Genf (awp/sda) - Die Vertreter der Schweizer Uhrenbranche blicken optimistisch in die Zukunft. Das zeigen Aussagen von Vertretern der Luxusuhrenindustrie am Internationalen Salon der Haute Horlogerie (SIHH) in Genf, der am Montag seine Tore geöffnet hat.

Im Gespräch mit Medienvertretern liess beispielsweise IWC-Chef Christoph Grainger-Herr durchblicken, dass das Geschäft im vergangenen Jahr, insbesondere das Weihnachtsgeschäft, gut gelaufen sei. "Wir haben uns im vergangenen Jahr weltweit sehr positiv entwickelt", sagte er.

Dazu beigetragen hätten alle Märkte. "Wir sind und waren als Marke immer breit und gut aufgestellt, da wir seit langem unterschiedliche Preispunkte abdecken und global gut vertreten sind", sagte Grainger-Herr. Dadurch sei IWC nicht so stark von einem einzelnen Markt abhängig. Das sei in einem Marktumfeld, in dem die Touristenströme viel dynamischer seien, als noch vor Jahren, ein Vorteil für die Marke.

"Unsere Aufgabe ist es, dort und dann am Markt vertreten zu sein, wo und wann der Kunde nach IWC-Produkten sucht", erklärte der IWC-Chef die kanalübergreifende Vertriebsstrategie. Das sei ein Frage der Agilität. Online ist die Marke in den USA präsent, bis Oktober sollen IWC-Uhren neu auch in China offiziell im Netz verkauft werden.

NORMALE LAGERBESTÄNDE

2017 hatten viele Uhrenhändler mit hohen Lagerbeständen zu kämpfen. Bei der Richemont-Marke Cartier gibt es dieses Problem nicht mehr, wie Cartier-Chef Cyrille Vigneron sagte. Die grösste Richemont-Tochter müsse also nicht mehr wie in den letzten Jahren in grossem Umfang eigene Uhren von den Detailhändlern zurückkaufen.

Zudem rechne Cartier mit einem leichten Rückgang der Verkaufsstellen. "Es wird eine Konzentration von Geschäften in den grossen Städten geben, sowohl in unseren eigenen Geschäften als auch bei unseren Detailhändlern", sagte Vigneron. Dies erkläre sich unter anderem mit der Konzentration im Detailhandel.

MARINE ODER POLO ALS INSPIRATION

Der Startschuss für die Messe fiel wie im vergangenen Jahren auch heuer am Stand von Roger Dubuis - ironischerweise für die Branche fand die Eröffnung mit sieben Minuten Verspätung statt. Für den Genfer Uhrenhersteller war es die erste Gelegenheit, die Produkte seiner neuen Partnerschaft mit dem italienischen Luxusautohersteller Lamborghini zu präsentieren.

Ulysse Nardin stellte seinerseits eine Kollektion vor, die auf ihre Vergangenheit als Hersteller von Marine-Chronographen referiert, während sich Richard Mille beim Design vom Polo-Sport inspirieren liess.

Während der fünftägigen Messe werden rund 20'000 Besucherinnen und Besucher erwartet, darunter rund 16'000 Detailhändler und Branchenvertreter. Ein Publikumstag, für den sich 5000 bis 6000 Schaulustige anmelden können, findet am Freitag statt.

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