Basel (awp) - Novartis zeigt sich nach einem weiteren guten Quartal erneut zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Der Pharmakonzern hat in den vergangenen drei Monaten dank eines guten Absatzes mit seinen Wachstumsträgern Umsatz und Gewinn zweistellig steigern können. In der Folge erhöht das Management die Guidance für das Gesamtjahr zum dritten Mal.

Den Nettoumsatz für das dritte Quartal bezifferte Novartis in einer Medienmitteilung vom Dienstag auf 12,2 Milliarden US-Dollar. Das ist ein Zuwachs von 10 Prozent, zu konstanten Wechselkursen (kWk) ergab sich ein Anstieg um 13 Prozent.

Besonders deutlich wuchs die Pharmasparte Innovative Medicines. Mit 9,7 Milliarden Dollar lag der Umsatz um 13 Prozent (+15% kWk) über dem Vorjahreswert. Die Entwicklung wurde massgeblich von den guten Absatzzahlen der Wachstumsträger Entresto und Cosentyx aber auch durch die neu zugelassenen Genersatztherapie Zolgensma getragen, mit der Novartis im ersten vollständigen Quartal 160 Millionen US-Dollar umsetzte.

Wie Novartis in der Mitteilung betont, legte die Pharmasparte auch dank der gestiegenen Absätze mit seinen Onkologieprodukten zu. Die Geschäftseinheit Onkologie sei um 14 Prozent (kWk) gewachsen. Hierzu betont CEO Vas Narasimhan in einer Telefonkonferenz mit Journalisten, dass dieses Wachstum vor allem durch Mittel wie Promacta/Revolade, Tafinlar + Mekinist und Kisqali aber auch die Neueinführungen Lutathera, Kymriah und Piqray getragen wurde.

Während sich die meisten neueren Produkte laut Narasimhan recht gut entwickelt haben, schränkt der CEO ein, dass man im Fall des Mittels Mayzent durchaus mit einer etwas langsameren Marktdurchdringung gerechnet habe. Das Mittel zur Behandlung von multipler Sklerose wird mit einem Umsatz von 4 Millionen US-Dollar ausgewiesen.

Sandoz erhöht Umsatz dank Volumensteigerungen

Die Generikasparte Sandoz konnte dank starker Volumensteigerungen den Preisverfall mehr als ausgleichen. Im dritten Quartal setzte Novartis mit den Nachahmerprodukten 2,5 Milliarden um, was ein Plus von 3 Prozent (+5% kWk) bedeutete.

Allerdings hat die Sparte unter dem Strich im dritten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet. Das operative Ergebnis ging laut Mitteilung um 47 Prozent (-42% kWk) zurück. Die sei Änderungen der gesetzlichen Vergleichsrückstellungen, den Restrukturierungskosten für die Sparte und höheren Produktionskosten geschuldet.

Ingesamt erzielte Novartis in der Berichtsperiode einen Kern-Betriebsgewinn von 3,7 Milliarden US-Dollar (+15%/+18% kWk). Der Kern-Reingewinn der Gruppe verbesserte sich um 14 Prozent (+17% kWk) auf 3,2 Milliarden.

Beim Reingewinn stehen 2,0 Milliarden zu Buche nach 1,9 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Dies sei auf das höhere operative Ergebnis und einen höheren Ertrag aus assoziierten Gesellschaften zurückzuführen, so die Begründung.

Mit dem Zahlenkranz für das dritte Quartal hat Novarits die durchschnittlichen Analystenerwartungen auf allen Ebenen klar übertroffen.

Ausblick erneut erhöht

Für das Gesamtjahr hat der Pharmakonzern seinen Ausblick zum dritten Mal in diesem Jahr nach oben angepasst. Neu geht das Management um CEO Vas Narasimhan davon aus, den Kernbetriebsgewinn im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich zu steigern, nachdem es bislang ein Wachstum im niedrigen bis mittleren Zehnprozentbereich angepeilt hatte. Für den Umsatz stellt Novartis zu konstanten Wechselkursen neu ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussieht, hier hatte sich der Konzern bislang einen Zuwachs im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zum Ziel gesetzt.

Für die Division Innovative Medicines wird neu ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich angestrebt (bisher: mittlerer bis hoher einstelliger Prozentbereich). Und für Sandoz erwartet die Novartis-Führung neu ein Umsatzplus im niedrigen einstelligen Prozentbereich (bisher: Vorjahresniveau oder Wachstum im einstelligen Prozentbereich).

hr/gab