Die Ergebnisse des ersten Quartals 2023, die vorgestern veröffentlicht wurden, liefern einen weiteren Beweis für die Inflationsresistenz des Unternehmens: Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 stiegen die verkauften Mengen nur um 1%, aber der Umsatz wuchs um 5% dank Preiserhöhungen.

Die operative Marge sank um 180 Basispunkte von 32,5% auf 30,7%, was jedoch eher auf den starken US-Dollar als auf den inflationären Kontext zurückzuführen ist. Auch hinsichtlich der Cash-Generierung zeigt sich Gelassenheit, obwohl sie in diesem Quartal schwach ausfällt, da sie von temporären Anpassungen des Working Capital betroffen ist.

Das Management erwartet für dieses Jahr weiterhin einen Free Cashflow von 9,5 Milliarden US-Dollar, was auf normalisierter Basis - ohne Pandemiejahr und Verzerrungen im Working Capital - ein historischer Rekord wäre.

Diese Dynamik wird durch die gute Performance der Nicht-Softdrink-Segmente unterstützt: Die Kaffeemarke Costa beispielsweise ist in England und China sehr erfolgreich; die Rückkehr von Coca-Cola in den Mineralwassermarkt verläuft besser als beim ersten Mal über die Marke smartwater; und das Unternehmen gewinnt Marktanteile auf dem riesigen indischen Markt.

Betrachtet man den langfristigen Trend, also ein Jahrzehnt der Geschäftsjahre zwischen 2012 und 2022, zeigt sich eine Wachstumsbelebung - nach einem Umsatzrückgang zu Beginn des Zeitraums - in Kombination mit einer deutlichen Ausweitung der operativen Margen.

Im Durchschnitt generiert Coca-Cola über diesen Zeitraum einen jährlichen Free Cashflow von 8 Milliarden US-Dollar. Davon werden drei Viertel als Dividenden ausgeschüttet, während das verbleibende Viertel für Aktienrückkäufe verwendet wird - eine sinnvolle Kapitalallokation, da der Aktienpreis nie niedrig genug war, um die Rückkäufe zu beschleunigen.

Die Coca-Cola-Aktie ähnelt tatsächlich eher einer Anleihe, mit einer ebenso stabilen wie zuverlässigen Free Cashflow-Rendite pro Aktie von durchschnittlich 1,8 US-Dollar über das Jahrzehnt. Bei einem Aktienkurs von 64 US-Dollar, also dem 35-fachen des Gewinns, spiegelt sich die außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit des zugrunde liegenden Geschäfts erwartungsgemäß in der aktuellen Bewertung wider.