Zürich (awp) - Die Compagnie Financière Richemont veröffentlicht am Freitag, 10. November, die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2017/18 (bis Ende September). Insgesamt sieben Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

H1 17/18E
(in Mio EUR)    AWP-Konsens    H1 16/17A 

EBIT              1'164              798 
EBIT-Marge (%)     20,8             15,7 
Reingewinn          987              540 

FOKUS: Die am Freitag anstehende Publikation der Halbjahreszahlen von Richemont dürfte kaum Überraschungen beinhalten. Mitte Oktober hatte der Luxusgüterkonzern im Rahmen einer positiven Gewinnwarnung erklärt, dass man in der ersten Jahreshälfte mit einem kräftigen Umsatzwachstum und einer deutlichen Ergebnissteigerung rechnet. Die Schätzungen der Analysten stützen sich auf die in Aussicht gestellten Steigerungsraten.

ZIELE: Bezüglich dem Formulieren von Geschäftszielen agiert die Richemont-Gruppe um Firmenchef Johann Rupert traditionellerweise sehr zurückhaltend. Auch am Rande der Generalversammlung von Mitte September gab sich Rupert gegenüber Medienvertretern betreffend Aussichten für die Uhrenbranche und der Richemont-Marken bedeckt.

Auch in der Kommunikation zum Halbjahr ist kaum mit Prognosen zur weiteren Geschäftsentwicklung zu rechnen. Bereits vor Jahresfrist hatte Richemont darauf verzichtet, Angaben zur Umsatzentwicklung im Monat Oktober zu machen, wie das in den Jahren davor gehandhabt worden war.

PRO MEMORIA: Die Lage in der Schweizer Uhrenbranche hat sich bis September weiter entspannt. Im Monat September allein nahmen die Ausfuhren nominal um 3,7% auf 1,77 Mrd CHF zu, real ergibt sich ein Plus von 3,6%. Dabei handelt es sich um den sechsten monatlichen Anstieg in Folge. Im August, Juli, Juni und Mai hatten die Exporte nominal um 4,2%, 3,6%, 5,3% beziehungsweise um 9,0% zugenommen. Und von Januar bis September ergibt sich an Anstieg von 1,5% auf 14,4 Mrd.

Mitte Oktober hatte Richemont die Öffentlichkeit über erste Eckwerte zum Halbjahr orientiert. Richemont erklärte, dass in der Berichtswährung Euro mit einem Umsatzwachstum von 10% und in Lokalwährungen von 12% gerechnet wird. Als Gründe für das starke Wachstum wurden nebst dem Wegfall einmaliger Lagerrückkäufen, ein verbessertes Handelsumfeld und positive Wechselkurseinflüsse genannt. Beim operativen Ergebnis erwartete Richemont einen Anstieg von 45% und beim Reingewinn gar mit einem Plus von 80%.

Auf der Chefetage der Richemont-Gruppe ist es zuletzt zu Veränderungen gekommen. Neu nehmen Jean-Jacques van Oosten und Sophie Guieysse im Senior Executive Comittee Einsitz. Van Oosten wird ab Anfang 2018 in die neu geschaffene Funktion des Chief Technology Officer berufen. Er war zuletzt Chief Digital Officer und CEO von Rewe Digital. Derweil arbeitet Sophie Guieysse seit Anfang Oktober als Direktorin der Human-Resources-Abteilung der Gruppe.

Auf der anderen Seite ist es im Sommer zu einem gewichtigen Abgang gekommen: Georges Kern, der als Geschäftsleitungsmitglied für den neu geschaffenen Bereich "Watchmaking, Marketing and Digital" verantwortlich war, verliess die Gruppe Mitte Juli per sofort und arbeitet seither als Chef der Grenchner Traditionsmarke Breitling. Kern hatte bei Richemont die Uhrenmarke IWC zum Erfolg geführt und hätte im Senior Executive Comittee nebst der Uhrmacherei und dem Marketing etwa auch das Thema Onlineverkauf von Luxusuhren behandeln sollen.

AKTIENKURS: An der Börse ist es für Richemont im laufenden Jahr steil nach oben gegangen. Die sich abzeichnende Erholung am Luxusgütermarkt hat den Kurs seit Anfang Jahr um 35% in die Höhe getrieben. Das Ende Oktober erreichte Jahreshoch von 92,50 CHF wurde davor zuletzt im Dezember 2014 gesehen.

www.richemont.com

an/mk