Man befinde sich "in guten Gesprächen" über eine Beteiligung an der Ford-Tochter Argo für autonomes Fahren, sagte Thomas Sedran, Chef der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge, am Donnerstag in Hannover. Denkbar sei auch eine gemeinsame Gesellschaft mit Argo, die Mobilität als Dienstleistung ("Mobility as a Service") in den USA, Europa und weiteren Regionen anbiete.

Ford und VW hatten sich im Januar nach monatelangen Verhandlungen auf die gemeinsame Entwicklung von Transportern und Pick-ups verständigt. Dabei wurde auch eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Allianz später auf selbstfahrende Autos, Mobilitätsdienste und Elektroautos auszuweiten. Die Gespräche waren zeitweise ins Stocken geraten, weil Ford Insidern zufolge eine Beteiligung an der Tochter Argo AI zur Voraussetzung dafür machte, dass der zweite Teil des Deals zustande kommt. In Deutschland haben sich bereits die beiden Oberklassehersteller Daimler und BMW verbündet, um die nächste Technologiegeneration des autonomen Fahrens Anfang des kommenden Jahrzehnts auf die Straße zu bringen.

Die VW-Nutzfahrzeugsparte, die den Transporter T6, den Geländewagen Amarok, den Crafter und den Stadtlieferwagen Caddy produziert, investiert in diesem Jahr mehr als 1,8 Milliarden Euro in die Entwicklung neuer Fahrzeuge mit Schwerpunkt auf Elektroantriebe, den Umbau der Werke und den Aufbau neuer Geschäftsfelder. In einigen Jahren will VW einiges anbieten: vom vernetzten Fahrzeug über mobile Onlinedienste bis hin zu selbstfahrenden Fahrzeugen, zum Beispiel Robo-Taxis. Dazu wurde die konzernweite Entwicklung für computergesteuerte Fahrzeuge in Hannover gebündelt. Das Werk in dort soll in den nächsten Jahren ebenso wie die Fabrik in Emden zu einem Elektrostandort umgebaut werden. 2022 soll in der niedersächsischen Landeshauptstadt der elektrische Bulli-Nachfolger "ID Buzz" vom Band rollen.