Zürich (awp) - Der Pharmakonzern Novartis sieht bei den Medikamentenpreisen im weltgrössten Gesundheitsmarkt USA die Obergrenze erreicht. Gleichzeitig mahnte Chef Vas Narasimhan laut einem Medienbericht neue Vergütungsmodelle für neue und teure Behandlungen an.

"Bei Novartis sehen wir Netto-Preiserhöhungen nicht länger als einen sinnvollen Betrag zu unserer langfristigen Planung", sagte er am Mittwoch in New York der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir müssen unter der Annahme arbeiten, dass die Nettopreise quer über unser Portfolio minimal bis niedrig einstellig wachsen."

Zudem mahnte Narasimhan neue Vergütungsmodelle für neue und teure Behandlungen wie etwa Gen- und Zelltherapien an. "Ich glaube, wir werden tatsächlich mit einem neuen Ansatz für einmalig zu verabreichende, massgeblich transformierende Arzneien kommen." Die Kostenerstattung über einen längeren Zeitraum statt eine einmalige Zahlung müsse möglich sein.

Am Behandlungsresultat orientierte Preisgestaltung werde ein Pfeiler von Gen- und Zelltherapien sein, erklärte Narasimhan. "Wir brauchen einen Mechanismus, um sagen zu können: Diese Gentherapie hat nicht gewirkt, also wird das Unternehmen nicht bezahlt."

Novartis hatte am vergangenen Mittwoch das Jahresergebnis 2018 präsentiert. Bereits an diesem Tag spielte das Thema Medikamentenpreise eine zentrale Rolle: So liess das Management verlauten, dass die Preise in den USA leicht rückläufig sein dürften, für die beiden Blockbuster Entresto und Cosentyx zeigte sich Pharmachef Paul Hudson hingegen zuversichtlich.

Auch generell seien sie überrascht, wie bereit die Gesundheitsbehörden seien, sich auf die neuen Anforderungen einzustellen, die mit den neuen Therapieansätzen wie Zell- oder Gentherapie auf sie zukommen, betonten damals sowohl der CEO als auch der Pharmachef. Man sei dabei, verschiedene Ansätze auszuarbeiten und umzusetzen.

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