FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstag frühe Gewinne gegenüber dem US-Dollar nicht halten können. Am Vormittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1592 US-Dollar, nachdem sie am Morgen über die Marke von 1,16 Dollar gestiegen war.

Auch zum Franken macht der US-Dollar etwas Boden gut und notiert bei 0,9131 Franken in etwa wieder auf dem Niveau vom Vorabend, nachdem er im frühen Handel etwas zurückgekommen war. Der Euro wiederum bewegt sich zum Franken kaum und verharrt bei 1,0582. Wie die Commerzbank in einem aktuellen Kommentar schreibt, wachse derzeit der Druck auf die Schweizerische Nationalbank. So hätten zuletzt die Konsumentenpreise weiter angezogen und auch der Arbeitsmarkt deute auf eine weitere Erholung hin. "Vor diesem Hintergrund stellt sich zunehmend die Frage, inwieweit die SNB an ihrer bisherigen Strategie, gegen einen zu starken Franken zu intervenieren, festhalten wird", heisst es in dem Kommentar.

In puncto Nachrichtenfluss verweise Marktteilnehmer auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach das Rennen um die Spitze der US-Zentralbank Fed spannend werden könnte. Laut informierten Kreisen wurde die Notenbankerin Lael Brainard während eines Treffens im Weissen Haus zu der Personalie befragt.

Die Amtszeit von Fed-Chef Jerome Powell, der noch von der Trump-Regierung ernannt worden ist, läuft im Februar aus. Eine Wiederernennung ist möglich, aber nicht sicher. Brainard gilt einer lockeren Geldpolitik zugeneigt.

Am Dienstag stehen nicht nur zahlreiche Reden hochrangiger Notenbanker auf dem Programm. Auch blicken Anleger auf neue Wirtschaftsdaten. Das Mannheimer ZEW-Institut veröffentlicht die Ergebnisse seiner monatlichen Konjunkturumfrage unter Finanzexperten. Angesichts der anhaltenden Lieferprobleme im Welthandel wird mit einer Stimmungseintrübung gerechnet.

/bgf/mis