London/Frankfurt (Reuters) - Gestützt auf eine anhaltende Stabilisierung des wichtigen Deutschland-Geschäfts hat Vodafone den Wachstumskurs fortgesetzt.

Daher bekräftigte der britische Mobilfunker am Montag seine Ziele für das Geschäftsjahr 2023/2024. "Wir haben in den ersten neun Monaten des Jahres gute strategische Fortschritte gemacht, mit einer verbesserten Kundenzufriedenheit und drei aufeinanderfolgenden Quartalen mit einem Wachstum der Service-Umsätze in Europa", sagte Konzernchefin Margherita Della Valle.

Diese stiegen im abgelaufenen Quartal konzernweit um 4,7 Prozent auf 9,38 Milliarden Euro. Dabei glich ein verringerter Rückgang in Spanien das abgeschwächte Wachstum in Deutschland aus. Auf diesem wichtigen Markt wuchsen die Service-Erlöse um 0,3 Prozent auf 2,89 Milliarden Euro, nachdem sie im vorangegangenen Quartal noch um 1,1 Prozent zugelegt hatten. Philippe Rogge, Chef von Vodafone Deutschland, wies darauf hin, dass sich der Anstieg der Mobilfunk-Vertragskunden mit einem Plus von 95.000 beschleunigt habe. "Das zeigt: Der Weg, den wir eingeschlagen haben, ist der richtige."

Auf dieser Basis bekräftigte Vodafone die Ziele für das Geschäftsjahr 2023/2024. Der Konzern peilt einen operativen Gewinn von 13,3 Milliarden Euro und einen Free Cash Flow von 3,3 Milliarden Euro an. Analysten rechnen bislang im Schnitt nur mit 13,07 Milliarden beziehungsweise 3,13 Milliarden Euro. Investoren blieben ebenfalls skeptisch: Vodafone-Aktien fielen an der Londoner Börse um bis zu zwei Prozent.

SORGENKIND ITALIEN - FUSIONEN UND VERKÄUFE

Wegen des harten Wettbewerbs in Italien blieb die dortige Tochter das Sorgenkind des Konzerns. Der Rückgang der Service-Umsätze beschleunigte sich auf 1,3 Prozent von einem Prozent. Darüber hinaus war vor einigen Tagen die geplante Fusion der Italien-Töchter von Vodafone und Iliad wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen geplatzt. "Wir sind in aktiven Gesprächen", sagte Konzernchefin Della Valle hierzu. Nach früheren Aussagen von Insidern verhandelt Vodafone unter anderem mit Fastweb, einer Tochter von Swisscom, über einen Deal.

Della Valle hat Vodafone einen harten Sanierungskurs verordnet. So geht das Spanien-Geschäft für fünf Milliarden Euro an den Finanzinvestor Zegona. Die Aktivitäten auf dem britischen Heimatmarkt will Vodafone in einer umgerechnet 17,5 Milliarden Euro schweren Transaktion mit denen von CK Hutchinson fusionieren. Diesen Deal nimmt die dortige Kartellaufsicht CMA genauer unter die Lupe.

(Bericht von Paul Sandle und Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)