FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienindizes geben im frühen Handel am Freitag leicht nach. Die Lethargie der vergangenen Tage setzt sich bei dünnen Umsätzen fort. Ob der Hexensabbat, also der Verfall der Terminkontrakte und Optionen am Terminmarkt, für etwas Schwung im Tagesverlauf sorgen kann, bleibt abzuwarten. Denn laut Marktexperten sind die Basispreise mit einem großen Anlegerinteresse vom aktuellen Niveau zu weit entfernt, als dass sie im Vorfeld angesteuert werden könnten. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 15.684 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt 4.150 Zählern 0,2 Prozent nach. Unterstützung kommt weiterhin vom Euro für die europäischen Börsen, dieser fällt am Morgen zeitweise unter die Marke von 1,19 Dollar.


   Stärkster Anstieg der deutschen Erzeugerpreise seit 2008 

Die deutschen Erzeugerpreise sind im Mai kräftig gestiegen und haben die Prognosen deutlich übertroffen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sie sich um 1,5 Prozent, einen so hohen Preisanstieg hatte es zuletzt im Vorfeld der Finanz- und Wirtschaftskrise im Juli 2008 gegeben. Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 0,7 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich ein Anstieg um 7,2 Prozent. Das ist der höchste Sprung seit Oktober 2008. An der Börse wird bereits auf die seit Tagen fallenden Notierungen bei den Industrierohstoffen geschaut, die sich in Zukunft mildernd auf den Anstieg der Preise auswirken sollten.

Die Nachrichtenlage ist ansonsten recht dünn. Brenntag legen um 2 Prozent zu, der Chemikalienhändler hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2021 angehoben und erwartet ein operatives Ergebnis in einer Bandbreite von 1,16 bis 1,26 (zuvor 1,08 bis 1,18) Milliarden Euro. Die neue Spanne liegt nun über dem Konsens. Von daher dürften Analysten ihre Annahmen anheben. Die Aktie hat seit Jahresbeginn bereits 20 Prozent zugelegt, ein Bruch des Rekordhochs bei 78,60 Euro könnte weiteres Kurspotenzial eröffnen.

Bei Eon (unverändert) hatte zunächst ein Bericht im Handelsblatt belastet, nach dem sich die Betreiber von Strom- und Gasnetzen auf sinkende Renditen einstellen müssen. Auch wenn dem Artikel zufolge noch keine Entscheidung über den künftigen Zinssatz gefallen sei, könnte zumindest die Stimmung darunter leiden. In Planung ist demnach, dass der von der Bundesnetzagentur zugebilligte Eigenkapitalzins in Zukunft 4,59 statt bisher 6,9 Prozent betragen soll.

Nach dem Vortageseinbruch wegen der Probleme bei der Corona-Impfstoffentwicklung stabilisieren sich Curevac und steigen um 7 Prozent. Der Mehrheitseigentümer des angeschlagenen Biotechnologie-Unternehmens, Dietmar Hopp, will trotz des jüngsten Rückschlags bei der Impfstoffentwicklung an seiner Beteiligung festhalten.


   Indizes mit umfangreichen Änderungen 

Diverse deutsche Aktien werden am Freitag letztmalig in ihren bisherigen Indizes gehandelt. Auto1 steigen nach Handelsschluss aus dem SDAX in den MDAX auf. Diesen müssen Siltronic Richtung SDAX verlassen. Grenke, Nagarro und Vantage Towers rücken quasi von unten kommend in das Kleinwertesegment auf, aus dem Corestate Capital, Koenig & Bauer sowie Leoni absteigen. Auch im breiten europäischen Index Stoxx-600 stehen umfangreiche Änderungen an. Unter anderem werden Auto1 auf- und Shop Apotheke herausgenommen.


=== 
Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.149,86     -0,20%         -8,28         +16,8% 
Stoxx-50                3.570,35     -0,27%         -9,71         +14,9% 
DAX                    15.684,49     -0,27%        -43,18         +14,3% 
MDAX                   34.285,22     +0,18%         62,53         +11,3% 
TecDAX                  3.510,97     +0,09%          3,01          +9,3% 
SDAX                   16.206,13     +0,22%         35,78          +9,8% 
FTSE                    7.127,80     -0,36%        -25,63         +10,7% 
CAC                     6.659,55     -0,10%         -6,71         +20,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,20                     0,05          -0,44 
US-Zehnjahresrendite        1,49                    -0,01          -1,19 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Fr, 8:28 Uhr  Do, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1915     +0,07%        1,1902         1,1922   -2,4% 
EUR/JPY                   131,09     -0,15%        131,00         131,55   +4,0% 
EUR/CHF                   1,0936     +0,10%        1,0933         1,0928   +1,2% 
EUR/GBP                   0,8583     +0,35%        0,8572         0,8557   -3,9% 
USD/JPY                   110,01     -0,22%        110,04         110,35   +6,5% 
GBP/USD                   1,3883     -0,27%        1,3886         1,3932   +1,6% 
USD/CNH (Offshore)        6,4462     -0,17%        6,4504         6,4567   -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                37.921,26     +0,50%     37.921,26      38.843,51  +30,5% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  70,74      71,04        -0,42%          -0,30  +45,8% 
Brent/ICE                  72,73      73,08        -0,48%          -0,35  +41,9% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.792,06   1.773,55        +1,04%         +18,51   -5,6% 
Silber (Spot)              26,37      25,93        +1,71%          +0,44   -0,1% 
Platin (Spot)           1.087,13   1.058,00        +2,75%         +29,13   +1,6% 
Kupfer-Future               4,19       4,18        +0,39%          +0,02  +18,9% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 18, 2021 03:58 ET (07:58 GMT)