Bern (awp/sda) - Die hohen finanziellen Verluste der Marktfahrer und Schausteller wegen der Corona-Pandemie, der schleppende Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes in der Schweiz und die zunehmende Macht der Schweizer Umweltverbände: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:

"SonntagsZeitung":

Die Absage von Grossanlässen wie Chilbis, Märkten und Fasnachten wegen der Corona-Pandemie kostet Hunderte Millionen Franken. Wie Recherchen der "SonntagsZeitung" zeigen, haben Volksfeste einen hohen wirtschaftlichen Stellenwert. Wegen der Pandemie verdient das betroffene Gewerbe seit Monaten kein Geld. Die sechs Dachverbände der Marktfahrer und Schausteller beziffern die Gesamtumsätze der Jahrmärkte und Chilbis auf über 680 Millionen Franken. Wenn jetzt keine Hilfe vom Bund komme, müsse das Gewerbe die Lichter löschen. Die Berner Grüne Regula Rytz fordert nun für die Schausteller eine Unterstützung bei den Fixkosten für die Infrastruktur und Lohnersatz.

"SonntagsBlick":

Die Umstellung des Mobilfunknetzes auf den neuen Standard 5G gerät ins Stocken. Wie der "SonntagsBlick" schreibt, nutzen derzeit kaum mehr als 2 Prozent der Schweizer Bevölkerung 5G. Die Schuld dafür geben die Branchenvertreter den Strahlengrenzwerten für Mobilfunkantennen. Nur mit einer Erhöhung der Grenzwerte lasse sich ein flächendeckendes 5G-Netz einführen. Doch mit dieser Forderung beissen die Unternehmen in Bern auf Granit. Kommende Woche kommt es zu einem Treffen zwischen Uvek-Vorsteherin Simonetta Sommaruga und den Konzernchefs von Swisscom, Sunrise und Salt.

"NZZ am Sonntag":

Die Schweizer Umweltverbände gewinnen an Einfluss und lassen ihre Muskeln spielen. Wie die "NZZ am Sonntag" schreibt, hat sich die Umweltlobby zu einer breit getragenen und überraschend finanzstarken Kraft entwickelt. Allein die vier grossen Vereine WWF, Pro Natura, Greenpeace und VCS haben 680'000 Mitglieder. Gesamthaft nehmen sie pro Jahr weit über 100 Millionen Franken ein, einen Grossteil davon aus Mitgliederbeiträgen, Spenden und anderen Zuwendungen. Allein die Kasse des WWF ist mit fast 46 Millionen Franken mehr als doppelt so prall gefüllt wie jene des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse oder des Bauernverbandes.

"SonntagsZeitung":

Bundesrat Alain Berset warnt vor Personen, die Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verbreiten. Es mache den Anschein, dass hier eine neue Bewegung aufgebaut werde, um die an Fakten orientierte und demokratische Gesellschaft zu unterwandern. In einem Interview mit der "SonntagsZeitung" sagte Berset weiter, dass sich in der Anti-Corona-Bewegung allerlei verschiedene Ideologen tummelten: Rechtsaussen, radikale Impfgegner und obskure Verschwörungstheoretiker. Er habe wenig Verständnis für jene Strömung, die das Virus negierten, das weltweit viel Leid verursache.

"SonntagsBlick":

Der Schweizerische Bauernverband wehrt sich mit aller Kraft dagegen, Massnahmen gegen die Überdüngung zu ergreifen. Laut "SonntagsBlick" ist es in dieser Frage zu einem Eklat gekommen. Die "Bauernzeitung" hatte am 4. September einen Artikel über einen Entscheid der ständerätlichen Wirtschaftskommission veröffentlicht. Die Kommission will demnach die Menge der Nährstoffe - nämlich Gülle und Dünger - verringern. Die "Bauernzeitung" publizierte im Detail, wer in der Kommission wie gestimmt hatte - eine klare Verletzung des Kommissionsgeheimnisses. Der Eklat wirft nun Wellen in der Politik.

"NZZ am Sonntag":

Eine neue Studie von BAK Economics beflügelt den Kampf für mehr Krippenplätze in der Schweiz. Demnach lässt sich mit staatlichen Investitionen in 21'000 neue Plätze für Kinder im Vorschulalter das Bruttoinlandprodukt um 3,3 Milliarden Franken steigern, wie die "NZZ am Sonntag" berichtet. SP-Nationalrat Mathias Reynard, Präsident der nationalrätlichen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur, jubelt. Nun gebe es endlich handfeste Zahlen, die zeigten, wie wichtig frühkindliche Bildung und Betreuung auch für die Wirtschaft seien. Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt sieht die Kantone, Städte und Gemeinden in der Verantwortung.

