Basel (awp) - Novartis ist auch im dritten weiter gewachsen. Treiber waren dabei insbesondere die beiden wichtigen neuen Medikamente Cosentyx und Entresto. Für das Gesamtjahr erhöht der Konzern nicht ganz unerwartet die Umsatzprognose.

Insgesamt stieg der Umsatz im dritten Quartal um 3 Prozent auf 12,8 Milliarden US-Dollar. Zu konstanten Wechselkursen ergab sich ein Anstieg um 6 Prozent. Im Gegensatz dazu verminderte sich das operative Ergebnis um 18 Prozent auf 1,9 Milliarden Franken. Als Gründe für den Rückgang führt Novartis den freiwilligen Rückruf des Micro-Stent CyPass bei Alcon sowie höhere Restrukturierungskosten und Investitionen in die Wachstumssteigerung an.

Tieferer Reingewinn

Der Reingewinn gab um 22 Prozent auf 1,6 Milliarden nach. Neben dem tieferen operativen Ergebnis schlug hier zusätzlich noch der Wegfall des Gewinnbeitrags aus dem Consumer-Healthcare-Joint-Venture zu Buche. Diese wurde im zweiten Quartal an GSK veräussert.

Besser sehen die Zahlen unter Ausklammerung von Akquisitions- und weiteren bedeutende Sondereffekten aus. Das sogenannte operative Kernergebnis erhöhte sich um 5 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar. CEO Vas Narasimhan zeigte sich denn auch angetan vom Ergebnis: "Getragen von der Division Innovative Medicines konnten wir ein margensteigerndes Wachstum erzielen und damit unsere starke operative Performance fortsetzen," sagt der Manager am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

Die für Novartis zentrale Pharmasparte Innovative Medicines steigerte ihre Erlöse denn auch um 6 Prozent auf 8,6 Milliarden. Dazu trugen ausschliesslich Volumensteigerung bei. Negativ wirkten dagegen die Preise sowie die Konkurrenz durch Generikaprodukte.

Mit einem weiteren Zukauf soll das Pharmageschäft denn weiter gestärkt werden. Für 2,4 Milliarden US-Dollar in bar will Novartis das US-Radiopharmaka-Unternehmen Endocyte übernehmen.

Sandoz leidet weiter unter Preisdruck in den USA

Erneut unterschiedlich präsentierte sich die die Entwicklung der beiden anderen Geschäftsfelder Alcon und Sandoz: Während die Augensparte Alcon mit einem Umsatzplus von 3 Prozent auf 1,8 Milliarden ihre Erholung weiter fortsetzte, machte der Generikasparte Sandoz der anhaltende Preisdruck auf dem US-Markt erneut zu schaffen. Die Folge war ein erneuter Umsatzrückgang um 6 Prozent auf 2,4 Milliarden.

Wegen der mit dem Rückruf des Micro-Stent CyPass verbundenen Kosten verzeichnete Alcon einen operativen Quartalsverlust von knapp 300 Millionen US-Dollar.

Mit den vorgelegten Umsatzzahlen hat der Konzern die durchschnittlichen Schätzungen der von AWP befragten Analysten nicht ganz erfüllt. Etwas besser sieht es dagegen bezüglich der Kernergebnisse aus, wo Novartis leicht über dem Konsens liegt.

Umsatzausblick für Gruppe und Innovative Medicines angehoben

Mit Blick auf das Gesamtjahr setzt das Management die Latte etwas höher und hebt das Umsatzziel für die Gruppe und den Bereich Innovative Medicines an. Neu rechnet Novartis auf Konzernebene mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Bislang wurde ein Plus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Das operative Kernergebnis soll derweil weiter um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz steigen.

Innovative Medicines soll im Gesamtjahr neu im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Das alte Ziel sah eine Zunahmen im mittleren einstelligen Prozentbereich vor.

Novartis teilte zudem mit, dass Klaus Moosmayer zum Chief Ethics, Risk und Compliance Officer ernannt wurde. Er folgt auf Shannon Thyme Klinger, welche seit Juni als neue Chefjuristin amtet und in dieser Position den langjährigen Rechtschef Felix Ehrat ablöste.

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