Genf (awp) - Die Luxusgüter-Gruppe Richemont plant offenbar den Verkauf ihrer Lederwarenmarke Lancel. Der Interessent ist die Piquadro-Gruppe. Damit könnte sich Richemont möglicherweise doch noch von der erst kürzlich sanierten Marke Lancel trennen. An der Börse bewegen sich die Richemont-Titel kaum vom Fleck, während Piquadro am italienischen Markt deutlich zulegen.

Wie die italienische Piquadro am Dienstag in einer kurzen Medienmitteilung schreibt, seien mit Richemont Gespräche zu einem möglichen Kauf von Lancel aufgenommen worden. Bislang seien allerdings keine verbindlichen Vereinbarungen zwischen den beiden Parteien zu einem Abschluss gekommen. Richemont selber nimmt dazu nicht Stellung.

DUE DILIGENCE-PRÜFUNG LÄUFT

Die Due Diligence-Prüfung sei erst vor kurzem gestartet worden, heisst es in der Piquadro-Meldung weiter. Sollten die Ergebnisse dieser Prüfung positiv ausfallen und falls sich die beiden Parteien über die Bedingungen des Verkaufs einig werden, dann könne der Kauf von Lancel möglicherweise noch bis Ende Juni über die Bühne gehen, so Piquadro.

Die italienische Marke Piquadro wurde im Jahr 1987 gegründet und ist bekannt für Taschen, Reisegepäck und Accessoires. In dem per Ende März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2016/2017 hatte Piquadro einen Umsatz in Höhe von 75,91 Mio EUR und einen Gewinn von 3,4 Mio erzielt.

PIQUADRO-AKTIEN GESUCHT

Piquadro wird von CEO und Präsident Marco Palmieri geführt und ist seit 2007 an der Mailänder Börse kotiert, wo die Papiere am Dienstag um 4,9% zulegen. Demgegenüber treten Richemont am Schweizer Markt auf der Stelle.

Lancel zählt wie Alfred Dunhill zum Lederwarengeschäft von Richemont, welches insgesamt im Jahr 2016/17 (Ende März) einen Umsatz in Höhe von 779 Mio EUR (+11% in LW) erzielt hatte. Richemont hatte das Geschäft mit Lederwaren restrukturiert. Dabei war noch im Januar an der Genfer Uhrenmesse (SIHH) aus firmennahen Quellen zu erfahren, dass es weder für Lancel noch für Alfred Dunhill Verkaufsabsichten gebe.

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