ASCHHEIM/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Zahlungsabwickler Wirecard hat auch zum Jahresschluss weiter vom Boom beim Internet-Shopping profitiert. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz insgesamt um rund 45 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro, wie das TecDax-Schwergewicht am Montag anhand vorläufiger Zahlen in Aschheim bei München mitteilte. Allein im Schlussquartal wuchs das auf die Abwicklung von Zahlungen bei Internethändlern spezialisierte Unternehmen um rund 52 Prozent.

Einerseits legte das Volumen der über Wirecard abgewickelten Zahlungen kräftig zu, andererseits setzte das Unternehmen auch weiter auf Zukäufe. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg 2017 um 34 Prozent auf 412,2 Millionen Euro; das Plus im vierten Quartal fiel ebenso hoch aus.

Mit Umsatz und Ergebnis schnitt Wirecard etwas besser ab als von Experten gedacht. Die bereits im Dezember abgegebene Prognose für das operative Ergebnis im laufenden Jahr bestätigte Wirecard. Demnach soll das Ebitda auf bis zu 535 Millionen Euro zulegen - das wäre ein Plus von knapp 30 Prozent.

Vergangene Woche war die Aktie erneut zum Ziel einer Attacke von sogenannten Shortsellern geworden, die mit fallenden Aktienkursen Geld verdienen. Ein selbst ernannter Research-Dienst namens "Southern Investigative Reporting Foundation" (SIRF) stellte das Geschäftsmodell des Bezahl-Dienstleisters in Frage, was den Kurs an einem Tag zeitweise um fast 12 Prozent einbrechen ließ.

Allerdings notiert das Papier derzeit bei fast 98 Euro - gegenüber Anfang 2016 ist das mehr als eine Verdoppelung. Vorbörslich legte die Wirecard-Aktie gegenüber dem Xetra-Schlusskurs um zweieinhalb Prozent auf 99,88 Euro zu./men/das