FRANKFURT (Dow Jones)--Leichter hat sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel verabschiedet. Der DAX fiel unter die 15.700er-Marke und gab 0,7 Prozent nach auf 15.616 Zähler. Allerdings gehörte er damit noch zu den stärkeren Indizes in Europa, die unter sehr schwachen Versorgertiteln und Einzelhandelswerten litten. Dazu kamen aber noch Sonderbewegungen im Vorfeld des Großen Verfalltages der Optionen und Futures am Freitag. Der DAX ist zudem ein Sonderfall in Europa, denn er wird am Montag mit zehn neuen Mitgliedern als DAX-40 starten.

Bremsend wirkten uninspirierende Konjunkturdaten: So fielen in China Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion im August schwächer als erwartet aus. In den USA zeigte nur der Empire-State-Index eine brummende Wirtschaft, andere Daten sahen schwächer aus. Sorgen bereitete der Inflationsanstieg in Europa: So zeigten die Erzeugerpreise in Großbritannien um 11 Prozent gestiegene Einkaufskosten der Industrie. Dieser Umstand übt massiven Margendruck aus, denn weitergereicht werden konnte nur ein Preisanstieg von 5,4 Prozent.


   Spanien bringt Versorgerwerte unter Druck 

Versorgertitel standen europaweit unter Druck und stellten mit 2,7 Prozent Minus die schwächste Branche. Die spanische Regierung will gegen steigende Strompreise vorgehen und plant, dass Unternehmen einen Teil ihrer Gewinne an die Kunden zurückgegeben. Einige Werte brachen dort über 6 Prozent ein. In Deutschland belastete es Siemens Gamesa und deren Mutter Siemens Energy im DAX, die um 2,4 Prozent fielen. Eon gaben 1,6 Prozent und RWE um 2,8 Prozent nach.

Der schwächere Einzelhandel in China drückte Europas Luxusaktien. Dazu kamen die Geschäftszahlen der Modeketten Inditex und Hennes & Mauritz nicht so gut an. Entsprechend belastete diese Gemengelage Hugo-Boss-Aktien, die 4,2 Prozent verloren. Die Titel des Chemikalienhändlers Brenntag fielen trotz erhöhtem Ausblick um 2 Prozent. Einige Analysten hatten bereits mit noch höheren Zielmarken gerechnet. Zooplus sanken um 3 Prozent. Der Finanzinvestor KKR war aus dem Bieterrennen ausgestiegen.

Varta rutschten um 3,4 Prozent ab. Hier wurde negativ gewertet, dass Apple am Vorabend kein Update zu seinen Airpods geliefert hat. Damit sei die Präsentation neuer Produkte für den Zulieferer Varta enttäuschend verlaufen. Und Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 hat auch im zweiten Quartal unter dem Strich einen Verlust eingefahren. Die Aktien verloren 2,9 Prozent.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          15.616,00  -0,7%    +13,83% 
DAX-Future   15.621,00  -0,6%    +14,43% 
XDAX         15.621,23  -0,4%    +14,28% 
MDAX         35.449,10  -1,2%    +15,11% 
TecDAX        3.892,51  -0,9%    +21,16% 
SDAX         16.899,23  -0,9%    +14,46% 
zuletzt                +/- Ticks 
Bund-Future   171,41%    -57 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX            6         23     1          3.316,4        59,0    51,3 
MDAX          11         48     1            996,1        36,3    29,2 
TecDAX         6         23     1            896,0        25,4    19,8 
SDAX          18         49     3            231,4         8,6     9,3 
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September 15, 2021 11:48 ET (15:48 GMT)