"SonntagsZeitung":

Die Schweizer Bergbahnen haben die Klippen der Corona-Pandemie bisher gut gemeistert. Das abrupte Ende der Skisaison hat keine allzu grossen Blessuren in den Bilanzen der Unternehmen hinterlassen, wie eine Analyse der "SonntagsZeitung" über die Abschlüsse für das Geschäftsjahr 2019/2020 zeigt. Sehr gut lief es für die Bergbahnen Davos/Klosters, die einen Reingewinn von 2,1 Millionen Franken aufweisen. Mit einem Gewinn schlossen auch die Bergbahnen Wildhaus, Arosa und Lenzerheide ab. Der Lockdown kam für die Bahnen zum bestmöglichen Zeitpunkt. Da am Ende der Saison fast nur noch Saisonkartenbesitzer über die Pisten kurvten, hielt sich der Ertragsverlust in Grenzen. Die Kosten sanken deutlich.

"SonntagsZeitung":

Lohnkürzungen oder Stellenabbau: Vor diese Wahl stellt die Fluggesellschaft Swiss nach Angaben der "SonntagsZeitung" seine Mitarbeitenden. Die Swiss verhandelt derzeit mit den Gewerkschaften und den Personalvertretern um einen Sozialplan und um einzelne Punkte im Gesamtarbeitsvertrag. Laut Swiss-Sprecher Markus Lipp muss die Swiss rund 20 Prozent ihrer Kosten einsparen. Dabei setze die Airline nicht nur bei den Personalkosten an, sondern spare in jedem Bereich des Unternehmens. Laut Gewerkschaft VPOD steht zur Diskussion, den Personalbestand um 15 Prozent zu senken. Das wären 1425 der total 9500 Stellen, über die die Swiss heute verfügt.

"SonntagsBlick":

In der Diskussion um die Wahl der Bundesrichter nach Parteienproporz macht die FDP einen neuen Vorschlag. FDP-Ständerat Andrea Caroni, Präsident der Gerichtskommission, schwebt ein Gegenvorschlag zur Justiz-Initiative vor, die verlangt, dass Bundesrichter künftig per Los bestimmt werden. Caroni will die höchsten Richter in Zukunft nur noch für eine Amtszeit wählen. Neben der Qualität der Kandidierenden würde auch der Parteienproporz berücksichtigt. Künftig gäbe es demnach eine einzige längere Amtsdauer. Denkbar wären etwa 12 oder 16 Jahre. Zugleich müsse das Parlament die Möglichkeit haben, im Notfall, das heisst bei schweren Amtspflichtverletzungen, Bundesrichter ihres Amtes zu entheben.

"NZZ am Sonntag":

Coop verbannt Plastikbesteck aus seinen Läden. Wer zu Salat oder zum Mittagessen eine Gabel möchte, muss ab Montag in Supermärkten und Pronto-Shops für zehn Rappen Holzbesteck dazukaufen. Ende September verschwinden Wegwerfgabeln, -löffel- und -messer auch aus den Restaurants. Als Ersatz hat Coop ein Essinstrument entwickelt, das Gabel und Löffel kombiniert und sich für Suppe, Müesli sowie feste Esswaren eignet. Zudem ist es spülmaschinenfest und mehrfach verwendbar. Produziert wird es von einem Drittunternehmen.

"Le Matin Dimanche":

Die PCR-Tests, mit denen sich Infektionen mit dem Coronavirus entdecken lassen, sind laut Experten in der Schweiz sehr zuverlässig. Zuletzt hatte es Kritik an diesen Tests gegeben. Es gebe zu viele falsch positive Fälle, hiess es. Wie Professor Gilbert Greub, Experte auf dem Gebiet der Mikrobiologie am Universitätsspital Lausanne (CHUV), sagte, konnte das Risiko falsch positiver Ergebnisse am CHUV auf weniger als einen Fall pro 10'000 Tests reduziert werden. Auch ausserhalb des CHUV dürften solche Fehldiagnosen in Schweizer Labors äusserst selten sein.