Luzern (awp) - Der Milchverarbeiter Emmi verstärkt sein Engagement in Tunesien. Die spanische Tochtergesellschaft Kaiku, die zu 73,4% im Besitz von Emmi ist, erhöht ihren Anteil an der Centrale Laitière de Mahdia SA ("Vitalait") auf 54,7% von 45,4%, wie der Innerschweizer Konzern Mittwoch mitteilt. 2021 werde die Beteiligung in einem zweiten Schritt auf 64,0% erhöht.

Weil Kaiku nicht vollständig im Besitz in Emmi ist, erhöhe sich der Anteil von Emmi an Vitalait nun auf 40,2%, 2021 dann auf 47,1%, heisst es weiter. Die Transaktionen hätten allerdings keinen Einfluss auf den Umsatz und den EBIT von Emmi, weil die Gesellschaft bereits voll konsolidiert sei. Über den Kaufpreis und weitere Vertragsmodalitäten sei Stillschweigen vereinbart worden.

Die Beteiligungserhöhung bekräftige das Engagement von Emmi und Kaiku im wachsenden tunesischen Markt, wird weiter betont. Tunesien sei der viertgrösste Auslandmarkt des Zentralschweizer Unternehmens.

Vitalait ist laut den Angaben die Nummer zwei im Bereich von Milchprodukten im nordafrikanischen Land. Das Unternehmen sei in den letzten Jahren stetig gewachsen und habe sein Produktportfolio verbessert. Heute stelle es neben Trinkmilch auch Joghurt, Joghurtdrinks und Desserts her.

PREIS AUF 10 MIO CHF GESCHÄTZT

Der zuständige Analyst von Vontobel relativiert den Deal, er werde keine grossen Effekte auf die Kennzahlen haben. Tunesien sei zwar hinter der Schweiz, den USA und Spanien der viertgrösste Markt von Emmi, mache aber nur 4% des Gruppenumsatzes aus. Das Tunesien-Geschäft sei aber in den letzten Jahren stark gewachsen, räumt der Experte zugleich ein. Er geht von einem Kaufpreis für den 9%-Anteil von 10 Mio CHF aus.

An der Börse geben die Emmi-Papiere um 9.15 Uhr um 0,1% nach, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,39% im Minus steht.

rw/tp