls starken Daten ins Rampenlicht gerückt war. Auch die Frage, wie nun bei der Genersatztherapie Zolgensma (ehemals AVXS-101) der Preis festgesetzt werden soll, dürfte zu den offenen Fragen gehören.

ZIELE: Bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal hat Novartis Mitte Oktober seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr sowohl für die Gruppe als auch die Pharmasparte angehoben. Entsprechend rechnet das Management des Konzerns nun damit, auf Konzernebene ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich zu erzielen. Bislang wurde ein Plus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Das operative Kernergebnis soll derweil weiter um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz steigen.

Für die Pharmasparte Innovative Medicines rechnet die Führungsgruppe im Gesamtjahr mit einem Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Das alte Ziel sah eine Zunahme im mittleren einstelligen Prozentbereich vor.

PRO MEMORIA: Bei Novartis hat sich in den vergangenen Monaten die Berichterstattung immer wieder um die Frage gedreht, wie genau die neuen Therapien in die geltenden Kostensysteme integriert werden sollen. So hat der Konzern etwa für seine personalisierte Zelltherapie Kymriah mittlerweile auch in der Schweiz die Zulassung erhalten - der Preis für diese einmalige Behandlung soll bei etwa 370'000 Franken liegen.

Zuletzt wurde auch viel über den Preis für die Genersatz-Therapie Zolgensma gemutmasst. Für diese Therapie zur Behandlung der erblichen Muskelerkrankung SMA sind Preise zwischen knapp zwei bis fünf Millionen US-Dollar herumgereicht worden.

Zu den wichtigen Zulassungen seit Oktober dürfte wiederum etwa die EU-Zulassung für Luxturna zählen. Diese Gentherapie kommt bei Patienten zum Einsatz, die an einer seltenen Form von vererbbarem Sehverlust leiden. Aber auch die erweiterte Zulassung für den Blockbuster Gilenya sorgte für positive Reaktionen. Gerade mit Blick auf dieses Mittel hat sich Novartis zuletzt zuversichtlich gegeben, im laufenden Jahr noch nicht mit Umsatzeinbussen durch Generika konfrontiert zu werden.

AKTIENKURS: Mit einem Plus von etwas mehr als zwei Prozent haben Novartis-Aktien 2018 zu den Spitzenwerten gehört. Gerade im Verlauf des turbulenten vierten Quartals waren es immer wieder die Aktien von Novartis und Konkurrent Roche, die von Anlegern wegen ihrer defensiven Natur gesucht waren. Mit dem Start des neuen Jahres und dem zuletzt guten Lauf war diese Eigenschaft weniger gefragt. Entsprechend steht für den bisherigen Jahresverlauf ein unterdurchschnittliches Plus von knapp 2 Prozent zu Buche. Der SMI hat seit Jahresbeginn dagegen knapp 6 Prozent hinzugewonnen.

Homepage: www.novartis.com

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