Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Euroraum-Inflation steigt im Dezember - Kernteuerung fällt

Die Verbraucherpreise im Euroraum sind im Dezember gestiegen, wobei allerdings die Kernteuerung nachließ. Die jährliche Inflationsrate stieg auf 2,9 (Vormonat: 2,4) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 5. Januar. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an. Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, ließ im Dezember etwas nach. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) sank auf 3,4 (3,6) Prozent.

Bundesbank/Balz: Alle müssen sich für Bargeld-Erhalt einsetzen

Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz hat die Akteure in Finanzwirtschaft und Politik aufgefordert, sich für den langfristigen Erhalt des Bargelds einzusetzen. In einer repräsentativen Umfrage hätten 93 Prozent der Befragten angegeben, dass sie auch in Zukunft selbst entscheiden möchten, ob sie bar oder unbar bezahlen, erklärte Balz anlässlich der Veröffentlichung einer Studie zum "Bargeld der Zukunft.

DIHK fordert Neuausrichtung der EU-Handelspolitik

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) verlangt in zehn Leitlinien eine ehrgeizige Handelspolitik der Europäischen Union, um die deutschen Unternehmen in ihrem Auslandsgeschäft zu unterstützen. Geopolitische und technologische Veränderungen, Nachhaltigkeitsanforderungen, Energiekrisen, zunehmender Protektionismus und die Erosion multilateraler Regelwerke hätten die internationale Arbeitsteilung von Grund auf geändert, heißt es in einem in Berlin und Brüssel vorgelegten Papier. Insbesondere dem weltweiten Trend zur Abschottung müsse die EU entschieden entgegentreten.

Bitkom: Deutschlands Abhängigkeit von Digitalimporten wächst

Eine große Mehrheit der Unternehmen in Deutschland ist vom Import digitaler Technologien und Leistungen aus dem Ausland abhängig. Das ergab eine Umfrage für den Digitalverband Bitkom. Ohne Importe wäre jedes zweite Unternehmen nur kurz überlebensfähig. In der Umfrage gaben 62 Prozent der Unternehmen ab 20 Beschäftigten an, dass sie sich als "stark abhängig" bezeichnen, weitere 32 Prozent als "eher abhängig". Nicht einmal jedes zwanzigste Unternehmen (4 Prozent) erklärt sich als von Digitalimporten (eher) unabhängig.

Immowelt: Kaufkraft von Immobilienkäufern steigt um 12 Prozent

Nach langer Durststrecke gewinnen Immobilienkäufer durch sinkende Bauzinsen und niedrigere Preise 12 Prozent an Kaufkraft zurück. Damit ist der Kauf von Wohneigentum einfacher zu realisieren als noch vor einigen Monaten, wie sich aus dem Kaufkraftindex des Immobilienportals Immowelt ergibt. Dieser Index ist verglichen mit dem Tiefstwert aus dem Dezember 2022 inzwischen um 12 Prozent gestiegen. Im Kaufkraftindex werden die Angebotspreise von Bestandswohnungen, Bauzinsen und Durchschnittsgehälter von 2017 bis heute berücksichtigt.

DGB attackiert Regierung wegen Griffs in die Rentenkasse

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die zur Haushaltssanierung geplanten Eingriffe der Ampel-Koalition in die Rücklagen der Sozialversicherungen scharf kritisiert. "Unsozialer kann man ein Finanzierungsloch im Bundeshaushalt nicht stopfen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der Augsburger Allgemeinen. "Die Rücklagen der Rentenversicherung sind keine Sparkasse der Bundesregierung für schlechte Zeiten", warnte Piel. "Wer sie angreift, nimmt bewusst zukünftige Rentenkürzungen in Kauf."

Agrar- und Lebensmittelindustrie nutzen Grüne-Woche-Auftakt für Breitseite gegen Ampel

Die Spitzen der Agrar- und Lebensmittelindustrie haben den Auftakt der Internationalen Grünen Woche für eine Breitseite gegen die Politik der Bundesregierung genutzt. "Wir brauchen eine Veränderung der Politik", sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, bei der Eröffnungspressekonferenz der bedeutenden Agrar- und Lebensmittelwoche in Berlin. Gespräche über die vorgeschlagene Tierwohlabgabe zur Unterstützung der Landwirte lehnte er ab und beharrte stattdessen mit Nachdruck auf der Rücknahme der angekündigten Streichung der Agrardieselsubvention.

Forsa: Ampelfrust führt zu Solidarität mit Bauern und hohen AfD-Werten im Osten

Der Frust über die Ampel-Koalition hat einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa zufolge zu großer Solidarität mit den Bauern und hohen AfD-Werten in Brandenburg, Sachsen und Thüringen geführt. Von der Unzufriedenheit profitiere nach wie vor die Union mit Friedrich Merz kaum. Würde jetzt der Bundestag neu gewählt, würde noch nicht einmal ein Drittel der Wähler (31 Prozent) einer der drei Ampel-Parteien die Stimme geben, wie die Umfrage im Auftrag der Fernsehsender RTL und ntv ergab. 13 Prozent der Wähler würden die SPD, 14 Prozent die Grünen und 4 Prozent die FDP wählen. Die Union käme auf 31 Prozent der Stimmen, die AfD auf 22 Prozent.

Habeck: AfD geht es um "Angriff auf das Wesen der Republik"

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat angesichts des Treffens von Rechtsextremen, AfD-Vertretern und dem österreichischen Aktivisten Martin Sellner vor dem Erstarken deren AfD gewarnt. "Es geht den Rechtsautoritären um einen Angriff auf das Wesen der Republik", sagte er dem Magazin Stern. "Sie wollen aus Deutschland einen Staat wie Russland machen." Darauf bereiteten sie sich systematisch vor.

Europaparlament beschließt Greenwashing-Verbot in der Werbung

"Umweltfreundlich", "klimaneutral" und "biologisch abbaubar": Solche allgemeinen Werbeslogans dürfen in der Europäischen Union künftig nicht mehr ohne belastbare Beweise auf Produkte gedruckt werden. Die Abgeordneten im Europaparlament beschlossen in Straßburg ein Gesetz, mit dem sogenanntes Greenwashing verboten wird. Verbraucher sollen Angaben zur Nachhaltigkeit von Produkten so leichter vergleichen können.

Japanische Reedereien setzen Fahrten durch das Rote Meer aus

Angesichts der Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz setzen drei große japanische Reedereien ihre Fahrten durch das Rote Meer aus. Damit solle die Sicherheit der Besatzungen gewährleistet werden, sagte ein Sprecher des Unternehmens Nippon Yusen, auch bekannt als NYK Line, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Eine Sprecherin von Mitsui O.S.K. Lines sagte, vom Unternehmen betriebene Schiffe, die demnächst ins Rote Meer fahren sollten, würden angehalten, nicht in den Golf von Aden südlich des Roten Meeres einzufahren.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 12. Jan +10,4% auf 210,5 (Vorwoche: 190,6)

US/MBA Purchase Index Woche per 12. Jan +9,2% auf 162,2 (Vorwoche: 148,6)

US/MBA Refinance Index Woche per 12. Jan +10,8% auf 471,2 (Vorwoche: 425,4)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 17, 2024 07:30 ET (12:30 GMT)