GELDPOLITIK CHINA

Die chinesische Zentralbank hat über ihre geldpolitischen Instrumente Liquidität zu unveränderten Zinssätzen in das Finanzsystem des Landes gepumpt und damit signalisiert, dass sie die Leitzinsen in diesem Monat nach den Zinssenkungen vom Juni beibehalten werde.

KONJUNKTUR CHINA

Die chinesische Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Das Wachstum hat sich damit gegenüber dem ersten Quartal beschleunigt. Zurückzuführen ist dies auf eine niedrige Ausgangsbasis in der Vergleichsperiode, in der die Wirtschaft des Landes von Covid-19 und Lockdowns betroffen war. Der Anstieg lag zwar über dem im ersten Quartal verzeichneten Wachstum von 4,5 Prozent, blieb jedoch hinter den Erwartungen der Ökonomen zurück, die ein Wirtschaftswachstum von 6,9 Prozent erwartet hatten.

INVESTITIONEN UNGARN

Die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Katarina Barley (SPD), hat deutsche Unternehmen vor Investitionen in Ungarn gewarnt. "Es gibt zahlreiche Unternehmen - und es werden immer mehr - die erst von der ungarischen Regierung ins Land gelockt und dann abgezockt werden", sagte Barley dem Münchner Merkur. "Haben die Unternehmen erstmal in Ungarn investiert, läuft alles super, bis sie dann schwarze Zahlen schreiben. Dann beginnt die Drangsalierung", fügte die SPD-Politikerin hinzu. So geschehe es, dass Unternehmen unversehens "Sondersteuern von bis zu 90 Prozent bezahlen" sollten. Zudem berichteten Firmen von Drohungen gegen Mitarbeitende, sagte Barley. Auf diese Weise sollen ausländische Unternehmen Barley zufolge zum Verkauf gedrängt werden, in der Regel an Oligarchen, die dem ungarischen Regierungsschef Viktor Orban nahe stünden.Die Zahl der Förderanträge für neue Wärmepumpen hat sich einem Bericht im ersten Halbjahr halbiert.

BONITÄT IRLAND, SLOWAKEI und ISLAND

Die Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für Irland hochgenommen. Die Kreditanalysten bestätigten für Irland die Bonitätsnote "AA-", nahmen den Ausblick aber auf "Positiv" von zuvor "Stabil" nach oben. Bei der Slowakei wurde die Kreditwürdigkeit mit der Einstufung "A" bekräftigt, der Ausblick wurde mit "Negativ" eingestuft. Moody's hat den Ausblick für Island von "Stabil" auf "Positiv" angehoben und das Emittentenrating des Landes mit "A2" bestätigt.

HANDEL GROßBRITANNIEN

Großbritannien hat den Beitritt zum transpazifischen Freihandelsabkommen CPTPP besiegelt. Handelsministerin Kemi Badenoch unterzeichnete das Beitrittsprotokoll bei einem Besuch in Neuseeland. Großbritannien wird damit das erste neue und das erste europäische Mitglied seit der Gründung 2018. Der Freihandelszone gehören bisher Australien, Kanada, Chile, Mexiko, Japan, Brunei, Malaysia, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam an. CPTPP ist das größte Handelsabkommen, dem Großbritannien nach dem EU-Austritt beitritt.

ENERGIEWENDE DEUTSCHLAND

Während in den ersten Monaten des Vorjahres noch 97.766 Förderanträge für Wärmepumpen gestellt wurden, waren es im ersten Halbjahr 2023 nur 48.804 Förderanträge, wie das Magazin Spiegel unter Berufung auf Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums meldete. Im Juni sei die Zahl der Anträge mit 7.500 auf das Niveau von vor dem Ukraine-Krieg gesunken.

UNTERNEHMENSGRÜNDUNGEN DEUTSCHLAND

Immer weniger Menschen zeigen einem Bericht zufolge Interesse an Unternehmensgründungen oder einer Selbstständigkeit. Die Zahl der Beratungen potenzieller Gründerinnen und Gründer bei den regionalen Industrie- und Handelskammern sei weiter rückläufig, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf aktuelle Erhebungen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

CYBERSICHERHEIT DEUTSCHLAND

Die neue Chefin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Plattner, hat vor einer wachsenden Gefahr durch Cyberattacken in Deutschland gewarnt. "Die Bedrohungslage ist so hoch wie nie. Wir sehen eine steigende Zahl an Schwachstellen in Software-Produkten, die Cyberangriffe erst möglich machen", sagte Plattner der Rheinischen Post.

CECONOMY

Der Aufsichtsrat hat vorzeitig den Vorstandsvertrag von Karsten Wildberger verlängert und ihn ein Jahr vor Ende seiner laufenden Amtszeit für weitere fünf Jahre zum Vorstandsvorsitzenden bestellt.

ERWE IMMOBILIEN

hat sich mit dem gewählten gemeinsamem Vertreter der Anleihegläubiger auf einen Schuldenschnitt geeinigt. Der Nennbetrag der Schuldverschreibung 2019/2023 wird auf 7 Millionen Euro verringert. Statt des ursprünglich von der Gesellschaft angebotenen Umtauschs der Schuldverschreibungen in 6 Millionen neue Aktien der Gesellschaft nach einer Kapitalherabsetzung im Verhältnis 20 zu 1 wird der Nennbetrag der Schuldverschreibung herabgesetzt; die Anleihegläubiger verzichten somit zu Sanierungszwecken auf die Rückzahlung von 33 Millionen Euro.

AXEL SPRINGER

Das Medienunternehmen führt seine US-Zeitungstochter Politico in Deutschland ein.

DEUTSCHE BAHN

Kurz vor Beginn des Schlichtungsverfahrens im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG ihre Streikbereitschaft für den Fall eines Scheiterns unterstrichen.

DANONE & CALSBERG

Russland hat per Präsidentendekret die Kontrolle über die Anteile der dänischen Brauerei Carlsberg und des französischen Lebensmittelkonzerns Danone an ihren russischen Tochtergesellschaften übernommen. In einem Dekret von Präsident Wladimir Putin heißt es, der russische Staat werde "vorübergehend" die Anteile von Danone Russia und der Carlsberg-Filiale Baltika verwalten. Beide Unternehmen wurden vor vollendete Tatsachen gestellt, obwohl sie ihre Absicht bekundet hatten, den russischen Markt nach dem Überfall auf die Ukraine verlassen zu wollen.


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July 17, 2023 01:37 ET (05:37 GMT)