ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Kurserholung der Lufthansa-Aktien gegen Ende des vergangenen Jahres ist nach Einschätzung der schweizerischen Großbank UBS zu weit gegangen. Analyst Jarrod Castle sieht die Fluggesellschaft weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert. Er stufte die Papiere von "Neutral" auf "Sell" ab. Sein Kursziel blieb bei 10,70 Euro, womit er ein Rückschlagpotenzial von rund 16 Prozent sieht.

Laut Castle hat die Airline weiterhin mit steigenden Treibstoffkosten, einem schwächeren Euro, einer unsicheren Nachfrage sowie zunehmendem Wettbewerb zu kämpfen. Wegen des abwertenden Euro und der höheren Treibstoffpreise habe er seine Gewinnerwartungen für 2017 und 2018 leicht reduziert.

Zudem gebe es im Tarifkonflikt mit den Piloten immer noch keine Lösung, wenngleich vielleicht Fortschritte gemacht würden. Sollte es zu einer Einigung kommen, könnte das dem Aktienkurs Rückenwind verliehen, doch sei dies dann an Bedingungen geknüpft. Gerade das Thema Pensionen sei eine hohe Hürde für die Lufthansa.

Zunächst dürften sich die Blicke laut Castle aber auf eine Investorenveranstaltung in New York am 9. Januar richten. Zuletzt habe die Lufthansa die Präsentationen vorab veröffentlicht. Castle rechnet angesichts der weiter ungewissen Geschäftsentwicklung mit eher vorsichtigen Aussagen des Konzerns zum Ausblick.

Mit der Einstufung "Sell" geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um mindestens sechs Prozent unter der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt./mis/ajx/stb

Analysierendes Institut UBS.