Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ging es auch am Mittwoch auf hohem Niveau weiter seitwärts. Der DAX schloss nahezu unverändert mit 15.789 Punkten. Im Handelsverlauf hatte er mit 15.810,68 Punkten den bisherigen Rekord schon um knapp 4 Punkte übertroffen. "Der DAX bereitet die nächste Aufwärtswelle vor", sagte ein Marktanalyst. "Der neue Verlaufsrekord ist nur ein Vorgeschmack darauf", zeigte er sich optimistisch. Denn trotz der zuletzt hohen Inflationsdaten sind die Renditen an den Anleihenmärkten gesunken. Die negativen Realrenditen machten Anleihen unattraktiv. Zugleich stehe eine geldpolitische Wende kurzfristig laut US-Notenbank nicht an: "Das ist ein Freifahrtschein für Aktien", so der Marktanalyst.

Im DAX stiegen Covestro sowie Conti um je 1 Prozent und Infineon um 1,5 Prozent. Auf der Gewinnerseite ganz oben standen Fresenius, die ihre Erholung mit einem Plus von 2,1 Prozent fortsetzten. "In der Pharmabranche wird in Nachzügler umgeschichtet, und da stehen Fresenius ganz oben auf der Liste", so ein Marktteilnehmer. Auch Fresenius könnten nun bald ihr Jahreshoch wieder anlaufen, so seine Erwartung.

Auf der anderen Seite fielen Siemens Energy um 1,8 Prozent, Deutsche Börse um 1,1 Prozent und RWE um 1 Prozent. Im MDAX gaben Lufthansa um 1,8 Prozent nach. Marktteilnehmer verwiesen auf Szenarien, nach denen die Delta-Variante des Corona-Virus Stornierungen von Urlaubsreisen auslösen könnte. Aus dem gleichen Grund fielen Fraport um 1,6 Prozent.


   Hugo Boss nach starkem Umsatzplus fest 

Hugo Boss legten dagegen nach deutlich besseren Geschäftszahlen um 2,1 Prozent zu. Wie die Citigroup anmerkte, lag der Umsatz rund 15 Prozent über ihren Schätzungen. Auch die EBIT-Marge sei mit 6,7 Prozent klar besser als die eigene Erwartung von 5,2 Prozent ausgefallen. Der Modekonzern hat dazu erstmalig Ziele für das laufende Jahr genannt, was die Transparenz aus Anlegersicht erhöht. Viele Analysten reagierten darauf mit höheren Kurszielen, so die Bank of America mit einer Anhebung auf 54 nach 50 Euro.

Software AG stiegen um 3,7 Prozent. Damit profitierte das Unternehmen von einem hohen Auftragseingang im Datenbankgeschäft. Das Niveau des gleichen Vorjahreszeitraums sei im zweiten Quartal um 48 Prozent übertroffen worden.

Bei Nordex ging es hingegen trotz positiver Schlagzeilen um 0,9 Prozent nach unten. Der Windanlagenbauer meldete erneut gute Auftragseingänge - diesmal über 55 MW von italienischen Kunden.

In der vierten Reihe zogen Surteco um 1 Prozent an auf 29 Euro. Das Unternehmen hat die Prognose angehoben. Es rechnet nun in diesem Jahr mit einem Umsatz von über 700 Millionen Euro statt von 650 bis 675 Millionen. Auch das EBIT wird über dem oberen Ende der bisherigen Spanne erwartet. Aus Chart-Sicht nähert sich der Kurs nun dem 2014er Hoch von 31,50 Euro. Darüber könnte er dann aus technischer Sicht das 2007er Allzeithoch bei knapp 40 Euro anlaufen.


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INDEX              zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX              15.788,98  -0,0%    +15,09% 
DAX-Future       15.755,00  -0,1%    +15,41% 
XDAX             15.769,29  -0,1%    +15,36% 
MDAX             34.775,51  -0,4%    +12,92% 
TecDAX            3.645,23  -0,0%    +13,46% 
SDAX             16.224,34  -0,4%     +9,88% 
zuletzt          +/- Ticks 
Bund-Future         174,39    +56 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           17         13     0          2.230,0        41,1    50,0 
MDAX          17         42     1            876,1        30,7    36,8 
TecDAX         7         21     2            736,3        22,3    28,5 
SDAX          22         46     2            177,4         8,8     7,8 
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DJG/hru/cln

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July 14, 2021 11:57 ET (15:57 GMT)